Bielefelds Trainer Stefan Krämer änderte im Vergleich zum 1:1 bei Dynamo Dresden seine Anfangself auf zwei Positionen: In der Abwehrreihe spielte Salger (nach Rotsperre) für Hübener, im Mittelfeld kam Jerat zum Zug für den angeschlagenen Müller (Oberschenkelprobleme).
Auf Seiten der Fürther gab es im Vergleich zum Sandhausen-Spiel keinen Wechsel, Trainer Frank Kramer beließ es bei der selben Anfangself, die beim SVS 3:1 gewann.
Die Fürther überraschten die Bielefelder schon nach wenigen Sekunden, denn Gießelmann schickte Zillner steil, der alleine auf Keeper Platins zusteuerte. Doch anstatt energisch abzuschließen, passte der Linksfuß quer - genau in die Arme des DSC-Torwarts. In der Folge entwickelte sich eine ausgeglichene erste Hälfte. Die Ostwestfalen versuchten das Aufbauspiel der Franken energisch zu stören und hatten damit auch einigermaßen Erfolg. Die SpVgg wurde allerdings nicht allzu hektisch, sondern ließ den Ball gekonnt, wenn auch nicht mit allzuviel Offensivdrang, zirkulieren.
Die Führung für Bielefeld fiel dann einigermaßen überraschend. Lorenz brachte die Freistoßflanke von links nach innen, Schönfeld stieg am ersten Pfosten gegen den reichlich unbeteiligten Zillner am höchsten und nickte das Leder ins lange Eck - Keeper Hesl war trotz Flugeinlage chancenlos (24.). Die Kramer-Elf zeigte sich aber nicht sonderlich geschockt, sondern schlug postwendend zurück. Zwei Minuten später brachte Brosinski den Ball vom rechten Flügel scharf und flach nach innen, die Bielefelder brachten die Kugel nicht weg und über Trinks sprang das Leder schließlich zu Fürstner, der kurzentschlossen aus sechs Metern einschob (26.).
Der 18. Spieltag
Nach diesem Doppelaufreger beruhigte sich die Partie wieder, blieb aber weiterhin intensiv und auf ordentlichem Niveau. Das 1:1 zur Pause entsprach dem Verlauf der ersten 45 Minuten - Fürth spieltaktisch reifer, Bielefeld kampfstark und bei Standards immer mal wieder in der Lage, abzuschließen.
Nach dem Seitenwechsel musste Gießelmann nach einem harmlosen Zweikampf mit Appiah am Oberschenkel einige Minuten behandelt werden - und genau in dieser Phase nutzte Appiah den Freiraum. Von rechts flankte er weit auf Lorenz, der mit seinem starken linken Fuß volley ins lange Eck abschloss - ein sehr schöner Treffer zum 2:1 für die Arminen (51.).
Die Fürther schüttelten sich wie im ersten Durchgang nach dem Gegentreffer nur kurz und schlugen zurück: Mavraj schoss wuchtig auf Platins, der den Ball nach vorne prallen ließ, Trinks hätte mühelos abstauben können, doch Platins machte seinen Fehler wett, indem er den Fuß hochriss und fantastisch klärte (53.).
Aus dem Gewühl heraus: Fürstner (li.) stochert das Leder rein zum 1:1. picture-alliance
Nun war richtig Pfeffer drin in der Partie, weil die Fürther nun etwas mehr aufmachen mussten und die Bielefelder kontern konnten. Getragen vom Publikum auf der Alm, das jeden gewonnenen Zweikampf bejubelte, erarbeitete sich die Arminia ein Übergewicht und blieb bei Standards weiterhin gefährlich. In den letzten 20 Minuten brachte Fürths Coach mit Mudrinski und Baba (für den angeschlagenen Gießelmann) frische Kräfte und legte so den Schalter zur Aufholjagd um.
Die Gäste entwickelten jetzt auch wieder mehr Torgefahr, mussten allerdings aufpassen, dass sie sich nicht den entscheidenden Konter einfingen. Doch genau das passierte binnen zwei Minuten: Appiah war Baba entwischt und flankte scharf nach innen - Jerat flog in den Ball und drückte die Kugel über die Linie (76.). Zwei Minuten später war es wieder mal Lorenz als Vorlagengeber, der den Sekunden zuvor eingewechselten Rahn bediente, der mühelos zum 4:1 einschob. Damit war die Partie natürlich gelaufen und die Bielefelder Fans konnten auf der Alm dem Schlusspfiff "entgegensingen".
Bielefeld muss am Samstag (13 Uhr) bei Union Berlin antreten, Fürth empfängt einen Tag später (13.30 Uhr) den VfR Aalen.