Pauli-Coach Andre Schubert verzichtete nach dem 1:0 beim MSV Duisburg auf Veränderungen an seiner Startformation. Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht brachte im Vergleich zum 1:1 bei Erzgebirge Aue Pfitzner und Korte an Stelle von Kruppke und Theuerkauf von Beginn an.
Trotz der schwachen Rückrundenbilanz versteckte sich Braunschweig in den ersten Minuten keineswegs. Durch intensives Pressing tief in der gegnerischen Hälfte unterband die Eintracht zunächst jeglichen Paulianer Spielfluss, trat selbst offensiv jedoch ebenfalls kaum in Erscheinung. Dafür kam St. Pauli nach kurzer Findungsphase immer besser in die Partie und folgerichtig auch zu seiner ersten Großchance: Bartels' überlegter Hackentrick brachte Kruse in optimale Schussposition. Frei vor Davari scheiterte der Angreifer jedoch am stark reagierenden Eintracht-Schlussmann (7.).
Wer nun mit einer Initialzündung gerechnet hatte, sah sich allerdings getäuscht. Das weiter disziplinierte Defensivverhalten der Eintracht bereitete den Hamburgern doch arge Probleme. Gegen die dicht gestaffelte, geschickt verschiebende Defensive der Gäste fehlten der Schubert-Elf schlicht die Ideen, um einmal schnell und zielgerichtet in die Tiefe zu spielen.
So stark die Braunschweiger Abwehr auch stand, so schwach präsentierte sich die Abteilung Attacke. Das Offensivspiel der "Löwen" war beinahe nicht existent, Pauli-Schlussmann Pliquett abgesehen von einigen abgefangenen Flanken nahezu beschäftigungslos. Auch dessen Braunschweiger Pendant konnte sich lange nicht über einen zu ereignisreichen Arbeitstag beschweren, rückte kurz vor dem Halbzeitpfiff aber noch einmal in den Mittelpunkt: Nach einem schönen Spielzug der Gastgeber bediente Kruse Schindler, der aus kurzer Distanz am abermals gut reagierenden Davari scheiterte (42.).
Der 23. Spieltag
Oft genügen die kleinen Dinge – zum Beispiel eine Pause -, um die Dinge zum Besseren zu wenden. So auch diesmal: Nicht einmal eine Minute war nach Wiederbeginn gespielt, da stand Reinhardt durch einen schnell ausgeführten Freistoß der Eintracht rechts im Strafraum plötzlich völlig frei. Ein satter Schuss – Außenpfosten (46.)!
Doch auch auf Braunschweiger Seite verfehlte die erste Großchance den gewünschten Effekt. Zwar agierten die Gäste nun etwas offensiver, richtig gefährlich wurde es dabei allerdings selten. Da St. Pauli seinerseits in der Vorwärtsbewegung eher durch Quergeschiebe, denn durch zielgerichtete Angriffe auffiel, verlagerte sich das Geschehen fortan wieder zusehends in die neutrale Zone. Sliskovics Einwechslung (55.) leitete dann aber eine Drangphase der Hausherren ein, die beinahe im Führungstreffer ihren Höhepunkt gefunden hätte. Nach Bartels' schönem Zuspiel fehlten bei Kruses Abschluss allerdings einige Zentimeter zum Glück (57.).
Als Braunschweig gut zehn Minuten später einen Konter stark ausspielte hatte die Schubert-Elf das Glück wieder auf ihrer Seite: Von Petersch stark bedient, allerdings auch von zwei Abwehrspielern gestört, verfehlte Piftzner das Hamburger Gehäuse aus kurzer Distanz seinerseits nur um Haaresbreite (67.).
Damit ließen es die Akteure schon wieder bewenden. Keine der beiden Mannschaften machte in der Schlussphase ernsthaft Anstalten, noch einmal alles auf Sieg zu setzen. So blieb es beim 0:0, das den Hamburgern den Sprung an die Tabellenspitze verwehrte, während Braunschweig weiter auf seinen ersten Sieg der Rückrunde wartet.
Der FC St. Pauli reist am nächste Spieltag montags zum Topspiel nach München, während Braunschweig tagszuvor Hansa Rostock erwartet.