St. Paulis Trainer Markus Kauczinski wechselte im Vergleich zum 1:1 vor der Länderspielpause beim 1. FC Kaiserslautern dreimal: Dudziak, Möller Daehli und Bouhaddouz begannen für Nehrig (Muskelfaserriss), Neudecker und Diamantakos (beide Bank). Sobiech (nach Prellung am Fußgelenk) und Buchtmann (Schambeinentzündung) waren derweil zurück im Kader.
Sandhausens Coach Kenan Kocak brachte gegenüber der 2:3-Niederlage gegen den VfL Bochum, bei der die Kurpfälzer eine 2:0-Führung verspielt hatten , ebenfalls drei Neue: Der begnadigte Knipping kam ebenso in die Mannschaft wie Daghfous (nach Gelbsperre) und Derstroff (nach muskulären Problemen). Seegert, Jansen und Aygünes saßen dafür zunächst auf der Bank, auf die es nach seinem Muskelbündelriss auch Wooten schaffte.
Nach drei Minuten sorgten die Gäste zum ersten Mal für Gefahr: Stiefler zog nach einer zu kurzen Klärungsaktion von Avevor ab, der Versuch des Rechtsverteidigers wurde allerdings geblockt. Ansonsten spielte sich die Partie vor allem im Mittelfeld ab, viele Zweikämpfe prägten das Geschehen. Bei Ballbesitz leisteten sich beide Mannschaften immer wieder kleine Ungenauigkeiten, sodass zunächst kein wirklicher Spielfluss zustande kam.
2. Bundesliga, 28. Spieltag
Allagui steht goldrichtig - 1:0
Nach 22 Minuten fehlten den Gästen nur Zentimeter zur Führung: Förster kam im Sechzehner an den Ball, scheiterte aber an der Querlatte (22.). Auf der Gegenseite machte es St. Pauli besser. Allagui stand nach einem Schuss von Möller Daehli goldrichtig und lenkte den Ball aus kurzer Distanz noch unhaltbar für Schuhen ins Netz - die Führung für die Kiez-Kicker (26.).
Der SVS war um eine schnelle Antwort bemüht und suchte direkt den Weg nach vorne, Gislason traf nach schöner Kombination allerdings den Ball nicht richtig (30.). St. Pauli zog sich etwas zurück und überließ den Gästen die Kontrolle. Weil aber bis auf eine Kopfballchance von Gislason (43.) keine gefährlichen Gelegenheiten mehr heraussprangen, ging es mit dem 1:0 in die Pause.
Chaos im Sechzehner - Gislason bedankt sich
Nach dem Seitenwechsel ergriff St. Pauli die Initiative, suchte den Weg nach vorne und hielt die Gäste somit gut vom eigenen Tor weg - bis zur 53. Minute: Zunächst rettete Himmelmann noch gegen Förster, kurz darauf war der Schlussmann geschlagen. Nach einem Freistoß brachten seine Vorderleute den Ball nicht weg und behinderten sich im Sechzehner gegenseitig. Knipping reagierte am schnellsten und legte auf Gislason quer, der aus kurzer Distanz zum 1:1 einschob (54.).
Nachdem sich beide Teams im Anschluss kurz sammeln mussten, hatte St. Pauli nach etwas mehr als einer Stunde die große Chance zur Führung: Nach einem Zweikampf im Strafraum zwischen Allagui und Karl zeigte Schiedsrichter Alexander Sather auf den Punkt. Bouhaddouz übernahm die Verantwortung, scheiterte mit seinem schwach getretenen Strafstoß jedoch an Schuhen (66.).
Joker Wooten vergibt den Sieg
Die Partie blieb somit weiter offen, beide Mannschaften spielten in der Schlussphase auf Sieg und hatten jeweils noch Chancen auf den Lucky Punch: Erst scheiterte der eingewechselte Wooten am glänzend reagierenden Himmelmann (81.), auf der Gegenseite strich ein Distanzversuch von Neudecker nur haarscharf am Kreuzeck vorbei (85.). So aber blieb es bei einem leistungsgerechten Remis, das allerdings keinem so recht weiterhilft.
Für die Hanseaten, die zum dritten Mal in Folge remis spielten, geht es am kommenden Samstag (13 Uhr) in Aue weiter. Der SVS, seit fünf Partien (0/2/3) ohne Sieg, ist bereits am Freitagabend (18.30 Uhr) gegen Fürth gefragt.