Kiels Trainer Tim Walter tauschte nach der 1:2-Heimniederlage gegen Bielefeld verletzungsbedingt einmal aus: Karazor ersetzte im defensiven Mittelfeld Meffert.
HSV-Coach Hannes Wolf setzte auf die Anfangself, die bereits den 2:1-Sieg in Duisburg einfuhr.
Nordschlager in Kiel: Der HSV schielte darauf, seine glänzende Auswärtsbilanz (sieben Siege, ein Unentschieden, keine Niederlage) aufzubessern und den Vorsprung auf den 1. FC Köln, der gegen Bochum verlor, auf vier Zähler auszubauen. Auf die Tabelle wollte Kiel-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth "gerne noch einmal im März schauen", derzeit sieht er seine Störche "innerhalb unserer Zielsetzung". Mehr als zufrieden dürfte Wohlgemuth mit der Anfangsphase der Hausherren gewesen sein, von Anpfiff an machte die Walter-Elf gehörig Druck. Nach HSV-Stürmer Hwangs vorsichtigem Abschluss (4.) sah es kurzzeitig nach einem offenen Schlagabtausch aus, doch dieser Schein trog.
Störche stehen völlig blank
Nach einem Kieler Freistoß parierte Pollersbeck einen Schmidt-Kopfball vor die Füße von Serra, der die Kugel nur noch über die Linie drücken musste - 1:0 (7.). Noch wehrte sich der HSV, die Überlegenheit der Störche wurde aber von Minute zu Minute drückender. Schindler schoss aus kurzer Distanz über den Querbalken (15.), Kinsombi von der Strafraumgrenze ebenfalls (16.). Zwei Zeigerumdrehungen später durfte der Mittelfeldmann dann aber jubeln: Schindlers Flanke an den zweiten Pfosten wurde vom freistehenden Wahl quergelegt, noch unbewachter markierte Kinsombi aus kurzer Distanz den zweiten Treffer (18.). Hwang (26.) und Holtby (28.) konnten KSV-Schlussmann Kronholm mit ihren Abschlüssen nicht prüfen, Linksaußen Jatta lief sich immer wieder fest. Kiel nahm schließlich etwas Tempo und Intensität heraus, mit 2:0 ging es in die Kabinen.
Jatta verkürzt, Kinsombi antwortet
2. Bundesliga, 18. Spieltag
Die Gäste mussten eine Reaktion zeigen, was ihnen umgehend gelang: Der offensiv involvierte Linksverteidiger Santos schüttelte in der eigenen Hälfte zwei Kieler ab und spielte einen Traumpass durch die Lücke auf den beschleunigenden Jatta, der allen enteilte und am herauseilenden Kronholm vorbei den Anschlusstreffer erzielte (48.). Um ein Haar gelang Hamburg sogar der Doppelschlag - Hunts Freistoß an den Fünfmeterraum war jedoch einen Tick zu steil für Bates (49.). Auch den Störchen gelang es, zeitnah wieder auf Betriebstemperatur zu kommen. Mühlings Freistoß verfehlte das rechte untere Eck denkbar knapp (52.), seinen hohen Steilpass verarbeitete Schmidt in der Folge ideal: Auf engstem Raum ließ der aufgerückte Innenverteidiger Jatta und Santos stehen, seinen Querpass vollendete Kinsombi souverän (53.).
Hamburg hat Chancen, trifft aber nicht
Der Tabellenführer war kurz, nicht aber entscheidend von der Rolle. Narey aus zwölf (61.), Hunt aus 18 Metern (63.) bemühten sich um den erneuten Anschluss. Die Störche nahmen die passive Rolle mit fortlaufender Spieldauer an, konzentrierten sich auf das Verteidigen der Zwei-Tore-Führung und vereinzelte Nadelstiche. Narey und Mangala (jeweils 72.) gelang es in aussichtsreicher Position nicht, genügend Druck hinter ihre Abschlüsse zu bekommen, van den Bergh grätschte den eingewechselten Vagnoman beim Tempogegenstoß ab (76.). Mühlings Schuss halbrechts im Strafraum konnte Pollersbeck auf der anderen Seite nicht zur Entscheidung überwinden (77.). Ein Versuch im Fallen von Kapitän Hunt (83.) war das letzte offensive Aufbäumen der Gäste, die schließlich ihre erste Auswärts-Niederlage der Saison hinnehmen mussten.
Während sich die Kieler Relegationsrang drei auf vier Punkte annäherten, gelang es Hamburg nicht, seinen Vorsprung auf Köln an der Tabellenspitze auszubauen - dieser beträgt weiterhin einen Zähler.
Das Unterhaus startet ins Jahr 2019 mit einer englischen Woche: Für Holstein geht es nach der Winterpause am 30. Januar (20.30 Uhr) in Heidenheim weiter. Der HSV hat zur gleichen Zeit den SV Sandhausen zu Gast.