FWK-Coach Bernd Hollerbach musste im Vergleich zur 1:2-Niederlage bei 1860 München auf Torwart Wulnikowski verzichten, der sich beim Gastspiel in der bayerischen Landeshauptstadt einen Kreuzbandanriss zugezogen hatte. Für den Routinier stand Siebenhandl im Kasten. Außerdem setzte Hollerbach auf Rama, Benatelli und Fröde. Kurzweg und Pisot saßen auf der Bank, Schröck war nicht im Kader.
Bei den Gästen aus Bielefeld stand erstmals Jeff Saibene als Verantwortlicher an der Seitenlinie. Der Luxemburger hatte in der Länderspielpause die abstiegsbedrohte Arminia übernommen und zunächst den erfahrenen Davari als neue Nummer 1 bestimmt. Gegenüber dem unter Interimstrainer Carsten Rump gelungenen 2:0-Erfolg gegen Kaiserslautern nahm Saibene zwei Änderungen vor: Börner (nach Magen-Darm-Infekt) und Dick ersetzten Salger (Bank) und Görlitz, der wegen Knieproblemen kurzfristig ausfiel.
Die Zuschauer auf dem Dallenberg erlebten einen flotten Beginn. Beide Mannschaften spielten trotz der tabellarisch angespannten Situation durchaus mutig nach vorne. Aus einer stabilen Defensive heraus fehlte es den Gästen aber an der nötigen Durchschlagskraft; Angreifer Klos wurde verstärkt gesucht, aber nur selten gefunden. Die Würzburger suchten häufig den Weg über die rechte Seite - und kamen so dann auch zum Torerfolg.
Weihrauch und Benatelli zeigen ihre gute Übersicht
In der 17. Minute spielten die Unterfranken schnell und mit Übersicht nach vorne. Weihrauch bediente vom Flügel aus Benatelli im Rückraum, der aus knapp 20 Metern mit Außenmaß lässig einschob. Das Tor tat den Gastgebern sichtlich gut, hatten sie fortan vermehrt die Hoheit im Mittelfeld. Würzburgs Ersatzkeeper wurde nur selten und dann auch noch vom eigenen Mann geprüft: Schoppenhauer hatte eine Hemlein-Flanke auf das eigene Tor abgefälscht (22.).
Die Hollerbach-Elf verpasste es trotz zweier Premium-Gelegenheiten, noch vor dem Pausenpfiff auf 2:0 oder gar 3:0 aufzustocken: Daghfous schob die Kugel zunächst knapp am Pfosten vorbei (24.), Soriano verzog wenig später ebenso (34.). Dadurch, dass die Bielefelder ansonsten sehr harmlos blieben, ging es mit dem 1:0-Vorsprung der Würzburger in die Kabinen.
2. Bundesliga, 26. Spieltag
Saibene stellt personell um
Voglsammer sollte zu Beginn der zweiten Hälfte der Arminen-Offensive neues Leben einhauchen. Doch dies klappte nicht wirklich. Der Tabellenvorletzte lieferte weiterhin einen faden Auftritt in der Offensive ab. So hatte die Würzburger Abwehr zu diesem Zeitpunkt nur wenig Mühe, die Null zu halten. Selbst taten die Unterfranken aber auch nur das Nötigste.
Und so plätscherte die Partie nahezu ohne Höhepunkte vor sich hin. Statt Abschlüssen bekamen die Zuschauer jede Menge Mittelfeldgeplänkel zu sehen. Den meisten der 10.428 Zuschauern schmeckte der Zwischenstand bei frühlingshaften Temperaturen weiterhin, wenngleich er nicht in Stein gemeißelt war. Mehr oder weniger aus dem Nichts kam Hartherz knapp 20 Minuten vor dem Ende zu einer guten Schussmöglichkeit (72.).
Königs muss gleich wieder verletzt runter
In der Schlussviertelstunde zeigten sich die Bielefelder aufgrund ihrer Mängel im Vorwärtsspiel fast gar nicht mehr in der Würzburger Hälfte. Die Unterfranken dagegen versuchten, das Leder möglichst weit weg vom eigenen Tor zu halten. Allerdings mussten die Mainfranken die letzten Minuten in Unterzahl überstehen, nachdem Königs unglücklich auf den Boden aufgeschlagen war und nicht mehr weiterspielen konnte. Hollerbach hatte zu diesem Zeitpunkt schon dreimal gewechselt.
Der Fußball-Gott bewies in der Nachspielzeit einmal mehr, dass er seit 2017 kein Fan der Würzburger Kickers mehr ist. Denn die Unterfranken kassierten tatsächlich noch den Ausgleich. Junior Diaz produzierte unbedrängt im eigenen Strafraum einen extrem unglücklichen Querschläger, der sich für Siebenhandl zur unhaltbaren Bogenlampe entwickelte und zum 1:1-Endstand führte. Zwar hielten die Würzburger die Arminia weiterhin auf Abstand (sechs Punkte), allerdings wäre insgesamt doch viel mehr drin gewesen.
Die Würzburger Kickers sind am kommenden Dienstag (17.30 Uhr) beim Karlsruher SC zu Gast. Bielefeld hat zeitgleich das Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf vor der Brust.