Rote Trikots und herzliche Shirts
Frankfurts Trainer Tomas Oral nahm nach dem 1:1 in Karlsruhe nur eine Veränderung in seiner Startelf vor und brachte auf der Zehn Kalmar für Halimi (Bank). Fürths Coach Stefan Ruthenbeck reagierte auf das 0:2 gegen St. Pauli mit zwei personellen Wechseln: Innenverteidiger Franke und Sechser Hirsch bekamen den Vorzug vor Röcker (zuvor 68 Ligaspiele in Folge) und Tripic (beide Bank).
Der FSV zeigte sich schon vor dem Anpfiff abergläubisch, lief statt in Schwarz-Blau in roten Trikots auf und besetzte die andere Spielerbank an der Seitenlinie. "Aktionismus" auch bei den Kleeblättlern, die beim Einlauf T-Shirts mit Aufdruck "Bleib stark Thes" trugen - ein Gruß an den an Krebs erkrankten Innenverteidiger Thesker , der im Winter zu Twente Enschede ausgeliehen wurde.
Freis schlägt dreimal zu
Auf dem Rasen verlief der Start dagegen recht verhalten. Fürth übernahm die Kontrolle und setzte punktuelle Nadelstiche nach vorne. Von Frankfurt kamen hingegen kaum offensive Impulse. Die Hausherren taten sich gegen das Pressing der Gäste schwer und waren oft gezwungen, lange Bälle ins Nichts zu schlagen. Die Kleeblättler ließen das Spielgerät hingegen bevorzugt am Boden und agierten mit Kurzpässen über die Flügel. Der erste gute Angriff brachte dann direkt das 1:0: Heidinger flankte von rechts gekonnt in den Rückraum, wo der freistehende Freis aus elf Metern zum 1:0 einschoss (12.).
Zwei Zeigerumdrehungen später jubelte Freis erneut, als er eine Zulj-Flanke am zweiten Pfosten über die Linie drückte. Schiedsrichter Thorben Schrieber aber gab den Treffer wegen einer Abseitsstellung von Berisha, der den Ball absichtlich durchließ, nicht (14.). Also musste sich Fürths Top-Torjäger bis zur 30. Minute für seinen neunten Saisontreffer gedulden: Nach einem abgeblockten Gjasula-Schuss landete die Kugel vor seinen Füßen. Freis nahm aus 18 Metern Maß und zirkelte den Ball sehenswert in den rechten Winkel. Bis zum Halbzeitpfiff blieb das Kleeblatt spielbestimmend gegen biedere Bornheimer. Mit dem 2:0 ging's in die Pause.
Schahin verkürzt
21. Spieltag
Mit Wiederbeginn brachte Oral mit Dedic einen zusätzlichen Stürmer. Eine Maßnahme, die Wirkung zeigte, denn plötzlich war Frankfurt in der Offensive griffiger und kam zu Chancen: Zimling donnerte das Spielgerät aus 20 Metern an den linken Pfosten. Der Abpraller landete bei Schahin, der aus fünf Metern auf 1:2 verkürzte (49.). Ein Wirkungstreffer, denn die Überlegenheit der Franken war nun wie weggeflogen. Die Hessen verpassten es allerdings, gegen einen kurz wankenden Gegner nachzulegen. Es entwickelte sich eine sehr zerfahrene Partie.
Nach einer Stunde war die kurze Drangphase der Bornheimer dann gänzlich abgeebbt. Fürth streute wieder vermehrt Kurzpässe ein und holte sich somit die Spielkontrolle zurück. Spielerische Höhepunkte blieben aber weitestgehend aus. Für eine angenehme Ausnahme sorgte Stiepermann, der nach Freis-Flanke das Außennetz traf (68.).
Dedic fehlen Zentimeter
In der Schlussphase gelang dann auch den Kleeblättlern immer weniger. Die Fehlpassquote häufte sich. Das Spiel wurde immer zäher. Zumindest in der Defensive schien das Konzept der Spielvereinigung aufzugehen: Die Weiß-Grünen agierten gegen den Ball mit einer Mischung aus Abwarten in der eigenen Hälfte und plötzlichen, aggressiven Attackieren mit Pressing. Die Frankfurter kamen lediglich durch Standards in Tornähe - und nach einem solchen brannte es noch einmal lichterloh: Eine Kalmar-Ecke rauschte über Schahin an den zweiten Pfosten, wo die Kugel von Dedics Oberschenkel knapp neben das Gehäuse sprang (89.). Es blieb beim 1:2.
Für den FSV geht es am nächsten Freitag (18.30 Uhr) mit einem Auswärtsspiel in St. Pauli. Gleichzeitig genießt Fürth Heimrecht gegen Duisburg.