Fortuna-Coach Friedhelm Funkel nahm nach dem 0:1 in Darmstadt vier Veränderungen in seiner Startelf vor: Schauerte, Neuhaus, Usami (alle Bank) und der verletzte Schmitz (Zehenbruch) wurden durch Zimmer, Gießelmann, Bodzek und Raman ersetzt.
Bochums Trainer Robin Dutt wollte dagegen auf dieselbe Startelf vertrauen, die am vergangenen Spieltag einen 2:0-Heimsieg gegen Eintracht Braunschweig einfuhr. Da sich Celozzi beim Aufwärmen jedoch verletzte, rückte Fabian kurz vor dem Anpfiff in die erste Elf.
Bochum erwischt den besseren Start
Bei besten Bedingungen erwischten die Gäste den besseren Start. Mit aggressivem Vorwärtsverteidigen stellte die Dutt-Elf Düsseldorf vor Probleme. Phasenweise wurde der Spitzenreiter schon in der eigenen Hälfte angelaufen und gestellt, die Offensiven Raman und Hennings im Mittelkreis gedoppelt. So entwickelte sich zunächst eine Partie auf Augenhöhe, in der Bochum mit fortlaufender Spieldauer die Oberhand gewann. Nach zehn Minuten musste F95-Keeper Wolf erstmals eingreifen: Eine verunglückte Hinterseer-Flanke wurde zum brandgefährlichen Torschuss, den der 29-Jährige mit viel Mühe entschärfte. Danach blieb Bochum, das im ersten Durchgang bis zu 70 Prozent aller Zweikämpfe gewann, aktiver, kam durch einen Stöger-Freistoß (14.) und durch Hinterseer (27.) zu weiteren Torannäherungen.
Düsseldorf schaffte es erst nach rund 30 Minuten, das Spielgeschehen mal über einen etwas längeren Zeitraum in Richtung des Bochumer Strafraums zu verlagern. Nach einer halben Stunde verzeichnete der Spitzenreiter durch Zimmer auch den ersten Torschuss: Der Flügelspieler schoss aus zehn Metern knapp vorbei (30.). Danach suchten die Hausherren vor allem über die Außenbahnen vermehrt den Weg nach vorne, wurden aber bis zum Pausenpfiff nicht mehr zwingend.
Zweimal Alu-Pech für Düsseldorf
2. Bundesliga, 29. Spieltag
Funkel reagierte auf das behäbige Spiel seiner Mannschaft und wechselte zur Pause Sobottka für Neuhaus aus. Das erste Ausrufezeichen gehörte allerdings noch den Gästen: Hinterseers Schlenzer nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff verfehlte das Ziel um Zentimeter (46.). Dann kamen die Fortunen auf - und wie! Innerhalb von fünf Minuten scheiterte der Spitzenreiter zweimal am Aluminium, zunächst traf Hennings aus der Drehung nur den Pfosten (52.), kurz darauf landete ein Ayhan-Kopfball am Querbalken (57.). Davor und danach hatten Neuhaus (49.), der sich nach seiner Hereinnahme als Aktivposten erwies, erneut Ayhan (58.) und Zimmer (59.) gute Chancen.
Eisfelds Hammer - Kruse eiskalt
Bochum trat nun offensiv mit Ausnahme eines harmlosen Hinterseer-Schusses kaum in Erscheinung - weshalb die Führung des VfL zu diesem Zeitpunkt durchaus überraschend kam. Hoogland spielte den eingewechselten Eisfeld an, der weder gestellt noch attackiert wurde und Wolf mit einem satten Schuss aus 20 Metern ins lange Eck keine Chance ließ (71.). Düsseldorf wirkte geschockt, leistete sich nun zahlreiche Stock- und Abspielfehler. Einen Fehlpass von Fink bestraften die Gäste eiskalt. Nach zwei, drei vertikalen Pässen ließ Kruse Bormuth stehen und schob flach vorbei an Wolf zum 2:0 ins Tor ein (75.).
Ayhan und Eisfeld fliegen innerhalb weniger Sekunden
Nun zog sich Bochum weit zurück und überließ der Fortuna das Spielfeld, machte sich das Leben aber rund zehn Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit selbst schwer: Haraguchi nahm einen Kontakt von Danilo im Strafraum dankend an, ging zu Boden und holte so einen Elfmeter heraus. Hennings behielt die Nerven und traf zum 1:2 (80.). Die Schlussphase versprach nun viel Spannung - und brachte jede Menge Hektik mit. Nach einem eigentlich harmlosen Foulspiel gerieten Ayhan und Eisfeld derart aneinander, dass Schiedsrichter Zwayer zunächst beiden Akteuren die Gelbe Karte zeigte. Als diese aber erneut aufeinander losgingen, zog der Unparteiische erneut Gelb und schickte beide Spieler innerhalb weniger Sekunden mit der Ampelkarte vom Feld (88.). Düsseldorf warf nun alles nach vorne, tauchte mehrmals im Bochumer Strafraum auf - brachte die Kugel aber nicht mehr zwingend auf das Tor, weshalb es am Ende beim 2:1-Sieg des VfL blieb.
Für Düsseldorf, das nun zum zweiten Mal in Folge als Verlierer vom Platz ging, geht es am nächsten Sonntag (13.30 Uhr) mit dem Auswärtsspiel beim 1. FC Heidenheim weiter. Bochum, das die 40-Punkte-Marke knackte und sich weiter vom Tabellenkeller entfernte, trifft bereits zwei Tage zuvor (18.30 Uhr) zuhause auf den 1. FC Kaiserslautern.