Jahn-Coach Franz Gerber musste im Vergleich zum 0:0 gegen Dynamo Dresden auf Kamavuaka (Rotsperre) verzichten. Für den Innenverteidiger sowie Sembolo (Bank) rückten Machado und Sebastian Hofmann (Startelfdebüt) ins Team.
Auch Löwen-Trainer Alexander Schmidt fehlte gegenüber dem 1:1 beim VfR Aalen mit Lauth ein rotgesperrter Akteur. Neben dem Kapitän fielen auch Volz, Wannenwetsch und Halfar aus der Startelf, die mit Wojtkowiak, Stahl, Makos und Blanco mit vier Neuen bestückt wurde.
Bei vier Grad minus taten sich die Kontrahenten vor ausverkauftem Haus schwer, auf Betriebstemperatur zu kommen. Wenig Tempo, viele Fehlpässe und vorsichtiges Taktieren bestimmten das Bild nicht nur in der Anfangsviertelstunde.
Beide Teams hielten das Risiko auch in der Folge gering und belauerten sich. Aus dem Spiel heraus tat sich auf etwas rutschigem Geläuf vorerst überhaupt nichts. Ein einziges Mal wurde die Lethargie unterbrochen, als Amachaibou per direktem Freistoß Kiraly auf den Plan rief (22.).
In der zerfahrenen Partie, in der auch die typischen Derby-Merkmale wie Leidenschaft, Kampf und Einsatzfreude nahezu gänzlich fehlten, kam dann auch 1860, das bei seinen Kombinationsversuchen vorher immer wieder hängengeblieben war, zu seiner ersten Möglichkeit - der bis dorthin besten des Spiels: Nach einem abgewehrten Freistoß der Hausherren konterten die Münchner mit Stoppelkamp. Der rechte Flügelstürmer war halbrechts frei durch und schoss knapp hinter der Strafraumgrenze einen Meter über die Querstange (28.).
Bis zum Kabinengang bekamen die Fans beider Lager bis auf einen Bierofka-Schlenzer (34.) nichts Erwärmendes mehr zu sehen. Direktspiel blieb Fehlanzeige, überhaupt gelang kaum einmal eine zusammenhängende Aktion.
Der 18. Spieltag
Mit Volz für den gelbverwarnten Feick brachte Schmidt mit Wiederanpfiff einen neuen Linksverteidiger. Das Fehlpassfestival nahm bei einsetzendem Schneefall zunächst auch in den zweiten 45 Minuten seine Fortsetzung. Der nun noch rutschigere Boden trug auch nicht gerade dazu bei, das spielerische Niveau anzuheben.
Die Löwen hatten zwar mehr Ballbesitz, sprühten aber nicht gerade vor Einfallsreichtum und boten so nichts Konstruktives an. Dafür mündete auf der Gegenseite eine gelungene Aktion in die Führung: Nach Weidlichs Querpass drang Neunaber in den Strafraum ein und wurde von Schindler zu Fall gebracht - Elfmeter! Hofmann trat an und verwandelte flach ins linke Eck, Kiraly kam nicht mehr ran 1:0 (57.).
Schmidt reagierte sofort, brachte Ziereis für Makos (59.). Bei den Oberpfälzern hatte Torschütze Hofmann seine Schuldigkeit getan, Sembolo kam (61.). Ziereis entwickelte gleich bislang bei den Löwen vermisste Zielstrebigkeit, scheiterte aus spitzem Winkel aber an Wiegers (63.), genau wie wenig später nach Bierofkas Ecke im Zentrum (71.) und auch aus der Distanz (76.). Die ganz große Ausgleichschance war aber gegen den kompakt stehenden SSV zunächst nicht dabei.
Auf der Gegenseite vergab Weidlich nach einem Konter die Vorentscheidung (80.). Ein Versäumnis, das sich bald danach rächen sollte: Ziereis setzte sich rechts im Strafraum durch und legte zurück auf Stoppelkamp, der freistehend von halbrechts aus sechs Metern ins linke Eck zum 1:1-Endstand vollendete (85.).
Der Jahn bleibt auch im zehnten Spiel in Serie ohne Dreier, 1860 unter Schmidt ungeschlagen (ein Sieg, drei Unentschieden).
Jahn Regensburg reist am Sonntag (13.30 Uhr) nach Duisburg, 1860 München hat zeitgleich Dynamo Dresden zu Gast.