Union-Coach Norbert Düwel vertraute nach den Eindrücken in der Länderspielpause auf Torwart Haas anstelle von Amsif. Im Vergleich zum 3:3-Unentschieden gegen den FC Ingolstadt verdrängten zudem Schönheim nach überstandener Sprunggelenksverletzung und Zejnullahu Puncec sowie Kobylanski auf die Bank.
Löwen-Trainer Markus von Ahlen musste nach der 0:1-Heimniederlage gegen Fortuna Düsseldorf auf den gelbgesperrten Sanchez verzichten. Ebenfalls nicht in die Hauptstadt gereist war Tomasov. Dafür rückten Stark und Rama in die Startelf.
Das gemächliche Abtasten ersparten sich die Teams diesmal und legten gleich von Beginn an los: Haas rettete klasse gegen Adlung (1.), auf der Gegenseite fingen die Sechziger in letzter Sekunden einen Steilpass auf Thiel auf (2.).
Der 14. Spieltag
Anschließend bemühten sich die Kontrahenten um mehr Stabilität in den eigenen Reihen, was zu Lasten der Offensive ging. So dauerte es bis zur neunten Minute, ehe es wieder gefährlich wurde: Wittek fing einen Katastrophenfehlpass von Trimmel in der eigenen Hälfte ab, sprintete nach vorn und hatte das Auge für den mitgelaufenen Adlung. Der rutschte zunächst in 20 Meter Torentfernung aus und berührte im Fallen unabsichtlich mit der Hand an den Ball. Doch dann nagelte der Müchner das Leder doch noch ins linke Toreck - 1:0.
Mutmacher für die Löwen
Ein Treffer, der den Löwen Mut machte. Die Münchner schoben sich die Kugel entspannt in den eigenen Reihen zu - auch weil Union sie gewähren ließ, solange sie nicht ins letzte Spielfelddrittel kamen. Rund um die Box fehlte es aber an Tempo und Passgenauigkeit, sodass Strafraumszenen zwischenzeitlich ausblieben.
Erst nach einer halben Stunde zogen die Löwen das Tempo wieder etwas an. Zunächst scheiterte Okotie noch an Haas (29.). Zehn Minuten später machte es der Österreicher aber besser: Nach starker Vorarbeit von Rama hatten die Berliner, allen voran Schönheim, den Stürmer völlig aus den Augen verloren. Der bedankte sich für die ungewohnten Freiheiten mit einem trockenen Rechtsschuss aus 16 Metern mit dem 2:0 (39.). Kurz vor dem Pausenpfiff hatte Kreilach plötzlich die Riesenchance zum Anschlusstreffer, scheitere aber an Schindler, der kurz vor der Linie klärte (45.).
Gefühlvoller Heber ins Glück: Rubin Okotie freut sich über sein Tor zum 3:0. Picture Alliance
Die Eisernen hatten sich nach dieser Möglichkeit viel vorgenommen für den zweiten Durchgang, doch ehe sich die Berliner versahen, stand es 4:0! Erneut durch einen Ballverlust von Trimmel eingeleitet, vollendete Okotie nach einem langen Ball von Rama sehenswert per Heber (46.), ehe nur drei Minuten später Vorlagengeber Rama nach einem Doppelpass mit Adlung selbst einnetzte (49.).
Sturm und Drang der Eisernen
Doch wer glaubte, der Wille von Union war damit gebrochen, sollte eines Besseren belehrt werden. Polter gelang nach Zuspiel von Köhler der ersehnte Anschlusstreffer (51.). Anschließend sorgte Trainer Norbert Düwel mit Jopek noch einmal für neuen Schwung.
Der Eingewechselte war fortan quasi überall und an jeder Möglichkeit der Hausherren beteiligt. Thiel scheiterte aus kurzer Distanz an Ortega (57.), ehe sich Quiring nach einem Foulelfmeter von Angha an Polter die Kugel zum Strafstoß zurechtlegte. Doch Ortega wuchs über sich hinaus, parierte zunächst den Versuch vom Punkt und anschließend den Nachschuss von Thiel (61.). Die Eisernen erspielten sich Chancen im Sekundentakt, die letzte in dieser Phase durch Jopek, doch die Kugel wollte einfach nicht am starken Ortega vorbei (62.).
Die Berliner versuchten alles - und trotzdem stand es noch 1:4 aus Sicht der Hausherren. Die verloren zusehends den Glauben, diese Packung nach so vielen vergebenen Chancen doch noch drehen zu können. So blieb es bei einer deftigen 1:4-Packung für die Hausherren.
Union reist am kommenden Freitag (18.30 Uhr) zu Erzgebirge Aue. Die Löwen empfangen zwei Tage später (13.30 Uhr) den FSV Frankfurt.