Darmstadts Trainer Torsten Frings veränderte seine Startelf im Vergleich zum 3:3 bei Union Berlin auf drei Positionen: Stammtorhüter Heuer Fernandes gab nach einer Kapselverletzung sein Comeback zwischen den Pfosten, zudem begannen Kempe und Bezjak anstelle von Sirigu (Bank) und Rosenthal (krank).
Auf der Gegenseite sah Regensburgs Coach Achim Beierlorzer nach dem 4:0-Heimsieg gegen den MSV Duisburg keinen Anlass, seine Startelf zu verändern. Zu einem Wechsel wurde er jedoch gezwungen, Gimber rückte für den verletzten Geipl ins zentrale Mittelfeld.
Darmstadt noch im Winter-Schlaf
Der Wettergott hatte sich etwas Besonderes für das letzte Heimspiel der Lilien im Jahr 2017 ausgedacht: Eine Schneedecke tauchte den Platz in weiß, gespielt wurde mit einem roten Ball und roten Linienmarkierungen. Darmstadt schien sich von der vorweihnachtlichen Besinnlichkeit am ersten Advent zu Spielbeginn angesteckt zu haben, die Gäste jedoch wollten davon gar nichts wissen: Keine halbe Minute war gespielt, da bot sich Grüttner der erste Hochkaräter. Seinen Schuss aus fünf Metern rettete Mehlem per Grätsche für seinen Torwart.
Darmstadt brauchte einige Minuten, um die Spielweise dem Wetter anzupassen. Banggaard wurde die Kugel nicht rechtzeitig los und ermöglichte so Grüttner den Ballgewinn tief in der Hälfte der Darmstädter. Der Kapitän schickte Adamyan steil, der links im Strafraum abzog und knapp über den Querbalken schoss (2.). Anschließend schüttelten sich die Hausherren und bekamen mehr Sicherheit in ihr Spiel, sodass Höhepunkte vor den beiden Toren rar wurden.
Lange Bälle, Zufälligkeiten und weiterhin dichtes Schneetreiben prägten fortan das Bild am Böllenfalltor. Der Ball wurde - je nach Art und Größe der Schneeanhäufungen auf dem Rasen - entweder schneller oder langsamer, beide Teams minimierten demzufolge das Risiko im eigenen Spiel. Ein Fehler passierte den Lilien aber doch noch, als sie Grüttner entwischen ließen, der frei vor Heuer Fernandes aber am Schlussmann scheiterte (33.). Ohne weitere Höhepunkte in den gefährlichen Zonen ging es in die Pause, Regensburg musste noch den verletzungsbedingten Ausfall von Adamyan verkraften. Für ihn kam George (45.).
2. Bundesliga, 16. Spieltag
Jahn wieder wacher - Grüttner bestraft SVD
Im zweiten Durchgang erwischten wieder die Gäste den besseren Beginn. Nietfeld hatte eine gute Gelegenheit, seinen Linksschuss aus elf Metern entschärfte Heuer Fernandes, der bei seinem Comeback ein sicherer Rückhalt war. Kurz darauf war aber auch er machtlos, als ein Freistoß von Knoll von der rechten Seite mit Schnitt zum Tor segelte. Gleich drei Regensburger wurden sträflich allein gelassen, Grüttner schob zum 1:0 ein (52.).
Darmstadt reagierte und wurde selber offensiv, Boyd und Bezjak fehlte aber das Zielwasser (56.). Dann brachte Frings mit Sobiech und Platte für Boyd und Mehlem zwei neue Stürmer. Zwei Kopfballstarke Spieler - und die Lilien wurden nach einer Ecke gefährlich. Pentke klärte eine unübersichtliche Szene in seinem Hoheitsbereich allerdings(66.). Auf der Gegenseite kam Stolze links im Strafraum glücklich an den Ball und scheiterte aus spitzem Winkel an Heuer Fernandes (72.). Kurz darauf hatte Regensburg Pech, als Schiedsrichter Sven Waschnitzki einen glasklaren Vorteil abpfiff, Saller wäre wohl alleine auf dem Weg in Richtung Heuer Fernandes gewesen (73.).
Darmstadt musste Zug zum Tor entwickeln, tat sich damit aber enorm schwer. Der Jahn dagegen verteidigte über die gesamte Spieldauer hinweg leidenschaftlich und clever und hielt die Lilien weitgehend vom eigenen Sechzehner fern. Bis zum Schlusspfiff änderte sich daran auch nichts mehr, außer zwei harmlosen Fernschüssen von Bezjak (86.) und Stark (90.+2) brachte 98 nichts mehr zustande.
Darmstadt fuhr somit auch im zehnten Spiel nacheinander keinen Sieg ein (0/5/5), am kommenden Freitagabend (18.30 Uhr) soll die Serie aus Sicht des SVD beim FC Erzgebirge Aue ihr Ende finden. Regensburg empfängt am Samstag (13 Uhr) den VfL Bochum und peilt dort dann das sechste Spiel nacheinander ohne Niederlage an.