Der Sandhäuser Coach Alois Schwartz wechselte im Vergleich zur 0:2-Niederlage in Kaiserslautern zweimal: Kapitän Kulovits kehrte nach Gelbsperre zurück und ersetzte Roßbach im defensiven Mittelfeld. Außerdem durfte Vollmann für den verletzten Kuhn ran.
Bei den Bielefeldern nahm Trainer Norbert Meier nach dem 0:0 gegen Fortuna Düsseldorf vier Veränderungen vor: Hornig, Junglas, Voglsammer und Görlitz ersetzten Börner (verletzt nach Trainingsunfall mit Hesl), Nöthe (grippaler Infekt), Salger und Klos (beide Trainingsrückstand).
Auf schlechtem Geläuf (Meier: "Der Platz ist kein Wembley-Rasen") hatten die Gäste zunächst leichte Feldvorteile. Die Bielefelder zeigten sich in ihren Kombinationen etwas sicherer als die Gastgeber, die gewohnt defensiver standen und auf schnelle Gegenzüge lauerten. Auf beiden Seiten fehlten die Abschlüsse in dieser frühen Phase nahezu gänzlich, stattdessen gab es viele Zweikämpfe im Mittelfeld und auf den Außenbahnen.
Doppelschlag: Bieler kontert Burmeister
Mit zunehmender Spieldauer änderte sich dies und die Bielefelder gingen nach einer Standardsituation verdient in Führung. Dicks Freistoßflanke nickte Burmeister aus kurzer Entfernung wuchtig ein (22.)
Die Arminen waren gedanklich offenbar noch beim Feiern, da schlug es auf der Gegenseite ebenfalls ein. Sandhausen traf mit seinem ersten gut vorgetragenen Angriff zum Ausgleich: Bouhaddouz narrte gleich zwei Gegenspieler, ehe Vollmann am Strafraum Bieler bediente. Dieser traf trocken und direkt ins rechte Toreck zum unmittelbaren Antwort (23.).
Der 29. Spieltag
Der Ausgleichs- war zeitgleich auch ein Wirkungstreffer für die Gäste. Denn plötzlich spielte nur noch Sandhausen nach vorne. Paqarada per Freistoß (29.) und Bouhaddouz aus der Drehung (34.) verzeichneten weitere Abschlüsse für die Schwartz-Elf. Bielefeld hingegen sorgte nur noch selten für Entlastung und zeigte sich nur noch ein weiteres Mal im Strafraum. Ryu reagierte bei einem Knaller-Abpraller jedoch zu überhastet (39.).
Auch im zweiten Durchgang, den Olajengbesi für den Gelb-verwarnten Hübner begann, blieben schnelle Kombinationen ein seltenes Gut. Ab und zu kombinierten sich beide Mannschaften mal sehenswert nach vorne. Für die schönste Aktion sorgte dabei Ryu, der mehrere Gegenspieler leichtfüßig austanzte und dann aber im Abschluss Pech hatte (51.).
So dümpelte die Partie mehr oder weniger vor sich hin. Immer wieder einmal kam ein Akteur an den Rand einer Möglichkeit, doch mehr war es nicht. Auch der Zufall spielte bei vielen Angriffen eine zu große Rolle. Ein geordnetes Aufbauspiel sahen die knapp 5000 Zuschauer im Hardtwaldstadion nicht.
Meiers glückliches Händchen bei Klos
Da aus beiden Lagern verstärkt auch auf lange Bälle gesetzt wurde, reagierte DSC-Coach Meier und schickte Klos (für Voglsammer, 68.) genau für diese Szenen ins Rennen. Und der Arminen-Trainer sollte mit dieser Einwechslung ein glückliches Händchen beweisen. Denn jener Klos besorgte den Gästen, wenn auch mit Glück (Olajengbesi fälschte ab), kurz nach seiner Hereinnahme den 2:1-Führungstreffer (73.). Nicht nur beendete der Angreifer damit seine Durststrecke von sieben Spielen ohne Sieg, sondern er setzte auch den Grundstein für Bielefelds ersten Dreier seit zwei Monaten.
Anschließend saß bei Sandhausen der Schock tief. Und die Schwartz-Elf fiel urplötzlich komplett auseinander. Erst hämmerte Görlitz einen tollen Linksschuss in den Giebel (78.), ehe Ulm gegen seinen Ex-Klub vom Punkt aus den 4:1-Endstand bescherte (81.). Kulovits hatte sich zuvor ein Handspiel im Strafraum geleistet.
Sandhausen gastiert am Freitag (18.30 Uhr) bei RB Leipzig, muss die Dienstreise nach Sachsen allerdings ohne Klingmann und Kister (jeweils fünfte Gelbe Karte) antreten. Die Arminia empfängt am Sonntag (13.30 Uhr) den 1. FC Kaiserslautern.