Cottbus-Trainer Jörg Böhme wechselte im Vergleich zur 1:3-Niederlage beim FSV Frankfurt dreimal: Für die Gelbgesperrten Takyi und Stiepermann begannen Perdedaj und Börner, außerdem ersetzte Rivic Jendrisek. Fürths Coach Frank Kramer tauschte sein Team gegenüber der 1:2-Heimniederlage gegen 1860 auf drei Positionen: Mavraj und Sukalo kehrten nach abgesessener Gelbsperre zurück und ersetzten Kleine und Sparv. Zudem bekam Stieber eine Chance von Beginn an, dafür musste Weilandt erst einmal auf der Bank Platz nehmen.
Müder Beginn - Pledl verletzt
Die Partie begann äußerst behäbig. Fürth hatte nicht nur in der Anfangsphase, sondern fast über die gesamte erste Hälfte enorme Probleme im Spielaufbau. Der Aufstiegsaspirant tat sich schwer auch nur in die Nähe des Strafraums zu gelangen und zeigte sich besonders zu Beginn verunsichert.
Die erste vernünftige Chance bot sich daher für die Hausherren: Mickels Schuss von der Strafraumgrenze verfehlte das Ziel jedoch knapp (19.). Auf der andere Seite sorgte Stieber für Wirbel, der nach einer Gießelmann-Flanke aus spitzem Winkel per Dropkick abzog, aber an Renno scheiterte (25.).
Nach 32. Minuten musste Pledl verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Der Youngster bekam im Zweikampf mit Fomitschow dessen Knie ab - biss zwar erst auf die Zähne, musste schließlich aber doch humpelnd Weilandt Platz machen. Zwei Minuten später die überraschende Führung für das Kleeblatt: Nach einem einfachen Doppelpass mit Djurdjic spazierte Fürstner förmlich durch die halbe Hintermannschaft der Lausitzer und ließ Renno im Eins-gegen-Eins per platziertem Flachschuss keine Chance - 0:1 (34.).
Der 33. Spieltag
Azemis Kunststück per Hacke
Das Tor gab den Franken aber auch in der Folge kaum Sicherheit im Spielaufbau. Dennoch fiel gegen schwache Cottbuser kurz vor der Pause das zweite Tor für die Franken, und was für eins: Djurdjic brach rechts durch und flankte scharf vor das Tor, wo Möhrle nur unzureichend und ungelenk mit dem Gesäß klärte. Azemi reagierte wenige Meter vor dem Tor am schnellsten und bugsierte das Leder mit der Hacke (!) traumhaft ins Tor (44.). Mit einem unverdienten, aber komfortablen 2:0 für Fürth ging es in die Kabine.
Nach dem Seitenwechsel bot sich Kramers Mannschaft die Doppelchance zur endgültigen Entscheidung: Azemis Schuss nach feiner Einzelleistung parierte Renno stark. Der Ball war aber noch heiß und kam zu Weilandt, der freistehend aber zu lange zögerte und schließlich per Lupfer am Schlussmann scheiterte (52.). Wieder zeigte sich die Defensive der Lausitzer völlig indisponiert und fast schon zweikampfscheu.
Energie mit Offenbarungseid
Cottbus gab sich auf und ging kaum noch in die Zweikämpfe, Fürth vergab aber erst einmal Chance um Chance: Erst touchierte ein Röcker-Kopfball aus vier Metern die Latte (60.), dann zielte Azemi völlig freistehend gegen die Laufrichtung Rennos, aber auch am Kasten vorbei (62.). Vier Minuten später drosch Sukalo freistehend im Strafraum mit zu viel Rücklage über das Tor (66.).
Besser machte es kurze Zeit später Djurdjic, der nach einem Konter eine flache Hereingabe von Brosinski zum 3:0 verwertete (69.). Häme machte sich anschließend im Stadion der Freundschaft breit: Als Sanogo mit einem Freistoß in der Mauer hängen blieb, quittierten die Cottbuser-Fans das mit hämischem Applaus. Doch es sollte noch schlimmer kommen: Sukalo nach einer Ecke (74.) und Azemi nach Flanke von Gießelmann (84.) köpften zweimal problemlos ein.
Den Schlusspunkt setzte schließlich Djurdjic, der frei vor Renno halbe Dutzend voll machte (85.). Durch den problemlosen Erfolg zeigte sich Fürth gewappnet für den Aufstieg - ob direkt oder über den Umweg Relegation. In Cottbus hängt nach dem bereits feststehenden Abstieg und dem Offenbarungseid gegen die Mittelfranken der Haussegen indes mächtig schief.
Nächsten Sonntag (15.30 Uhr) reist Cottbus zum Saisonabschluss nach Ingolstadt, Fürth empfängt zeitgleich den SV Sandhausen.