Paderborns Trainer René Müller, der vor dem schweren Duell mit Spitzenreiter Freiburg "einen heißen Fight" verprochen hatte, beließ es bei denselben elf Akteuren wie beim 1:1 in Heidenheim .
SCF-Coach Christian Streich tat es seinem Gegenüber gleich und nahm nach dem 3:0 in Duisburg ebenfalls keinerlei Veränderungen vor.
Stoppelkamp trifft Alu
Das Ziel für die Breisgauer war klar: In Paderborn sollte mit einem weiteren Dreier der Aufstieg in die Bundesliga unter Dach und Fach gebracht werden. Dieses Ziel als Motivationsgrundlage beflügelte die Spieler aus Freiburg aber nicht unbedingt von Beginn an: Denn der SCP übernahm ab Minute eins das Zepter und drückte den Aufstiegsfavoriten relativ weit in dessen Hälfte. Zwar zogen sich die Ostwestfalen bei Ballbesitz Freiburg auch immer wieder weit zurück und eng zusammen, doch gerade die drei offensiven Spieler Stoppelkamp, Stöger und Koc wussten mit Pressing und Spielwitz immer wieder für Gefahr zu sorgen. Zwei riesige Chancen entsprangen auf diese Weise: Stöger kam überrascht aus wenigen Metern zum Volleyabschluss und verzog (15.), während Stoppelkamp ebenfalls aus kurzer Distanz nur die Querlatte traf (19.).
Philipp scheitert
Vom Gast kam in den ersten 45 Minuten zu wenig. Im Grunde wurde es nur zweimal richtig gefährlich - als Petersen aus acht Metern knapp das Gehäuse von Heuer Fernandes verfehlte (24.) und Sturmpartner Philipp an einer aufmerksamen Parade des SCP-Keepers scheiterte (42.). Ansonsten blieb vieles Stückwerk - wie letztlich auch auf Seiten der 07er. Ein Beispiel: Außenverteidiger Narey präsentierte sich auffallend stark in Zweikämpfen, dafür kamen seine Zuspiele oder Flanken zu selten an den Mann.
2. Bundesliga, 32. Spieltag
Grandioser Start des SCF
Was SCF-Trainer Streich seinen Schützlingen in der Kabine mitgegeben hat, ist nicht bekannt. Doch die Reaktion, die sein Team mit Wiederbeginn auf dem Rasen zeigte, konnte sich sehen lassen. Schon nach 17 Sekunden verbuchte Frantz frei vor Keeper Heuer Fernandes das 1:0 (46.), ehe Petersen auf 2:0 stellte (48.). Es hätte nach 52 Minuten gut und gerne auch 3:0 oder 4:0 stehen können, denn weitere Hochkaräter vergaben in dieser Phase Petersen (48.) und Grifo (52.).
Zeit zum Luftholen? Nicht in diesem Duell, nicht in dieser zweiten Halbzeit! Denn aus dem Nichts brachten die Freiburger plötzlich Paderborn wieder ins Spiel: Schwolow haute auf dem unebenen Grund in seinem Strafraum über den Ball, Stoppelkamp war zur Stelle und vollendete direkt (57.). Nur noch 1:2 - und wenig später fast 2:2! Wieder war es Stoppelkamp, doch wie in der ersten Halbzeit hatte der Angreifer erneut Pech: Dieses Mal sauste ein Distanzschuss an die Querlatte (62.). Das alles brachte kurzzeitig auch die beiden Trainer auf, ein kleines verbales Scharmützel war zu vernehmen. Zudem kassierte SCP-Coach Müller von Schiedsrichter Deniz Aytekin eine Ermahnung.
07er vom Pech verfolgt - SCF feiert
In der Schlussphase war es nicht mehr so hochklassig, dafür extrem spannend. Während die Breisgauer nur noch wenig nach vorne zusammenbrachten (Grifo verballerte, 73.), rannten die Hausherren immer wieder an und probierten es mit hohen Bällen. Nach einer Flanke mündete die SCP-Verzweiflung dann in den Höhepunkt des Pechs: Hoheneder nickte den Ball erneut an die Querlatte (68.), ehe er von Keeper Schwolow mit der Faust unabsichtlich ausgeknockt wurde. Schiedsrichter Aytekin entschied allerdings nicht auf Elfmeter, sehr zum Unverständnis der Ostwestfalen.
Nach der Gelb-Roten Karte für Stenzel (86.) und nach fünf Minuten Nachspielzeit waren zwei Dinge entschieden: Der SCF, der nun zehn der jüngsten elf Spiele gewonnen hat, schaffte den direkten Wiederaufstieg, während der Existenzkampf für den SCP nach wie vor erbittert weitergeht.
Paderborn spielt am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) bei 1860 München. Freiburg empfängt zur gleichen Zeit den 1. FC Heidenheim.