Wenig Risiko, viel Mittelfeldgeplänkel
Bielefelds Trainer Norbert Meier veränderte seine Startelf nach dem 2:1-Sieg gegen Karlsruhe auf zwei Positionen: Behrend und Hemlein spielten für Mast (nicht im Kader) und Schütz (Bank). St. Paulis Coach Ewald Lienen war zu einem personellen Wechsel gezwungen. Im Vergleich zum 2:1-Erfolg in Kaiserslautern begann Alushi für den angeschlagenen Hornschuh (Oberschenkelverhärtung, Bank).
Beide Mannschaften setzten zunächst auf Kompaktheit und gingen keine Risiken ein. Während sich die Arminia im Spielaufbau schwer tat und diesen immer wieder durch Fehlpässe torpedierte, hatten die Hamburger leichte spielerische Vorteile. Dabei agierten die Kiez-Kicker bevorzugt mit langen Bällen nach vorne. Wirklichen Zug zum Tor generierten beide Team aber nicht.
Monster-Reflex: Himmelmann glänzt
Auch im weiteren Verlauf war die Begegnung kein Leckerbissen und spielte sich fast ausschließlich im Mittelfeld ab. St. Pauli lief die Hausherren ab der Mittellinie aggressiv an und nahm den Bielefeldern damit schon früh den Wind aus den Segeln. Die Arminia war in der Vorwärtsbewegung ideenlos, verschleppte immer wieder das Tempo und kam entsprechend nicht gefährlich auf. Die Gäste schalteten zwar etwas schneller um, bissen sich aber ebenfalls die Zähne an einer gut geordneten Abwehr aus.
Der erste Höhepunkt dann aus dem Nichts: Über Klos und Müller wanderte das Spielgerät an die Fünfmetergrenze zu Nöthe, der an einer Himmelmann-Parade scheiterte. Aus sieben Metern kam Hemlein zum Nachschuss, doch Himmelmann rettete mit dem nächsten spektakulären Reflex (27.). Nach dieser Szene taute der DSC auf und war offensiv aktiver. Behrendt (33.) und Nöthe (45.) verzeichneten weitere Möglichkeiten. Dennoch ging es torlos in die Pause.
Spannung nur in den Zweikämpfen
Der 18. Spieltag
Auch nach dem Seitenwechsel blieben spielerische Höhepunkte aus. Der Partie fehlte es weiterhin an Geschwindigkeit, zusammenhängenden Kombinationen und Spielwitz. Stattdessen lauerten beide Seiten auf Konter und Möglichkeiten durch Standards. Entsprechend ruhig blieb es in den Strafräumen. Halbchancen durch Klos (59.) und Müller (69.) bildeten eine angenehme Ausnahme.
Zumindest in den Zweikämpfen ging es voll zur Sache. In dem ein oder anderem Duell staubte es richtig. Schiedsrichter Benjamin Brand griff ein ums andere Mal zum Brusttäschchen und zückte Gelb.
Bis zum Schlusspfiff investierte die Arminia zwar ein bisschen mehr als die Gäste aus Hamburg, wirklich zwingend wurde es aber nicht mehr. Damit blieb es bei einer müden Nullnummer.
Zum Jahresabschluss muss Bielefeld schon an diesem Freitag (18.30 Uhr) beim FSV Frankfurt ran. Gleichzeitig empfängt St. Pauli den Karlsruher SC.