Kaiserslauterns Coach Franco Foda wechselte im Vergleich zum 3:1-Sieg bei Hansa Rostock im Pokal zweimal: Fortounis sowie der wenige Tage zuvor verpflichtete Baumjohann, der sein Debüt im FCK-Dress feierte, verdrängten Zuck und Vermouth auf die Bank. Löwen-Trainer Reiner Maurer indes brachte nach dem 6:0-Pokalerfolg beim FC Hennef 05 drei Neue: Kiraly kehrte ins Tor zurück, Ochs rückte zurück ins zweite Glied. Außerdem spielten Aygün und Halfar anstelle von Schindler und Nicu.
Vor dem Duell hatte Maurer gefordert, dass seine Schützlinge "mutig nach vorne spielen" sollen. Die Löwen erhörten ihren Coach und agierten vom Anpfiff weg durchaus offensiv. Ähnlich angriffslustig präsentierten sich die Pfälzer, die auf die Tube drückten und das Mittelfeld schnell überbrückten. Es entwickelte sich also ein temporeiches Duell zweier ebenbürtiger Mannschaften, denen es allerdings an Präzision beim finalen Pass fehlte.
Der 3. Spieltag
Den etwas besseren Eindruck machten die Münchner, die vor allem in der Defensive mehr zu sagen hatten. Der TSV stand sehr dicht am Mann, war bissig in den Zweikämpfen und ließ folglich lange Zeit hinten gar nichts anbrennen. Auf der Gegenseite ließen sich die Pfälzer in der Defensive das ein oder andere Mal düpieren, allerdings konnten die Sechziger daraus kein Kapital schlagen. Halfar (13.), Bierofka (21.) und Stoppelkamp (24.) ließen teils erstklassige Chancen ungenutzt.
Die Roten Teufel hätten sich über einen Rückstand zu diesem Zeitpunkt nicht beschweren dürfen, allerdings konnten sie sich auch auf ihren Schlussmann Sippel verlassen: Dieser parierte stark, nachdem Bülow einen Freistoß per Hinterkopf tückisch in Richtung Tor befördert hatte (29.). Zehn Minuten später folgte der erste wirklich gefährliche Abschluss des Bundesliga-Absteigers: Borysiuk verzog nur knapp (39.). Kurz darauf versagten Baumjohann die Nerven. Der Ex-Schalker wurde von Bunjaku prima in Szene gesetzt, hatte dann aber im Eins-gegen-eins gegen Kiraly nicht den Mumm zum Abschluss und schob lieber quer - Volz hatte den Braten gerochen, fing den Pass ab und sicherte damit den 0:0-Pausenstand (41.).
Kaiserslautern wird stärker - Kiraly wird zum Hauptprotagonisten
Den Ball im Blick: Münchens Volz gegen Fortounis (re.). picture alliance
Foda reagierte zum Seitenwechsel auf die löchrige Abwehr seines Teams und brachte mit Heintz einen frischen Verteidiger - Simunek musste raus. Außerdem dürfte Foda in der Kabine die richtigen Worte gefunden haben, denn seine Schützlinge begannen energischer im zweiten Durchgang und waren nun gerade in den Zweikämpfen deutlich präsenter als zuvor. Die Kräfteverhältnisse verschoben sich ein wenig zugunsten der Pfälzer, die auch die erste Möglichkeit nach Wiederanpfiff hatten: Fortounis scheiterte aus 18 Metern an Kiraly (51.).
Die Sechziger gerieten allmählich unter Druck und mussten weitere brenzlige Situationen überstehen. Idrissou (57.) und Dick (58.) hatten aber ebenso kein Abschlussglück wie Lauth auf der Gegenseite (61.). Dann rückte Bunjaku ins Rampenlicht, der zuerst knapp über die Latte köpfte (64.) und dann aus fünf Metern in Kiraly seinen Meister fand (67.). Die Pfälzer hatten mittlerweile das Kommando ergriffen und stellten die agilere Mannschaft, die Löwen sorgten nur noch sporadisch für Entlastung. In den Schlussminuten avancierte Kiraly schließlich zum Hauptprotagonisten: Zuerst verschätzte sich der Ungar bei einer Flanke von Fortounis (79.), parierte dann aber glänzend gegen den eingewechselten Zuck (81.). Danach machten die Löwen alle Schotten dicht und brachten den Punkt mit Glück, Geschick und ein wenig Zeitspiel über die Runden.
Sowohl die Roten Teufel als auch die Löwen sind am kommenden Spieltag freitags gefordert: Lautern gastiert dann bei Dynamo Dresden (18 Uhr), die Münchner empfangen zeitgleich den MSV Duisburg.