SVS-Coach Kenan Kocak wechselte nach dem 2:0-Auswärtssieg beim MSV Duisburg auf einer Position: Sukuta-Pasu rutschte für Stiefler (Bank) in die Startelf.
Darmstadts Trainer Dirk Schuster brachte im Vergleich zum 1:1 gegen Eintracht Braunschweig zwei neue Spieler: Platte und Mehlem verdrängten Kamavuaka und Boyd auf die Reservebank.
44 Sekunden waren gespielt, da zappelte das Leder schon in den Darmstädter Maschen. Das Schiedsrichtergespann um Referee Timo Gerach (Landau) hatte bei Sukuta-Pasu jedoch eine Abseitsposition ausgemacht und verweigerte dem Treffer die Anerkennung - eine richtige Entscheidung. Die Gastgeber ließen sich davon nicht entmutigen und brachten den Ball bereits in der 10. Minute erneut im Tor unter. Diesmal zählte das Tor, wenngleich Sukuta-Pasu, der den Treffer von Linsmayer vorbereitet hatte, mit dem Leder zuvor die Torauslinie überquert hatte.
2. Bundesliga, 31. Spieltag
Darmstadt vergibt Großchancen
Der SVS stellte sich in der Anfangsphase als die klar zielstrebigere Mannschaft heraus, die die Darmstädter Abwehrreihe das ein oder andere Mal vor Probleme stellte. Die Gäste gaben sich jedoch nicht auf, legten eine gute kämpferische Einstellung an den Tag und hatten, obwohl Sandhausen wie gewohnt in der Defensive gut stand, nach 20 Minuten die große Chance zum Ausgleich. Aber Mehlem verfehlte aus acht Metern freistehend. Diese Aktion diente wohl als eine Art Weckruf, denn in der Folge gestaltete der SVD das Geschehen ausgeglichener und hätte durchaus mit einem 1:1 in die Pause gehen können, doch Platte scheiterte mit einer hundertprozentigen Torchance an einem auf artistische Art und Weise auf der Torlinie klärenden Linsmayer (36.).
Da sah die Welt noch anders aus: Marvin Mehlem (#6) nach Sandhausens frühem Treffer zum zwischenzeitlichen 1:0. imago
Hatte Durchgang eins schon spektakulär begonnen, stand der Beginn der zweiten 45 Minuten diesem in Nichts nach: Nach einem Kempe-Freistoß setzte sich Bregerie im Kopfballduell gegen Knipping durch und legte auf Ji ab. Der ging mit dem Kopf zum Ball und wurde von Sukuta-Pasu mit dem Schuh im Gesicht getroffen - nach kurzem Zögern zeigte Gerach auf den Punkt (46.). Pikant hierbei: Bregerie hatte sich unmittelbar zuvor durch ein Aufstützen gegen Knipping einen Vorteil verschafft. Dies hatte das Schiedsrichtergespann übersehen. Darmstadt war es letztlich egal, Kempe trat nach vierminütiger Verletzungsunterbrechung an und blieb eiskalt - 1:1 (50.).
Pfosten: Boyd verpasst späten Siegtreffer
Sandhausen taumelte, Darmstadt drückte: Ji (61./69.) und Mehlem (65.) probierten sich im Abschluss, ließen jedoch beide Präzision vermissen. Die Gastgeber blieben harmlos, einzig Paqarada sorgte mit einem direkten Freistoß für Gefahr, scheiterte allerdings an Heuer Fernandes (78.). In der Schlussphase erwies sich Fortuna als Sandhausen-Fan, denn der eingewechselte Lilien-Stürmer Boyd traf freistehend aus fünf Metern nur den Pfosten (84.), Linsmayer verfehlte in der dritten Minute der Nachspielzeit das eigene Gehäuse. In den finalen Minuten beharkten sich die Teams - Hektik und viele kleine Fouls beherrschten das Geschehen. Ein Treffer sollte nicht mehr fallen, weshalb Darmstadt nun das achte Spiel in Folge unbesiegt blieb, allerdings weiterhin ganz tief im Abstiegssumpf feststeckt.
Für Sandhausen geht es am nächsten Sonntag (13.30 Uhr) beim 1. FC Heidenheim weiter. Darmstadt hat tags zuvor (13 Uhr) Union Berlin zu Gast.