VfR-Chefcoach Stefan Ruthenbeck tauschte im Vergleich zum torloses Unentschieden beim Karlsruher SC auf zwei Positionen: Stammtorwart Fejzic rückte wieder für Ersatzmann Bernhardt, der zuletzt stark gehalten hatte, ins Gehäuse. Dieser hatte sich zudem in eigener Sache geäußert: "Ich habe im Training immer Gas gegeben, für die Bank bin ich zu gut."
Unions Trainer Norbert Düwel tat es seinem Gegenüber und im Vergleich zum 3:1 gegen den SV Sandhausen nach 0:1-Rückstand zur Pause gleich: Leistner und Zejnullahu spielten für Schönheim und Kreilach. Auf das jüngste Erfolgserlebnis war Polter, bis dato viermal erfolgreich, noch einmal zu sprechen gekommen: "Es spricht dafür, dass ein positiver Kern in der Mannschaft ist."
Hainault hält den "Huf" rein
Dieser war zu Beginn des Spiels gleich zu erkennen: Union griff direkt an, kreierte durch Polter gar die erste ordentliche Kopfballchance (3.). Nach den ersten Minuten, in denen sich die Hausherren versteckt hatten, folgten schließlich die ersten Annäherungen des VfR: Einmal musste dabei Union-Keeper Amsif rechtzeitig heraus (7.), ehe Drexler einen Befreiungsschlag von Mockenhaupt vertändelte (8.). Es ging weiter mit einem Kopfball von Brandy (13.). Das alles zeigte, dass die Partie durchaus ansehnlich gestaltet wurde, wenngleich viele Fehler oftmals den Spielfluss hemmten.
Insgesamt waren die Gäste das spielbestimmende Team, was in der Folge der ordentliche Abschluss von Thiel unter Beweis stellte - Fejzic parierte sicher (24.). Nachdem allerdings die extrem zähen Folgeminuten vorbei gingen, die Torhüter deswegen nahezu beschäftigungslos blieben und das Publikum ersten Unmut durch Pfiffe äußerte, schlugen die Ostalbstädter eiskalt zu. Es knallte nach einer Ecke von Ludwig: Die Flanke strich im Zentrum zunächst noch leicht den hochsteigenden Mockenhaupt, ehe Hainault relativ frei seinen rechten Fuß reinhielt und den Ball unter die Querlatte bugsierte (39.).
Der 11. Spieltag
Wenig Aufbäumen
Mit diesem Schock mussten die Berliner in der Kabine 15 Minuten zurecht zu kommen, ehe das Team von Trainer Düwel mit neuem Schwung die zweite Halbzeit starten konnte. Von diesem war aber zu Beginn nichts zu sehen. Zudem fiel beinahe das 2:0: Mockenhaupt wurde im Strafraum nach einer Freistoßflanke von links von Barth komplett freigespielt, spielte im Anschluss einen scharfen Querpass, der unberührt durch den Fünfmeterraum zischte (48.). Zu einer guten Gelegenheit kamen die Eisernen immerhin mal: Thiel wurde im Strafraum von Parensen angespielt, drehte sich mit der Ballannahme in Schussposition. Doch Ofosu-Ayeh spritzte gerade noch rechtzeitig dazwischen, passte zu Fejzic und dieser klärte herzhaft den Ball aus dem Strafraum (52.).
Ludwig vergibt, Leistner nicht
Wenig später hätte dann das 2:0 wahrlich folgen müssen: Ludwig wurde stark steil geschickt, eilte frei auf Torwart Amsif zu. Der Offensivmann blickte auf, zog mit links allerdings viel zu heftig ab und knallte das Leder so weit drüber (56.). So wurden die Köpenicker am Leben gelassen, was diese prompt ausnutzten: Köhler schlug einen Eckstoß in die Mitte, Leistner stieg am höchsten und netzte wuchtig per Kopf zum 1:1 ein (62.). Die Hauptstädter hatten nun Blut geleckt und durch den eigenen Treffer das Momentum auf die eigene Seite gezogen. Erst scheiterte Joker Kreilach mit einem Distanzhammer an Fejzic (69.), ehe eine Minute später Brandy per Seitfallzieher einen scharfen Pass von Thiel ins rechte Eck beförderte - 2:1. Die Aufholjagd war geglückt.
Diesen knappen Vorsprung brachten die Köpenicker letztlich gekonnt über die Zeit, standen in der Defensive kompakt, während sich die Aalener umsonst mühten. Der Dreier war für Union Gold wert, denn dadurch glückte Anschluss ans Mittelfeld. Der VfR dümpelt dagegen weiterhin Keller umher.
Am Dienstag (19 Uhr) geht es für Aalen mit dem DFB-Pokalspiel vor heimischer Kulisse gegen Hannover 96 weiter. Union Berlin empfängt am kommenden Freitag (18.30 Uhr) die SpVgg Greuther Fürth, während der VfR dann in der Liga erst am Sonntag (13.30 Uhr) in Braunschweig wieder aufschlägt.