Nach der Trennung von Trainer Ismail Atalan stellte VfL-Interimscoach Jens Rasiejewski das Team im Vergleich zum 0:3 in Kiel viermal um: Für Bastians ( suspendiert ), Losilla, Tesche sowie Wurtz (Gelb-Rot-Sperre) spielten Leitsch, Hemmerich, Gyamerah und Stöger.
Sandhausens Trainer Kenan Kocak hatte gegenüber dem 2:0 gegen Jahn Regensburg in Karl und Wright für Förster und Vunguidica zwei Neue an Bord.
Sandhausens Plan, den VfL früh zu attackieren, stürzte die Westfalen zu Beginn immer wieder in Probleme beim Aufbauspiel, ohne dass daraus Zwingendes entstehen sollte. Bochum lebte zunächst von Kruses Einzelaktionen, nach Foul am Ex-Leverkusener fehlten Stöger per Freistoß Zentimeter zur Führung (11.).
SVS-Abwehr im Tiefschlaf: Nutznießer Hinterseer
Die fiel nur eine Zeigerumdrehung später: Kruse flankte scharf fast vom linken Strafraumeck, Hinterseer war im Zentrum im Gegensatz zu den SVS-Verteidigern hellwach und drückte das Leder per Kopf aus fünf Metern an Schuhen vorbei ins Netz (12.).
Ein echter Tiefschlag für das Team vom Hardtwald. Die Gäste waren nach dem Rückstand komplett verunsichert, warteten mit ungewohnt hoher Fehlpassquote und mit eklatanten Abwehrschwächen auf. Bochum hielt das Zepter fest in der Hand, gewann alle wichtigen Zweikämpfe und blieb vorne gefährlich. Ein zweites Tor wäre vor der Pause verdient gewesen - zweimal Hinterseer verpasste jeweils nach Stögers Freistoßflanken den Doppelpack (26., 31.).
Nach einer halben Stunde stockte der Spielfluss. Viele Nickligkeiten prägten das Geschehen, vier Gelbe Karten binnen sechs Minuten - drei gegen Sandhausen - zückte Referee Christian Dietz bis zum Pausenpfiff.
2. Bundesliga, 10. Spieltag
Mit Förster für Karl und wesentlich mehr Engagement kamen die Gäste aus der Kabine. Und der Neue brauchte keine große Anlaufzeit, rief Riemann erstmals auf den Plan (52.). Sandhausens Ballbesitzquote rauschte nach oben, der SVS schnürte Bochum ein. Wright nickte knapp daneben (56.), Fabian störte wieder Förster bei dessen Abschluss aus sechs Metern mit letztem Körpereinsatz entscheidend (58.). Zwischenzeitlich hatte Hinterseer ein Lebenszeichen der Hausherren gesendet (53.).
Stöger profitiert von Kruses Dribbling
Nach einer Stunde befreite sich die Rasiejewski-Elf aus der Umklammerung des Gegners, der in der Folge seine Offensive weiter auffrischte (Vunguicida, Sukuta-Pasu). Doch der Schuss ging nach hinten los: Bochums Dribbler Kruse wuselte im Strafraum, blieb beim Sololauf aber hängen. Der Ball prallte von seinem Bein glücklich zu Stöger, der aus neun Metern wuchtig unter die Latte knallte - 2:0 (72.).
Pech für Vunguicida
Sandhausen hatte in Person von Vunguicida, der nur den Pfosten traf, die prompte Antwort auf dem Fuß (74.). Die Kocak-Schützlinge gaben nicht auf, rannten sich aber ein ums andere Mal am Abwehrbollwerk der Bochumer fest. "Dank" einer Klärungsaktion von Klingmann verpasste Doppel-Vorbereiter Kruse zu erhöhen (87.), aber auch so war die Freude beim VfL über den 2:0-Sieg sicherlich groß.
Für den VfL geht es am Samstag (13 Uhr) mit einem Gastspiel in Braunschweig weiter, Sandhausen empfängt am Montagabend (20.30 Uhr) den FC St. Pauli.