Hauptplot Mittelfeld
Nürnbergs Trainer René Weiler veränderte seine Startelf nach dem 3:3-Spektakel bei Union Berlin auf zwei Positionen: Torwart Schäfer (nach Muskelfaserriss in der Wade) stand statt Kirschbaum (nicht im Kader) zwischen den Pfosten. Außerdem begann Kerk für den gesperrten Leibold (5. Gelbe). Braunschweigs Coach Torsten Lieberknecht tauschte im Vergleich zum 0:0 gegen 1860 München einmal Personal: Holtmann vertrat den verletzten Berggreen (Leistenbeschwerden).
Der Club startete im gewohnten 4-4-2-System und hatte in der Anfangsphase mehr Spielanteile. Die Eintracht setzte in Ballbesitz auf ein 3-4-3 und formierte sich gegen die Kugel in ein 5-4-1 um. Dabei erwartete der BTSV die FCN-Angriffe kompakt in der eigenen Hälfte und lauerte auf Konter. Somit war das Zentrum dicht gestaffelt und kaum durchlässig. Es resultierten viele Mittelfeldgeplänkel ohne Torraumszenen. Einzig Holtmann sorgte für einen kurzen Pulsbeschleuniger, als er eine Khelifi-Flanke am linken Pfosten direkt abnahm und drüber schoss (14.).
Effektiv: Kerk nutzt die erste Chance
Im weiteren Verlauf plätscherte die Partie größtenteils ereignislos dahin. Punktuell startete Braunschweig Flügelangriffe und kam in der Folge zu mehreren Standards, die ungenutzt blieben. Auf der anderen Seite zeigte Nürnberg eine gnadenlose Effektivität und ging mit der ersten Torchance in Führung: Füllkrug chippte das Spielgerät von der rechten Strafraumkante auf den zweiten Pfosten, wo Kerk im Fallen direkt abnahm und gegen die Laufrichtung von Eintracht-Torwart Gikiewicz zum 1:0 traf (33.).
Fortan erhöhten die Niedersachsen den Druck gegen nun passiver agierende Franken. Hochscheidt prüfte FCN-Keeper Schäfer mit einem Schuss aus 18 Metern - der Torwart ließ vor die Füße von Zuck abklatschen, doch dem 25-Jährigen versagten die Nerven und er drosch über den Ball (36.). Der BTSV hatte mittlerweile ein spielerisches Übergewicht, entwickelte daraus aber zu wenig Durchschlagskraft. Kurz vor dem Pausenpfiff nutzte Füllkrug eine Unachtsamkeit in der Gäste-Defensive beinahe zum zweiten Club-Treffer (45.+1).
Omladics Hammer passt
Der 15. Spieltag
Mit Wiederbeginn ließ Weiler Torschütze Kerk in der Kabine und brachte Möhwald. Sein Joker sorgte sofort für Gefahr und flankte vors BTSV-Tor, wo Baffo auf die eigene Latte köpfte (47.). Diese Aktion diente als Wachmacher für die Löwen, die fortan besser ins Spiel kamen und immer wieder gefährliche Flügelangriffe starteten. Holtmann flankte von links nach innen, wo Sepsis Kopfballabwehr vor dem eigenen Strafraum landete. Dort stand Omladic aus 20 Metern ungedeckt und donnerte die Kugel wuchtig und präzise unter die Querlatte (53.).
Nun war auf beiden Seiten der Knoten gelöst und es entwickelte sich eine offensiv geführte Partie mit offenen Visieren. Die Belege für einen unterhaltsamen Zweitliga-Kick: Holtmann prüfte Schäfer (58., 60.), auf der anderen Seite hämmerte Möhwald von der Strafraumgrenze aufs Tor, doch Gikiewicz lenkte dieses Geschoss noch mit den Fingerspitzen an den Querbalken (64.).
Eckball-Variante: Burgstaller schlägt zu
Die Begegnung war nun offen, beide Seiten wollten den Dreier verbuchen und die Chance auf einen Sieg schien zum Greifen nahe: Füllkrug rauschte an einer Schöpf-Flanke vorbei (73.), dann köpfte Joker Polak knapp vorbei (77.). Auf der anderen Seite scheiterte Zuck nach einem Tempodribbling an Schäfer (78.). Den Unterschied machte schließlich eine Eckball-Variante: Möhwald spielte scharf und flach von rechts in den Strafraum, wo Behrens absichtlich für den hinter ihm postierten Burgstaller durchließ. Dessen Direktabnahme aus 13 Metern passte genau ins rechte Kreuzeck (84.). Die Eintracht rannte in der Folge noch einmal an, kam aber nicht mehr entscheidend vors Tor. Dagegen verpasste Burgstaller einen noch höheren Sieg, setzte seinen Alleingang aber links vorbei (90.+1).
Nürnberg tritt am Sonntag (13.30 Uhr) am Millerntor gegen St. Pauli an, Braunschweig empfängt am Freitagabend (18.30 Uhr) den VfL Bochum.