Hannovers Trainer André Breitenreiter vertraute auf dasselbe Personal, das zuletzt einen 2:0-Auswärtssieg in Heidenheim feierte. Auch Stuttgarts Coach Hannes Wolf veränderte seine Startelf nach dem 3:0 gegen Aue nicht.
Die Schwergewichte der 2. Liga begegneten sich in den Anfangsminuten durchaus respektvoll. Stuttgart versuchte, mit vielen Kurzpässen und Ballbesitz die Kontrolle an sich zu reißen, fand gegen in den Zweikämpfen präsenter auftretende Hannoveraner aber kein Durchkommen. Stattdessen entwickelte 96 mehr Zug zum Tor und meldete durch Hübner (8.), Füllkrug (16.), Anton (18.) und Klaus (22.) Gefahr an.
Zweimal Jubel, dann startet Klaus ein Super-Solo
Im weiteren Verlauf nahm dann wohl auch das Zwischenergebnis Einfluss aufs Spielgeschehen: Bielefeld führte mittlerweile 2:0 gegen Aufstiegskonkurrent Braunschweig, was frenetisch von den 49.000 Zuschauern in der ausverkauften HDI Arena bejubelt wurde. Damit wäre der VfB aufgestiegen und 96 auf Rang zwei vorgerückt. Entsprechend gingen beide Mannschaften kaum noch Risiken ein und belauerten sich vielmehr im Mittelfeld. Die Schwaben fanden offensiv lange überhaupt nicht statt. Einzig Brekalo gab einen Warnschuss ab, den Tschauner mit den Fäusten entschärfte (38.).
Kurz vor der Pause belohnten sich dann die Niedersachsen für ihr aufgebrachtes Engagement: Klaus dribbelte quer durch die gegnerische Hälfte, setzte sich dann an der Strafraumgrenze entscheidend gegen Baumgartl durch und tunnelte Pavard mit einem Schuss, der vom rechten Innenpfosten ins Tor sprang (40.).
Ginczek bringt frischen Wind - Bielefeld sorgt für Jubel
2. Bundesliga, 33. Spieltag
Personell unverändert ging es in den zweiten Durchgang, in dem Hannover den besseren Start erwischte: Klaus' direkten Freistoß lenkte Langerak mit einem Blitz-Reflex gerade noch übers Tor (49.). Dann reagierte Wolf und brachte in einem Doppelwechsel Ginczek (51.) und Zimmermann (52.). Wirklich druckvoll kam Stuttgart zunächst nicht auf, dann erarbeitete sich Ginczek in einer Einzelaktion die bis dahin beste Möglichkeit für den VfB, tankte sich in den Sechzehner und scheiterte aus spitzem Winkel an Tschauner (57.). Kurz darauf köpfte Terodde eine Maxim-Ecke haarscharf vorbei (64.).
Mitte der zweiten Hälfte flammte dann gleich viermal großer Jubel auf: Bielefeld hatte gegen Braunschweig auf 6:0 erhöht. Der Zwischenstand steigerte zwar die Party auf den Rängen, auf dem Platz versumpfte das Geschehen aber mehr und mehr im Mittelfeld. Offensivaktionen wurden immer seltener.
Rot für Sané
Erst in der Schlussviertelstunde nahm das Topspiel noch einmal an Fahrt auf: Harniks Flugkopfball wurde stark von Langerak entschärft (75.), wenig später setzte Harnik eine Flanke von Joker Karaman an den linken Pfosten (85.). Eine schwache Chancenverwertung, die sich beinahe gerächt hätte: Sané musste gegen Terodde die Notbremse ziehen und sah glatt Rot (87.). Den fälligen Freistoß zirkelte Maxim nur Millimeter am Ziel vorbei (88.). Der VfB probierte in Überzahl noch einmal alles, kam aber nicht mehr gefährlich vors Tor. Es blieb beim 1:0. Damit rücken die Niedersachsen auf Rang zwei vor und können den direkten Aufstieg aus eigenen Kraft realisieren - die Schwaben bleiben aufgrund der besseren Tordifferenz Spitzenreiter.
Am letzten Spieltag geht es für Hannover nach Sandhausen, Stuttgart empfängt Würzburg. Anstoß ist jeweils am Sonntag um 15.30 Uhr.