Bochums Coach Peter Neururer veränderte seine Elf nach dem 0:5-Debakel in Heidenheim auf zwei Positionen: Kapitän Luthe (nach Wirbelsäulenstauchung) kehrte für Esser ins Tor zurück. Zudem begann Bulut rechts in der Abwehrkette für Weis.
Nürnbergs Trainer Valerien Ismael entschied sich dagegen dazu, exakt dieselbe Anfangsformation vom 3:2-Sieg gegen Kaiserslautern zu bringen. Auch Kapitän Polak musste daher nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre zunächst auf der Bank Platz nehmen.
Beide Mannschaften starteten engagiert in die Partie und lieferten sich verbissene, aber zumeist faire Zweikämpfe im Mittelfeld. Der VfL versuchte es gegen die hoch stehende Nürnberger Hintermannschaft immer wieder mit Zuspielen in den Rücken der Abwehr. So auch in der 6. Minute, als Tasaka halbrechts frei im Strafraum auftauchte, aber aus spitzem Winkel nur das Außennetz traf. Zwei Minuten später war der Ball im Tor des Clubs, doch der Treffer von Terodde zählte nicht, da der Angreifer beim Zuspiel Sestaks einen Meter im Abseits gestanden hatte (8.).
Der 9. Spieltag
Obgleich auch der FCN immer wieder Offensivbemühungen darbot, blieb Bochum zunächst zwingender. Sestak scheiterte aus kurzer Distanz an Rakovsky (15.). Pech hatten die Franken, dass Rechtsverteidiger Celustka nach einem Schlag gegen das Bein früh angeschlagen war und bereits in der 23. Minute das Feld verlassen musste. Koch rückte nach hinten, Polak kam rein und übernahm seine angestammte Position im Mittelfeld. Nach den Umstellungen fand Nürnberg indes sogar ein wenig besser ins Spiel. Füllkrug tauchte nach Doppelpass mit Sylvestr in der 31. Minute halblinks frei im Strafraum auch, zögerte mit dem Abschluss jedoch zu lange. Kurz darauf bot sich Sylvestr nach einem Aufbaufehler des VfL sogar eine noch bessere Gelegenheit. Doch der Slowake zielte nach Candeias-Hereingabe aus zentraler Position in Rücklage über das Tor (35.).
Sestak und Gregoritsch verziehen
Doch auch Bochum sollte vor der Pause noch einmal kommen: Zunächst scheiterte Latza halbrechts im Strafraum frei vor Rakovsky am gut reagierenden Keeper (41.). Wenige Minuten später ging die Neururer-Elf aber in Führung. Bei einer Standardsituation im Mittelfeld schaltete die Club-Defensive zu langsam. Anders dagegen Tasaka, der den Freistoß im hohen Bogen nach links in den Strafraum zu Gregoritsch chipte. Der Österreicher nahm aus spitzem Winkel volley ab und überwand den in dieser Situation ebenfalls nicht voll konzentriert wirkenden Rakovsky im kurzen Eck (44.) - der 1:0-Pausenstand.
Nach dem Seitenwechsel zeigten sich die Nürnberger sichtlich um mehr Initiative bemüht. Zunächst erspielten sich die Franken zwar eine ganze Serie von Eckbällen, allerdings keine nennenswerte Torgelegenheit. Bis in die 56. Minute: Schöpf schickte Sylvestr wunderbar halblinks steil, der Slowake blieb im Strafraum eiskalt und schoss mit links flach ins rechte untere Toreck zum Ausgleich ein.
Nach dem Gegentreffer wachten die in der zweiten Hälfte bis dahin recht passiven Bochumer wieder auf. Sestak wurde in der 68. Minute halblinks am Strafraumrand freigespielt, zielte jedoch unbedrängt eine Etage zu hoch. Und der VfL blieb dran. Nur rund fünf Minuten später kam Gregoritsch in ähnlicher Position frei zum Abschluss, verzog jedoch noch deutlicher als sein Teamkollege zuvor (73.).
Auch in der Schlussphase war der VfL dem Siegtreffer näher: Forssell zwang Rakovsky in der 79. Minute zu einer Parade, auch Terodde scheiterte aus zentraler Position am Keeper (88.). Und so blieb es am Ende beim Remis.
Nach der Länderspielpause empfängt Bochum am Freitag, den 17. Oktober (18.30 Uhr) Darmstadt. Nürnberg hat zwei Stunden später Leipzig zu Gast.