FCK-Coach Konrad Fünfstück warf im Vergleich zum 0:2 beim SC Freiburg gleich fünfmal das Personalkarussell an: Für Ring (Bank) sowie Mockenhaupt, Löwe, Zimmer (alle nicht im Kader) und Przybylko (Bank) standen neben Schulze das zuletzt wegen Gelbsperre fehlende Trio Vucur, Halfar und Jenssen sowie Deville auf dem Platz.
1860-Coach Benno Möhlmann vertraute im Großen und Ganzen auf die Elf, die den 3:2-Sieg gegen Düsseldorf eingefahren hatte. Lediglich Lacazette rückte für Stahl (nicht im Kader) in die Anfangsformation.
Auf dem Betzenberg machte der FCK zu Beginn ordentlich Dampf. Deville (2., 6.) tauchte zweimal aussichtsreich vor dem Löwen-Tor auf. Nach stürmischen Anfangsminuten der Hausherren stellte sich 1860 besser auf die Pfälzer ein, die zwar das aktivere Team blieben, aber bis auf einen Halfar-Fernschuss knapp über den Balken (15.) keine nennenswerte Aktion zustande brachten.
Bülow hat die Lufthoheit: 0:1!
Die Münchner waren kaum über einige Entlastungsangriffe hinausgekommen. Die Führung der Möhlmann-Elf kam so wie aus dem Nichts: Liendl brachte einen Freistoß aus dem Halbfeld ins Zentrum, wo Bülow sich hochschraubte und aus neun Metern ins rechte Eck einnickte (18.).
Lautern suchte nach einer Antwort, biss sich aber meist an der kompakten Defensive des Abstiegskandidaten fest, dem nur nach Standards Gefahr drohte: Karl (23.) und Vucur (27.) köpften aber drüber und vorbei.
Auf schwer und mit viel Sand aufgeschütteten "Rasen" war Kampf Trumpf. 1860 verteidigte kompromisslos und zweikampfstark, das Spiel der Roten Teufel blieb engagiert, krankte aber an mangelnder Passqualität. Nur noch eine Bödvarsson-Volleyabnahme, bei der mit Heubach der eigene Mann den möglichen Einschlag verhinderte (42.), verdiente Erwähnung, ehe es in die Kabinen ging.
Der 24. Spieltag
Das Bild änderte sich mit Wiederanpfiff kaum. Die bissigen Löwen verharrten in der Defensive, waren wacher als der etwas schwerfällige Gegner und hielten so den FCK in Schach.
Die Fünfstück-Elf rannte immer wieder an, ließ aber bis auf eine Ausnahme, als Karl einen Volleyschuss drübernagelte (60.), die notwendige Entschlossenheit vermissen. Bei den Gästen wirkte Möhlmann nach einer guten Stunde ersten Substanzverlusten mit frischen Kräften (Mugosa, Karger) entgegen.
Entlastung war ein Fremdwort für die Münchner, was aber gegen weiterhin zu unpräzise agierende Gastgeber kaum ins Gewicht fiel. Fünfstück setzte von außen mit Przybylko für Heubach ein Zeichen (71.).
Ortega rückt immer mehr in den Blickpunkt
Es war aber zunächst Sturmpartner Bödvarsson, der zumindest das Tor der Gäste noch dreimal bedrohte: Zweimal scheiterte er an Ortega (73., 78.), dann war Kagelmacher der Retter in höchster Not: Der Isländer kam an einen hoch abprallenden Ball vor Ortega mit dem Kopf ran und nickte aus zwei Metern aufs Tor, aber Kagelmacher klärte artistisch über den Balken (85.)!
Auf der Gegenseite ließ Karger das 2:0 liegen, als er bei einem Konter mit Okotie den eigenen Mann anschoss (90.+2). Dann hatte auch ein FCK-Joker noch einen im Köcher: Przybylko jagte die Kugel von halbrechts aufs Tor, Ortega war noch mit den Fingerspitzen dran und lenkte den Ball an die Latte - dann war Schluss (90.+4).
1860 beendete so eine lange Negativserie gegen die Lauterer und pirscht sich bis auf drei Zähler an Düsseldorf heran.
Die Roten Teufel sind am Freitagabend (20.30 Uhr) beim 1. FC Nürnberg zu Gast. 1860 München ist ebenfalls am Freitag (18.30 Uhr) im Einsatz: Die Löwen empfangen den SV Sandhausen.