Löwen-Dompteur Torsten Lieberknecht tauschte im Vergleich zum 0:1 beim Karlsruher SC auf einer Position: Pfitzner begann für Theuerkauf (auf der Bank). Im Kader befand sich außerdem wieder der am 1. Spieltag wegen eines Adduktoren-Abrisses ausgefallene Hochscheidt. "Man hat mir gesagt, dass nur sechs Spieler in acht Jahren dasselbe hatten. Und zwar weltweit", so der Braunschweiger über seine Verletzung.
Union-Coach Norbert Düwel tauschte dagegen nach dem 2:1 gegen den FSV Frankfurt , dem zweiten Dreier in Serie, zweimal: Schönheim und Jopek begannen für den gesperrten Leistner (5. Gelbe Karte) und Quiring (auf der Bank).
Muntere Anfangsphase mit Haas-Reflex
Die Köpenicker begannen extrem druckvoll, attackierten sofort die Viererkette der Hausherren und setzten sich gar minutenlang um den Strafraum fest. Gefahr vor dem Tor von Keeper Gikiewicz entstand jedoch nicht. Ganz im Gegenteil auf der anderen Seite, als die Löwen den Druck der Gäste abgeschüttelt hatten: Nach Korte-Flanke zwang Ryu per Kopf Haas zu einer ersten starken Parade (5.). In Minute 13 feuerten schließlich auch die Hauptstädter das erste Mal: Polter legte als Wandspieler ab für Jopek, ging dann steil und wurde direkt wieder geschickt. Der Schuss aus etwas spitzem Winkel konnte von Torwart Gikiewicz abgewehrt werden. Auf der Gegenseite folgte dann die größte Gelegenheit: Korte fand mit seinem hohen Zuspiel Kessel, der per Kopf ganz leicht noch Boland im Fünfmeterraum mitnahm. Torwart Haas reagierte nach dessen Touchierung überrascht, lenkte das Spielgerät aber noch mit einem tollen Reflex noch über die Querlatte (16.).
Löwen-Kombi ins Glück und Thiel-Antwort
Konnte nach einigen guten Chancen seines Teams und dem 1:1 erhobenen Hauptes in die Halbzeit gehen: Union-Coach Norbert Düwel. picture alliance
Aus Sicht der Hausherren machte das aber nichts, denn wenig später klingelte es nach einer absolut sehenswerten Kombination: Nielsen ergatterte sich das Spielgerät an der rechten Eckfahne, nahm Kessel mit. Der Außenverteidiger passte zu Korte an die Strafraumkante, der per Hacke in die Endzone wieder zu seinem Passgeber ablegte. Dieser hob den Kopf, legte quer für Ryu. Der Südkoreaner vollendete nur noch trocken aus der Nahdistanz mit rechts (22.). Schockstarre bei den Eisernen? Mitnichten: Köhler chippte das Leder aus der Zentrale zu Polter, der klug mit der Brust für Thiel ablegte. Der fackelte nicht lange um hämmerte aus 16 Metern ab - und unten links ins Eck. Keine Chance für den sich streckenden Keeper Gikiewicz. Der Ausgleich (28.).
Bis zum regulären Ende des ersten Durchgangs geschah wenig. Beide Teams begegneten sich mit Mittelfeldgeplänkel - unter anderem verordneten sich die Berliner wegen den nun stets attackierenden Ryu und Nielsen lange Bälle. In der Nachspielzeit entfachten die Eisernen aber noch ein Strohfeuer: Polter fand nach einem Konter beinahe den einschussbereiten Jopek, Skrzybskis anschließender Knaller konnte in der Torwartecke von Gikiewicz bereinigt werden (45.+2).
Der 17. Spieltag
BTSV-Drangperiode mit Hedenstad-Highlight
Weil sich die Köpenicker in den ersten Minuten nach Wiederbeginn wie schon in den letzten des ersten Durchlaufs tief staffelten, hatten die Löwen mehr vom Ball und drängten öfter bis in Strafraumnähe. Dort aber war wegen der nicht vorhandenen Lücken der konzentrierten Berliner Abwehr reihenweise Endstation. Lediglich Hedenstad probierte sich mal aus der Distanz (51.). Korte scheiterte außerdem mit einem Kopfball in Rücklage, der links am Gehäuse vorbeistrich (54.). Doch der Druck wurde aufrechterhalten - und endlich tat sich die nötige Lücke auf: Hedenstad fasste sich auf der linken Seite ein Herz, zog mutig allein durch die Mitte und tauchte nach einem etwas glücklichen Zusammenspiel mit Ryu frei vor dem Tor auf. Sein Linksschuss aus spitzem Winkel knallte allerdings an den linken Pfosten (58.). Glück für Torwart Haas & Co.
Ausklang ohne Erfolgserlebnis
In der folgenden Phase bis zur 77. Minute konnte das Spiel dann mit einem Wort zusammengefasst werden: mau. Viele Wechsel, viele Fehlpässe und viel Geplänkel war zu sehen. Erst in besagter Minute näherte sich Union an, indem Thiel querlegte, aber Joker Zejnullahu nicht fand. Köhler probierte es wenig später mit einem Distanzschuss von der Mittellinie, weil Keeper Gikiewicz zu weit vor dem Gehäuse stand (83.).
Letztlich blieb es beim gerechten Remis - auch weil Joker Hochscheidt noch mit einem abgeblockten Schuss nach einer Ecke scheiterte (90.+1). Mit dem einen Punkt konnten die lange akut abstiegsbedrohten Berliner sicherlich besser leben als der BTSV, der den Sprung nach oben verpasste. Dennoch rangieren die Löwen immer noch gut im Aufstiegsrennen.
Englische Woche: Am Dienstag (17.30 Uhr) spielt Bundesliga-Absteiger Eintracht Braunschweig vor heimischer Kulisse gegen die Fortuna aus Düsseldorf, während Union Berlin zur selben Zeit gegen den Karlsruher SC gefordert ist.