Frankfurts Trainer Benno Möhlmann vertraute exakt der Anfangsformation, die zuletzt beim 2:3 in Kaiserslautern die fünfte Pleite in Folge einstecken musste.
Energie-Coach Jörg Böhme tauschte im Vergleich zum 1:1 gegen St. Pauli einmal Personal aus: Für Rivic kam Jendrisek zum Zug.
Der FSV übernahm in der Anfangsphase gegen zunächst defensive und auf Konter lauernde Lausitzer direkt das Kommando, strahlte aber ohne großes Tempo aufzunehmen kaum Torgefahr aus. Sommerfußball statt leidenschaftlicher Abstiegskampf war so das Fazit nach der Anfangsviertelstunde.
Dann aber kam Frankfurt auf Touren, setzte seine Geschwindigkeitsvorteile in eine Vielzahl von Chancen um: Leckie enteilte links, nach seinem Querpass rettete Renno per Fußabwehr gegen Roshis Schuss aus elf Metern (18.). Banovic bremste Wootens Solo gerade noch aus, Elfmeterforderungen der Hessen konnten Referee Dietz nicht beeindrucken (21.). Wieder Roshi, mit dem Fomitschow seine liebe Mühe hatte, fand erneut in Renno seinen Meister (22.), Konrads Distanzknaller rauschte knapp vorbei (24.).
Was war mit Cottbuser Offensivbemühungen? Fehlanzeige. Die Fehlerquote zu hoch, zu statisch das Spiel aus der Abwehr. Und hinten war der FCE nicht energisch genug im Zweikampf: Nach flüssigem Angriff der Gastgeber versetzte Wooten Möhrle halblinks im Strafraum zu leicht und schoss aus spitzem Winkel ins lange Eck ein (32.).
Wenig später leitete das Duell Fomitschow gegen Roshi den Doppelschlag ein, als der Verteidiger den Albaner im Strafraum von den Beinen holte - Wooten schnürte vom Punkt den Doppelpack zum 2:0 (34.).
Zwei Platzverweise - einer viel zu hart, einer vertretbar - brachten dann zusätzlich Farbe ins Spiel: Kopf an Kopf gerieten Roshi und Michel aneinander, Referee Dietz fiel auf die Schauspieleinlage des Cottbusers herein und stellte den Albaner mit glatt "Rot" vom Platz (37.). War das der Wachmacher für den FCE? Nein, denn der Überzahlvorteil war wenig später schon wieder dahin, als Takyi im Luftduell mit Heubach den Arm zu hoch hatte und bereits Gelb-verwarnt die Ampelkarte sah (43.).
Der 32. Spieltag
In der Kabine konnten sich die etwas erhitzten Gemüter beruhigen, aus der die Kontrahenten mit unverändertem Personal zurückkehrten. Wer ein Aufbäumen der Lausitzer erwartet hatte, sah sich bald eines Besseren belehrt: Die Böhme-Elf agierte weiterhin ideenlos, Frankfurt hatte keine Mühe, die schüchternen Angriffsversuche des Kontrahenten auszubremsen.
Die Hessen verzeichneten auch im zweiten Durchgang die besseren Ansätze (Leckie, 64.), gingen aber kaum ein Risiko ein, beschränkten sich weitestgehend auf Ergebnisverwaltung und spielten mit der Uhr. Die Gäste, bei denen Böhme Youngster Röwer sein Zweitliga-Debüt ermöglichte, ließen es an Leidenschaft fehlen, zielstrebige Angriffe hatten Seltenheitswert. Und doch gelang das Anschlusstor, als Klandt Schulzes Hereingabe nicht festhalten konnte und Angreifer Röwer abstaubte (67.).
Böhme brachte mit Fetsch einen dritten Stürmer (71.), richtig gefährlich wurde es für die Hausherren aber nicht mehr. Der für Leckie eingewechselte Görlitz beendete vielmehr das leichte Zittern des FSV, als er nach einer Kombination per Linksschuss von halbrechts zum 3:1 ins lange Eck traf (82.).
Frankfurt machte so einen Riesenschritt Richtung Klassenerhalt, für Cottbus dagegen ist der Abstieg besiegelt.
Nächsten Sonntag (15.30 Uhr) sind die Bornheimer zu Gast in Bielefeld, zur gleichen Zeit empfängt Cottbus die SpVgg Greuther Fürth.