St. Paulis Trainer Ewald Lienen vertraute nach dem 2:0-Auswärtssieg bei Eintracht Braunschweig exakt auf dieselbe Startformation.
FSV-Coach Benno Möhlmann stellte gegenüber dem 1:1 gegen Darmstadt dreimal um: Für Beugelsdijk, Golley und Kapllani spielten Balitsch, Kauko und Dedic.
Am Millerntor hatte St. Pauli in der Anfangsphase mehr vom Spiel. Immer wieder ließen sich entweder Daube oder Koch zurückfallen, um gegen defensive Frankfurter Angriffe zu initiieren. Eine Viertelstunde lang behielten die Abwehrreihen den Überblick, profitierten von vielen Ungenauigkeiten auf beiden Seiten.
Dann gab es die erste Ecke für die Hanseaten. Und fast hätte es geklappt mit den Erfolgsrezept von Braunschweig, aber Sobiech brachte nach Daubes Hereingabe freistehend am Fünfer keinen Druck hinter seinen Kopfball (15.). Direkt beim Gegenzug wurde Grifo freigespielt, scheiterte aber aus elf Metern an Himmelmanns Fußabwehr (15.). Halstenbergs Flachschuss links vorbei beendete die kleine Serie gefährlicher Torszenen (17.).
Die optisch überlegene Lienen-Elf blieb in der Folge zwar engagiert, kontrollierte das Geschehen und erzielte mit hoher Laufbereitschaft etliche Ballgewinne. Dann aber immer wieder dasselbe Bild: Mit einem Fehlpass machte sich der FC den einen oder anderen guten Ansatz spätestens im letzten Drittel selbst wieder zunichte.
Im Kombinationsspiel fehlten den Kiez-Kickern gegen im weiteren Verlauf des ersten Abschnitts offensiv harmlose Hessen die Mittel - Fernschüsse waren so eine Option: FSV-Keeper Klandt zeigte sich gegen Rzatkowski (26.) und Daube (29.) auf dem Posten. Es waren die letzten nennenswerten Szenen vor dem Wechsel. Möhlmanns Konzept, mit drei Sechsern Konrad, Kauko und Kruska im Mittelfeld defensiv dicht zu machen, griff immer mehr.
Der 25. Spieltag
Start nach Maß dann für die Hausherren in den zweiten Durchgang: Kalla ging rechts im Strafraum an Balitsch vorbei und legte zurück auf Thy. Der Offensivspieler stoppte die Kugel mit rechts, drehte sich um Huber herum und schoss mit links aus acht Metern ins rechte Eck ein (46.).
Der FSV drehte sofort an seiner Offensivschraube, Zwingendes entsprang den verstärkten Bemühungen aber zunächst nicht. Auf der anderen Seite hatten die Hamburger Platz zum Kontern, den sie aber auch nicht zu nutzen verstanden.
Ein Riesenbock von Maier mündete in den Ausgleich: Der Offensivspieler köpfte nach Hubers Flanke an den eigenen Fünfer. Dort stoppte Engels den Ball herunter, überließ für Kauko, der das Leder aus sechs Metern in die Maschen jagte (58.).
Danach übernahmen die Frankfurter vorübergehend das Zepter, blieben aber wie die sich vom Nackenschlag langsam erholenden Hanseaten in der Folge ohne klare Möglichkeit. Beide Trainer versuchten es in der Schlussphase mit frischen Kräften, wobei Möhlmann mit offensiverer Variante mit Roshi und Golley für Engels und Kruska nun mehr Risiko ging.
Die Gäste hatten mehr Struktur zu bieten, St. Pauli mehr Leidenschaft. Chancen zum Sieg hatten beide: Klandt parierte nach zuvor schwacher Faustabwehr gegen Gonthers Kopfball aus fünf Metern (86.), Himmelmann in der Nachspielzeit mit sensationeller Reaktion gegen Kapllani (90.+1).
Am Freitag (18.30 Uhr) reist der FC St. Pauli zu Union Berlin, während die Frankfurter, nach der Winterpause weiterhin ungeschlagen (3/3/0), zur gleichen Anstoßzeit vor heimischer Kulisse gegen den SV Sandhausen antreten.