Heidenheims Trainer Frank Schmidt drehte im Vergleich zum 1:1 in Darmstadt viermal am Personalkarussell: Für Göhlert, Heise (Gelb-Rot-Sperre), Morabit und Voglsammer standen Scioscia, Titsch-Rivero, Schnatterer und Niederlechner neu im Team.
St.Pauli-Coach Ewald Lienen stellte nach dem 1:0-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg dreimal um: Halstenberg, Alushi und Maier rückten für Schachten sowie Daube (5. Gelbe Karte) und Choi (Bänderriss) in die Startelf.
St. Pauli erwischte auf der Ostalb den besseren Start, zeigte im Vergleich zu nervösen Heidenheimern zunächst gute spielerische Ansätze. Verhoek (2.) und Maier (5.) versprühten schon bald nach dem Anpfiff Gefahr. Schnatterer & Co. hatten gegen die zweikampfstarken Kiez-Kicker große Probleme in der Offensivbewegung, machten sich das Leben gegen aggressive Gäste mit vielen Ungenauigkeiten aber auch selbst schwer.
Weil auch die aktivere Lienen-Elf in der Folge zwar des Öfteren in die Umschaltbewegung kam, im letzten Drittel aber nicht wirklich Durchschlagskraft entwickelte, warteten die Fans vergeblich auf Höhepunkte. Kalla hätte einen bieten können, sein Abschluss von der Strafraumgrenze war aber nach flüssiger Kombination weder Fisch noch Fleisch (24.).
Nach einer guten halben Stunde entdeckten die Schmidt-Schützlinge in einem Duell, in dem die beiden Abwehrreihen meist sicher standen, etwas mehr Offensivgeist. Titsch-Riveros Schuss von der Strafraumgrenze strich knapp drüber (33.), Niederlechner verzog nach Ballgewinn gegen Koch (35.), und Schnatterer scheiterte in der besten Phase des Aufsteigers von halblinks an Himmelmann (37.). Auf der anderen Seite prüfte Halstenberg mit einer Direktabnahme Zimmermann, der den zu unplatzierten Schuss aus 13 Metern sicher entschärfte (45.).
Der 30. Spieltag
Beim FCH standen mit Wiederanpfiff Göhlert und Voglsammer für Kraus und Grimaldi auf dem nun nassen Rasen - es hatte zu regnen begonnen. Doch wieder waren zu Beginn erneut die Hamburger das wachere Team: Kalla zog nach Solo aus elf Metern von halbrechts entschlossen ab, Zimmermann parierte stark (48.).
Dann aber übernahmen die Gastgeber das Kommando, pressten nun früher und erkämpften sich mehr Spielanteile. Recht viel besser wurde das Niveau nicht, immer wieder prägten technische Unzulänglichkeiten das Geschehen.
Technisch hochwertig erzielte dann aber Leipertz nach etwas über einer Stunde die Führung der Heidenheimer: Schnatterer flankte von rechts an den zweiten Pfosten, wo Niederlechner im Fallen volley querlegte auf Leipertz, der die nicht einfach zu verarbeitenden Vorlage aus drei Metern ebenfalls im Fallen ins rechte Eck einschoss (62.).
St. Pauli suchte nach einer Antwort, Zimmermann lenkte Halstenbergs Kopfballaufsetzer um den Pfosten (68.), Maier wurde im letzten Moment abgeblockt (73.). Mehr kam zunächst nicht mehr von den Gästen, die schließlich auch noch das 2:0 schlucken mussten, als Referee Dietz Coopers Schubser gegen Leipertz mit einem Elfmeterpfiff bestrafte - Schnatterer verwandelte den fälligen Strafstoß sicher (81.).
Joker Nöthe köpfte für die Gäste nur an die Latte (85.), traf dann in der Nachspielzeit aber doch (90.+3). Zu spät, der Unparteiische pfiff unmittelbar danach ab: St. Pauli ziert nach dem Aalener Punktgewinn in Frankfurt das Tabellenende, während der FCH mit nun 38 Punkten fast schon ein weiteres Zweitligajahr planen kann.
Heidenheim gastiert am nächsten Sonntag (13.30 Uhr) beim SV Sandhausen. St. Pauli empfängt zeitgleich RB Leipzig.