Köln direkt nach vorne
Kölns Trainer Peter Stöger stellte nach dem 1:0-Auswärtssieg in Bielefeld auf ein 4-2-3-1-System um, opfterte dabei Stürmer Ujah (Bank) und brachte Gerhardt von Beginn an. Union-Coach Uwe Neuhaus musste im Vergleich zum 1:0-Heimsieg gegen Aue auf Kapitän und Schlüsselspieler Mattuschka (5. Gelbe) verzichten und brachte dafür Nemec. Außerdem bekam Köhler den Vorzug vor Dausch.
Die beiden Mannschaften verfolgten zu Beginn unterschiedliche Ansätze. Während der FC den Ball so schnell wie möglich in die Spitze spielte und dabei immer wieder das variabel aufstelle Offensivquartett Helmes, Risse, Halfar und Peszko suchte, ließen es die Berliner ruhiger angehen und hielten den Ball erstmal in den eigenen Reihen, um das Spiel dann in die Breite zu ziehen und auf eine Lücke zu lauern. Die erste Möglichkeit eroberten sich die Geißböcke durch Peszko (13.) sowie die Doppelchance von Helmes und Maroh (15.).
Risse-Doppelpack in acht Minuten
Gerade als die Eisernen die Kölner wieder besser in den Griff bekamen und der Spielfluss etwas ins Stocken geriet, schlugen die Hausherren zu: Mit chirurgischer Präzision filetierte Lehmann die Berliner Abwehr mit einem langen Pass aus dem zentralen Mittelfeld. Der durchgestartete Risse tauchte frei vor Haas auf und spitzelte die Kugel genau auf den Torwart. Der Ball prallte aber zurück in den Lauf des Flügelflitzers, der nun ins leere Tor einschob (22.). Nur acht Minuten später legte der FC mit einem Bilderbuch-Konter nach: Punktgenau servierte Gerhardt einen langen Ball quer über das Feld zu Risse. Der 23-Jährige nahm das Spielgerät gekonnt an, ließ noch einen Gegenspieler aussteigen und traf dann mit einem präzisen Schuss aus 18 Metern den linken Innenpfosten, von wo die Kugel zum 2:0 ins Tor sprang (30.).
Eine entsprechende Antwort der Gäste blieb aus. Nach vorne agierten die Hauptstädter ideenlos, leisteten sich viele Fehlpässe und konnten keinerlei Gefahr ausstrahlen. Die Defensive wirkte mitunter überfordert: Risse schnürte beinahe noch einen Hattrick, doch Haas kratzte seinen 20-Meter-Schuss gerade noch aus dem Winkel (45.).
Gerhardts Haarspitzen besorgen das 3:0
Der 13. Spieltag
Auch nach dem Seitenwechsel änderten sich die jeweiligen Strategien nicht. Berlin fiel nach wie vor nichts ein, um die gut geordnete Kölner Hintermannschaft in Bedrängnis zu bringen. Die Geißböcke hoben die Union-Abwehr dafür immer wieder mit gezielten Pässen und schnellen Vorstößen aus den Angeln. Auch nach Standards entwickelte der FC Gefahr: Helmes trat einen Freistoß aus dem linken Halbfeld aufs Tor. An der Fünfmeterraumgrenze ließ Gerhardt den Ball noch über den Scheitel springen - 3:0 (52.).
Nun schalteten die Hausherren zwar einen Gang zurück. Trotzdem stürzte die Defensive der Eisernen von einer Verlegenheit in die nächste: Peszko wurde mit einem Halfar-Zuckerpass steil geschickt und traf den linken Pfosten (58.). Besser machte es Hector, der eine Halfar-Hereingabe von links aus kurzer Distanz über die Linie drückte und auf 4:0 erhöhte (66.).
Die Würfel waren nun gefallen. Köln verwaltete das Ergebnis und schonte die Kräfte. Die Hauptstädter holten sich mit vielen Ballkontakten zumindest etwas Sicherheit und generierten in der Schlussphase immerhin noch zwei Halbchancen durch Puncec (79.) und den eingewechselten Dausch (86.). Danach passierte nichts mehr.
Für Köln geht es am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) mit einem Auswärtsspiel beim VfL Bochum weiter. Union empfängt bereits am Samstag (13 Uhr) den Karlsruher SC.