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Die Karriere der Essener Kultfigur in Bildern
Als Lippens 1965 seine Karriere bei Rot-Weiss Essen begann, hatten die Trikots noch keinen Werbeaufdruck. Der Sohn eines niederländischen Vaters und einer deutschen Mutter wuchs in Kleve am Niederrhein auf - und ist eine echte Frohnatur. imago
Lippens wurde schon in frühesten Profijahren zum Schrecken der Verteidiger. Das Repertoir des brillanten Technikers an Finten schien unerschöpflich, die Fans begeisterte er mit einer Mischung aus Show, Humor und Zauber. Hier hängt er 1966 Ulrich Braun im Derby gegen Schwarz-Weiß Essen ab. imago
Seinen Spitznamen hatte der Mann mit den markanten O-Beinen schnell weg - wegen seines eigenwilligen Laufstils, der an den Watschelgang einer Ente erinnerte. Willi "Ente" Lippens war geboren. imago
Sprüche lieferte Lippens am Fließband. Zum Beispiel diesen: "Ich habe nie eine Torchance überhastet vergeben. Lieber habe ich sie vertändelt." imago
"Ich habe in Holland mit meinen Füßen alle Berge platt getreten", sagte Lippens, der auch gerne mal einen Ball mit dem Allerwertesten stoppte, indes über seine Plattfüße. imago
Weniger zu lachen hatte er in der Nationalmannschaft. Der deutsche Bundestrainer Helmut Schön sagte einmal: "Lippens hat alles - nur nicht den richtigen Pass." Er entschied sich für die Niederlande, auch auf Druck seines Vaters, der im zweiten Weltkrieg von Nazis misshandelt worden war. "Darum bin ich sehr stark anti-deutsch erzogen worden", sagte Lippens. "Mein Vater trug echten Hass in sich." Er habe ihm gesagt, wenn er für Deutschland spielen würde, "bräuchte ich nicht mehr nach Hause kommen". imago
Ein Geschichte, die letztlich nur Verlierer kannte. Lippens bestritt 1971 (6:0 gegen Luxemburg) nur ein Länderspiel für Holland und erzielte ein Tor, von den Mitspielern wurde er nicht wirklich akzeptiert. Nach seiner Nichtnominierung für die WM 1974 ließ er es verbal im Nachhinein noch einmal krachen, indem er sagte: "Mit mir wäre 1974 Holland und damit nur ein Deutscher Weltmeister geworden!" imago
Im Sommer 1976 wechselte Lippens von seinem Herzensklub RWE zu Borussia Dortmund, wo er bis April 1979 aktiv war. Hier ist er mit Erwin Kostedde zu sehen. imago
Zum Bayern-Keeper Sepp Maier verbindet ihn eine enge Freundschaft. Sein gleich zweimal vorgeschlagener Geheimplan scheiterte aber am Veto des Weltmeisters: Lippens wollte das Publikum verblüffen, indem er - wohlgemerkt in einem Punktspiel - einen Doppelpass mit Maier spielt. "Leider ist es nie dazu gekommen", sagt Lippens. "Sepp war zunächst von der Idee begeistert, hatte dann aber zu großen Respekt." Der Bayer habe befürchtet, "dass ich ihm den Ball ins Netz gehauen hätte". Noch heute findet Lippens seine Idee von damals prima. "Darüber hätten die Fans in 100 Jahren noch gesprochen." imago
Doch die bekannteste Anekdote ist die von einem Spiel zwischen Westfalia Herne und Lippens Mannschaft Rot-Weiss Essen, die 1965 im schönsten Kohlenpott-Slang über die Bühne ging. "Ich war mehrfach gefoult worden. Dann bin ich neben meinem Gegenspieler hergelaufen und wollte ihm einen verpassen." Der Referee sah das, kam angelaufen und sagte zu Lippens: "Ich verwarne Ihnen." Lippens erwiderte: "Ich danke Sie", und die "Ente" flog vom Platz. imago
1979 wechselte Lippens kurzzeitig in die USA zu Dallas Tornado. Die "leicht verdienten Dollar" hat er damals in seinen gastronomischen Bauernhof, nur ein paar Kilometer vom Georg-Melches-Stadion in Essen gelegen, investiert, wo Lippens noch heute lebt. Nach dem USA-Trip kickte er nochmals für RWE und anschließend für RW Oberhausen. 1982 war dann endgültig Schluss mit der Fußballkarriere. imago
Nicht zuletzt wegen seiner Sprüche und Anekdoten war "Ente" stets ein beliebter Interviewgast - trotz seines Spitznamens, der im Zusammenhang mit Zeitungen negativ behaftet ist. Hier fühlt ihm der Jahrzehnte lang für den kicker tätige Reporter Hans-Günter Klemm (li.) beim Stammtisch im Jahr 1985 auf den Zahn. imago
Ein kurzes Intermezzo war Lippens' Engagement als Trainer. 1998 übernahm er bei RW Essen, konnte aber den Abstieg in die Amateur-Oberliga Nordrhein nicht verhindern und gab das Amt auf. imago
Wesentlich wohler fühlt sich Lippens hinter der Theke seines Restaurants in Bottrop auf der Gungstraße. Es heißt genauso wie seine Biographie: "Ich danke Sie". Essen spielt einfach eine große Rolle im Leben des Spaßvogels. imago
449 Spiele und 237 Tore für RWE (1965-76 und 1979-81), insgesamt 242 Bundesligaspiele (92 Tore) für Essen und Dortmund (1976-79) - und nun selbst 75 Jahre auf dem Buckel. Bleibt nur noch eins zu sagen... Getty Images
Alles Gute, Ente! imago