Leipzigs Trainer Achim Beierlorzer stellte seine Startelf gegenüber dem 1:1-Unentschieden in Braunschweig viermal um: Für Compper (Grippe), Hierländer, Kalmar sowie Poulsen (Gelb-Rot-Sperre) rückten Klostermann, Kimmich, Demme und Rebic ins Team.
Union-Coach Norbert Düwel konnte im Vergleich zum 3:1 gegen den 1. FC Heidenheim wieder auf Polter nach abgelaufener Gelbsperre zurückgreifen. Der Torjäger verdrängte Quiring auf die Bank.
Es war eine fulminante Anfangsviertelstunde in Leipzig, bei der die Kontrahenten ihr Visier weit aufklappten: Beim ersten Angriff von RB drang Damari nach schöner Direktkombination schwungvoll in den Strafraum ein. Im Duell mit Parensen fiel der Angreifer, Referee Gagelmann zeigte auf den Punkt. Kapitän Kaiser verwandelte sicher (3.).
Union hatte sich noch nicht vom Blitz-Rückstand erholt, da schlugen die Sachsen erneut zu: Damari nutzte gegen Leistner links im Sechzehner seine Geschwindigkeitsvorteile und legte von der Grundlinie zurück ins Zentrum. Dort spritzte Kimmich vor Schönheim in den Ball und drückte die Kugel aus fünf Metern mit Hilfe des rechten Innenpfostens über die Linie - 2:0 (7.).
Die Eisernen reagierten postwendend. Skrzybski nahm Parensens Klassepass auf, setzte sich halblinks im Strafraum gegen Teigl durch und traf aus neun Metern durch die Beine des Verteidigers unhaltbar für Coltorti ins linke untere Eck (8.).
Noch war kein Durchatmen angesagt. Mit schönen Direktkombinationen und starken Individualisten (Forsberg, Damari) wirbelte RB weiter und blieb die Antwort nicht lange schuldig: Forsberg steckte auf den aufgerückten Rechtsverteidiger Teigl durch, der frei vor Haas von halbrechts aus elf Metern einnetzte - 3:1 (14.).
Nachdem Coltorti bei Skrzybskis kernigem Abschluss aus 14 Metern mit einer Faust den Doppelpack des Gäste-Stürmers verhindert und Quiring den verletzten Brandy ersetzt hatte (15.), beruhigte sich das Spiel zunächst. Weiter mit Vorteilen für die Hausherren, die noch die eine oder andere Chance kreierten (Damari, 22.), aber stets auf der Hut sein mussten vor umtriebigen und auf schnelles Umschalten lauernden Köpenickern.
Polter bringt Union erneut heran
Und tatsächlich war die Düwel-Elf, die sich auch defensiv stabilisierte, nach einer knappen halben Stunde wieder dran: Quiring hob den Ball über die Deckung Leipzigs hinweg zu Polter, der frei vor Coltorti nicht lange fackelte und das Leder mit Saisontor Nummer neun aus 14 Metern ins linke Eck jagte (29.).
Brandgefährliche Konter der Berliner stürzten Leipzig bis zur Pause des Öfteren in Verlegenheit, die beste Chance vor dem Kabinengang aber hatte Forsberg, der Haas aus elf Metern zu einer Glanztat zwang (45.).
Der 23. Spieltag
Mit Wiederanpfiff waren nun auch gut 5000 mitgereiste Union-Fans da, die sich Durchgang eins aus Protest gegen das "Projekt RB" erspart hatten. Die zweite Hälfte startete verhaltener, die Teams scheuten zunächst das Risiko, klare Aktionen blieben Fehlanzeige. Leipzig kontrollierte das Geschehen insgesamt etwas tiefer gestaffelt aus sicherer Deckung heraus, versprühte bei zwei Einzelaktionen vorne etwas Gefahr (Rebic, 51., Damari, 59.).
Leipzig verwaltet und gerät nicht in Gefahr
Nach einer guten Stunde reagierte Düwel und brachte mit Zejnullahu für Parensen einen offensiven für einen defensiven Mittelfeldmann (62.). Die Eisernen mühten sich, zollten aber nach der hohen Schlagzahl vor dem Wechsel dem Kräfteverschleiß Tribut und konnten offensiv kaum Akzente setzen. Dies gelang auf der anderen Seite Teigl, der rechts im Strafraum auftauchte. Leistners Hand war bei der Hereingabe des Torschützen im Spiel, Absicht lag aber beim Verteidiger-Kollegen nicht vor - Gagelmann ließ weiterlaufen (74.).
Reyna kam bei RB für Damari (76.) und hatte bald die Chance zur Vorentscheidung, Haas war aber auf dem Posten (80.). Doch für Leipzig reichte es auch so zum Sieg, die Köpenicker kamen nicht mehr entscheidend in Schlagdistanz.
Berlin empfängt am nächsten Sonntag (13.30 Uhr) den 1. FC Kaiserslautern. Für Leipzig geht es zunächst am Mittwoch (19 Uhr) im Pokal gegen den VfL Wolfsburg weiter, ehe am Montagabend (20.15 Uhr) in der Liga das Gastspiel in Karlsruhe folgt.