Union-Coach Uwe Neuhaus brachte gegenüber der 0:4-Auswärtspleite bei Dynamo Dresden Madouni an Stelle des verletzten Göhlert in der Innenverteidigung sowie den ehemaligen Bochumer Pfertzel für Karl. Bochums Trainer Friedhelm Funkel musste nach der 1:2-Heimniederlage gegen St.Pauli auf Grund einer Innenbanddehnung im Knie auf Dabrowski verzichten. Johansson vertrat den Kapitän.
Die Berliner gingen engagiert in die Partie und setzten den VfL in der Anfangsphase früh unter Druck. Bochum kam mit dem aggressiven Pressing der Gastgeber überhaupt nicht zurecht, meist verhinderten frühe Ballverluste einen geordneten Spielaufbau. Allerdings konnten die Berliner ihr optisches Übergewicht zunächst nicht in Torchancen ummünzen, zu selten kamen sie entscheidend zum Abschluss.
Zwar gelang es der Funkel-Elf mit zunehmender Spieldauer etwas besser, sich vom Druck der Gastgeber zu befreien, doch auch den Angriffsbemühungen der Gäste fehlte die letzte Konsequenz. Bei gegnerischem Ballbesitz zog sich der VfL weit zurück, so dass Union nur selten Platz für gelungene Angriffsaktionen fand. Zudem ließen die Gastgeber die nötige Struktur im Angriffsspiel vermissen, die Bochumer Defensive war deshalb selten ernsthaft gefordert.
Auch im weiteren Verlauf blieb es eine von Taktik und Zweikämpfen geprägte Partie. Die "Eisernen" zogen sich in der Defensive nun ihrerseits weiter zurück und machten die Räume eng. Dennoch nahm die Begegnung kurz vor dem Seitenwechsel noch einmal an Fahrt auf. Zunächst brachte Terodde den Ball nach Doppelpass mit Mattuschka frei vor Luthe nicht aufs Tor (37.), ehe Inui seine Sache auf der Gegenseite besser machte und einen Bochumer Konter nach feiner Vorarbeit von Berger mit einem überlegten Flachschuss ins rechte Eck vollendete (38.).
Eigentlich sah alles danach aus, als ginge der VfL mit der knappen Führung im Rücken in die Pause, bis Sinkiewizc gegen Stuff im Strafraum ungeschickt die Hände zu Hilfe nahm. Schiedsrichter Deniz Aytekin entschied sofort auf Strafstoß, den Silvio eiskalt ins rechte untere Ecke verwandelte (45.).
Der 5. Spieltag
Auch nach dem Seitenwechsel blieb es eine intensive Partie. Nachdem Aydin nach gutem Solo an Glinker gescheitert war (50.), bot sich Terodde auf der Gegenseite die Chance zur Führung. Doch der Stürmer brachte per Kopf zu wenig Druck hinter Mattuschkas gut getimte Flanke, so dass Luthe problemlos parierte (52.).
Die Gäste präsentierten sich nun deutlich offensiver und beschäftigten die Berliner Abwehr zunehmend. Dennoch resultierte die nächste gute Möglichkeit aus einer Standardsituation. Freier überraschte Glinker mit einem direkt getretenen Freistoß von der linken Strafraumkante, setzte den Ball aber knapp über den Querbalken (63.).
Nur kurz darauf sollte Union-Coach Uwe Neuhaus mit der Hereinnahme von Mosquera ein glückliches Händchen beweisen. Gerade einmal eine Minute war der Kolumbianer auf dem Feld, da marschierte er nach Maltritz' Stellungsfehler allein auf Luthe zu, umkurvte den Keeper und drosch das Leder zur Berliner Führung in die Maschen (63.).
Der VfL hatte in der Folge Probleme, den Druck auf die Berliner Defensive zu erhöhen. Union machte die Räume eng und lauerte auf Konter gegen nun weit aufgerückte Bochumer. Trotz der Einwechslung von Chong Tese fehlten den Bochumern in der Schlussphase die Mittel, um gegen weiter aufopferungsvoll kämpfende Berliner noch zum Ausgleich zu kommen. Vielmehr hätte Karl das Ergebnis noch deutlich gestalten können, doch sein Kopfball im Anschluss an eine Mattuschka-Ecke klatschte lediglich an den Pfosten (84.).
Union Berlin gastiert am nächsten Spieltag sonntags bei 1860 München. Bochum empfängt bereits am Freitag die SpVgg Greuther Fürth.