FCK-Trainer Konrad Fünfstück vertraute auf jene Elf, die ihm zu einer erfolgreichen Premiere beim 2:1 in Bochum verholfen hatte. Und auch an einer Maßnahme hielt er fest: Er ging mit seinem Team im Vorfeld der Partie erneut Radfahren. Aus Aberglaube? Er sollte es jedenfalls nicht bereuen.
Fortuna-Coach Frank Kramer hingegen nahm nach dem 0:1 gegen Sandhausen , dem bisherigen Tiefpunkt einer für die Rheinländer enttäuschenden Saison, vier Wechsel vor: Anstelle von Bebou, Sararer, Bellinghausen und Akpoguma rückten Schauerte, Fink, Ya Konan und van Duinen in die Mannschaft.
Im Vorfeld der Partie sagten beide Trainer unisono, der Gegner solle das Spiel machen. Nur taktisches Geplänkel von Kramer? Sein Team ergriff jedenfalls von Anfang an die Initiative, Kaiserslautern stand tief und ließ Düsseldorf kommen. Die Fortuna spielte häufig lange Bälle und stellte die Pfälzer auf diese Art und Weise nicht vor Probleme. In der elften Minute ging der FCK aus heiterem Himmel in Führung: Nach einem Eckball der Gäste schaltete das Fünfstück-Team blitzartig um, der Konter lief über Zimmer, in letzter Instanz schob Piossek das Leder über die Linie - 1:0 (11.).
Van Duinen zieht ab, Müller pariert per Fuß
Die Rheinländer hatten auch nach dem Tor mehr vom Spiel, fanden aber nach wie vor kein Mittel gegen die Hausherren. Einzige Ausnahme: van Duinens Flachschuss nach feinem Fink-Zuspiel (22.). Müller war zur Stelle und parierte per Fuß. Zwei Minuten später hatte Kaiserslautern seine zweite nennenswerte Möglichkeit im ersten Abschnitt: Colaks Heber in Bedrängnis flog über Rensings Kasten (24.). Ansonsten lieferten sich die beiden Mannschaften einen erbitterten Kampf im Mittelfeld. Spielfluss? Kombinationen? Torchancen? Fehlanzeige.
Fünfstücks Vorstellungen vom Fußball traten klar zutage. Er hatte seiner Elf eine äußerst defensive und aggressive Spielweise mitgegeben. Über Konter wollte Lautern zum Erfolg kommen. Dieser Plan ging auf. So nahm seine Elf einen knappen Vorsprung mit in die Kabine.
Der 10. Spieltag
Löwe an den Pfosten - Vucur trifft
Nach Wiederanpfiff stürmte Kaiserslautern plötzlich mit Vehemenz nach vorne: Löwe prüfte Rensing mit einem wuchtigen Distanzschuss (46.), die anschließende Ecke des Linksverteidigers landete am Pfosten (47.). Kurz darauf belohnten sich die Roten Teufel für den schwungvollen Beginn: Nach einem Halfar-Freistoß stellte der aufgerückte Innenverteidiger Vucur per Kopf auf 2:0 (54.).
Düsseldorf gelang es noch immer nicht, den FCK in Verlegenheit zu bringen. Die Gastgeber machten das Zentrum dicht - und das Flügelspiel von F95 lahmte gehörig. So verlief Angriff um Angriff der Kramer-Elf im Sande. Lautern indes hätte in der Endphase die letzten Zweifel am Heimsieg nehmen können, doch der eingwechselte Jenssen ließ eine Großchance aus (76.) und Colak scheiterte an Rensing (78.).
Düsseldorf probierte es nun mit dem Mute der Verzweiflung und ging mit der Brechstange zu Werke. Sämtliche weiten Schläge verteidigte Kaiserslautern aber mühelos - und schlug in der Nachspielzeit noch ein drittes Mal zu: Colak stellte nach Görtler-Zuspiel auf 3:0 (90.+2). Damit bleibt Fünfstücks Elf in der Erfolgsspur.
Ob sie den Schwung über die Länderspielpause mitnimmt? In zwei Wochen treten die Pfälzer am Freitagabend (18.30 Uhr) in Sandhausen an. Düsseldorf trifft zur selben Zeit in einem Heimspiel auf Arminia Bielefeld.