Nürnbergs Trainer René Weiler musste nach der 1:2-Niederlage gegen den KSC zweimal tauschen: Blum fehlte Gelb-gesperrt, Petrak saß auf der Bank. Dafür waren Leibold und Gislason dabei. Für den Isländer war es der erste Einsatz seit dem neunten Spieltag.
Unions Trainer André Hofschneider war zu vier Veränderungen gezwungen. Angreifer Brandy (zehnte Gelbe), Leistner (Infekt) und Daube (Hexenschuss) standen nicht im nur mit 16 Mann besetzten Kader. Quriring saß auf der Bank. Im Vergleich zum 1:0-Heimsieg gegen Heidenheim durften dafür Pogatetz, Fürstner, Zejnullahu und Nikci von Beginn an ran.
Franken völlig überrumpelt
Nach zwei Niederlagen in Folge brauchte der FCN etwas, um sich in die Partie hinein zu kämpfen. Die Eisernen hingegen überrumpelten den Club schon nach zwei Minuten. Parensens Flanke von links wuchtete Nikci per Kopf ins linke Toreck - 1:0. In dieser Situation hatten die Hausherren schlecht verteidigt und auch in der Folge kamen sie nur schwer in die Zweikämpfe.
2. Bundesliga, 31. Spieltag
Im Mittelfeld hatten die Berliner alles im Griff, offensiv blieben jedoch beide Teams lange harmlos. Einmal kam Union noch gefährlich vors Tor, und prompt stand es 2:0: Nikci schickte im richtigen Moment Wood auf der linken Seite. Der Angreifer ging bis zur Grundlinie und flankte, noch leicht abgefälscht von Brecko, auf Kreilach am rechten Pfosten. Der köpfte aus drei Metern ein. Rakovsky sah dabei nicht gut aus (23.).
Füllkrugs Treffer zählt nicht
Anschließend spielte plötzlich nur noch Nürnberg. Die Hauptstädter ließen zahlreiche Standards in Strafraumnähe zu, durch die sich die Hausherren zurück in die Partie arbeiteten. Einmal rettete FCU-Keeper Busk stark gegen Kerks Direktversuch (28.), nur eine Minute später netzte Füllkrug ein. Der Treffer aber zählte nicht, weil der Referee Martin Thomsen ein Foul des vermeintlichen Torschützen an Puncec gesehen hatte. Im Zweikampf mit dem Angreifer war Puncec theatralisch abgehoben. Kurz vor dem Pausenpfiff scheiterte Füllkrug an Busk. (41.).
Dreifacher Torschütze für den FCN: Niclas Füllkrug. Picture Alliance
Nach Wiederanpfiff begannen die Franken furios und belohnten sich schon in der 49. Minute mit den Anschlusstreffer: Über Füllkrug landete die Kugel bei Kerk, der Leibold super steil schickte. Der ehemalige Stuttgarter netzte aus acht Metern mit rechts ein - 1:2. Die Eisernen kamen überhaupt nicht mehr zum Zug, waren ständig in der eigenen Hälfte gebunden. Nur einmal kam Zejnullahu gefährlich vors Tor, sein Schuss geht knapp rechts vorbei (56.).
Fragwürdiger Elfmeter
Ansonsten war nur noch der Club am Drücker. In der 58. Minute wurde Füllkrug noch wegen einer Abseitsstellung, die keine war, zurückgepfiffen, kurz darauf profitierte er von einer umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidung. Der Unparteiische zeigte auf den Punkt, nachdem der Stürmer im Getümmel zu Boden fiel. Ein Foul jedoch war nicht zu erkennen (59.). Füllkrug verwandelte den Elfmeter dennoch zum 2:2. In der 67. Minute war die Partie endgültig auf den Kopf gestellt: Nach einer Kerk-Ecke feuerte Burgstaller aus der zweiten Reihe. Dessen Schuss fälschte Füllkrug noch mit dem rechten Knie entscheidend ab.
Der FCU bekam die Hausherren schlichtweg nicht mehr in den Griff und musste sogar noch das 4:2 hinnehmen. Nach Zuspiel von Leibold vollstreckte Burgstaller in Minute 74. Union war besiegt. In der 90. Minute traf Füllkrug zum 5:2 und brachte die Club-Fans zum Jubeln. Völlig in Ekstase versetzte das Publikum das 6:2 direkt vor dem Schlusspfiff. Hovland drückte nach einem Leibold-Freistoß das Leder über die Linie (90.+2). Der Club feierte nach zwei punktlosen Spielen wieder einen Sieg und hat den Aufstiegs-Relegationsplatz nun sicher. Union hingegen verlor erstmals nach vier Partien ohne Niederlage - und das deutlich.
Nürnberg spielt am kommenden Samstag (13 Uhr) bei Eintracht Braunschweig. Union ist am Freitagabend (18.30 Uhr) im Heimspiel gegen Bochum gefordert.