Paderborns Trainer Steffen Baumgart nahm nach dem jüngsten 0:2 in Duisburg vier Änderungen an seiner Startelf vor: Anstelle von Strohdiek, Ritter, Schwede und Vasiliadis spielten Hünemeier, Klement, Antwi-Adjej und Zolinski.
Kiels Coach Tim Walter beließ es im Vergleich zum 2:2 gegen Ingolstadt bei drei Wechseln: Thesker, Meffert und Serra ersetzten Schmidt, Karazor und Okugawa.
Drei Tore nach nicht mal zehn Minuten
Bereits nach neun Sekunden lag der Ball im Netz der Gäste, obwohl diese Anstoß hatten: Van den Bergh spielte zurück an den eigenen Strafraum zu Thesker, der Innenverteidiger ging nicht entschlossen zum Ball, Gueye sprintete dazwischen - und schob flach ein (1.). Die Holstein-Antwort ließ allerdings nicht lange auf sich warten: Lee sah Schindler im Paderborner Strafraum, dieser traf aus halbrechter Position mit einem überlegten Flachschuss ins lange Eck (6.). Doch auch Paderborn schlug prompt zurück: Kiel bekam die Kugel im Sechzehner nicht weg, Gueye spitzelte sie zu Klement - und dieser traf mit einem wuchtigen Schuss (9.).
Es war eine atemberaubende Anfangsphase in der Benteler-Arena. Beinahe hätte Kiel gar das 2:2 erzielt, doch Kiels Kapitän Kinsombi scheiterte an SCP-Keeper Zingerle (10.), ehe es kurios wurde: Erst traf Serra per Kopf (21.), dann Schindler gar zweimal binnen nicht mal 60 Sekunden (26.), doch alle drei Tore zählten wegen Abseitsstellungen nicht. Kiel kombinierte zwar flüssig und machte den spielerisch besseren Eindruck, leistete sich aber in der Defensive grobe Fehler - und kassierte vor der Pause noch das dritte Gegentor: Kinsombi verlor den Ball leichtfertig auf dem Flügel, Dräger bediente Zolinski, und der Angreifer traf mit einem schönen Schlenzer in den Winkel (41.).
Der 13. Spieltag
Kiel dreht das Spiel
Auch nach dem Seitenwechsel ging es Schlag auf Schlag: Schindler (46.) und Serra (54.) boten sich erste Großchancen für Kiel, ehe Gueye auf der Gegenseite das Außennetz traf (59.), Schindler wiederum an Zingerle scheiterte (59.) und Paderborns Collins nach einer Ecke auf der Linie klärte (61.). Die Störche waren nun nahe am Anschlusstreffer, Paderborn aber ebenso nahe am vierten Tor: Zolinski kam nach einer Flanke aus sechs Metern völlig frei zur Direktabnahme, zielte aber zu hoch (61.).
Sechs sehr aussichtsreiche Möglichkeiten in nur einer Viertelstunde: Auch die zweite Hälfte hatte einiges zu bieten. Auch weil Kiel nach wie vor an sich glaubte - und die Partie drehte: Serra (71.), Mühling (74.) und Schindler (80., Handelfmeter) führten Holstein auf den rechten Weg, doch der SCP hatte das letzte Wort: Erst zählte der Treffer des eingewechselten Schwede wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht (84.), dann traf Zolinski in der Schlussminute per Kopf (90.). So trennten sich die beiden Teams mit einem letztlich leistungsgerechten 4:4.
Nun können die Mannschaften in der Länderspielpause durchschnaufen - ehe Paderborn sonntags (13.30 Uhr) in Heidenheim gastiert, Kiel ist bereits am Samstag (13 Uhr) Gastgeber für den SV Sandhausen.