Dresdens Trainer Ralf Loose veränderte nach der 1:2-Auftaktniederlage in Cottbus seine Mannschaft auf zwei Positionen: Für Jungwirth und Knoll nominierte er Bregerie und Koch.
Sein Gegenüber Peter Vollmann setzte nach der bitteren 1:2-Niederlage gegen den SC Paderborn ebenfalls auf zwei Positionen: Pannewitz und Ziegenbein ersetzten Perthel und Schied.
Nach einer kurzen Abtastphase, in der zu merken war, dass beide Teams mit Niederlagen starteten, entwickelte sich ein munteres Aufsteigerduell. Die Dresdner agierten zunächst aus einer sehr kompakten Ordnung, gingen wenig Risiko. Dadurch hatte Rostock zwar ein kleines optisches Übergewicht, doch nach vorne kam der FC Hansa nicht.
Mit den ersten schnellen Pässen in die Spitze konnten die Dresdner die Rostocker Abwehr aufreißen. Dies gelang der Loose-Elf vor allem über die linke Angriffsseite, wo Heller zweimal entwischte, aber auch zweimal grandios scheiterte: In der 12. Minute hatte der Mittelfeldmann schon Hansa-Torwart Müller umkurvt, doch vor dem leeren Tor konnte noch Wiemann retten. In der 24. Minute war der Fehlschuss noch krasser, als Heller den Ball erst aus neun Metern an den Pfosten schob und dann das zurückprallende Leder aus vier Metern am leeren Tor vorbeibugsierte.
Von den Rostockern war Mitte der ersten Halbzeit offensiv wenig zu sehen, zu sehr waren sie in dieser Phase damit beschäftigt, die Lücken in der Defensive zu stopfen. Doch als es schon ziemlich nach der Führung von Dynamo roch, fuhr Rostock einen mustergültigen Konter: Mintal bediente abschließend im Strafraum Jänicke, doch der köpfte aus fünf Metern genau in die Arme von Eilhoff (30.). Bei dieser Aktion knallte Jänicke zudem mit der Schläfe an den Hinterkopf von Solga und lief für den Rest von Halbzeit eins mit einem blauen Turban über den Platz.
Kurz nach dieser ersten echten Chance trat Mintal auf den Plan, der Keeper Eilhoff mit einem strammen Volleyschuss aus zehn Metern prüfte, doch der Ex-Bielefelder reagierte blitzschnell mit dem Fuß (34.). Mit diesen beiden Chancen nahmen die Rostocker den Dresdnern den Offensivschwung, so dass es bis zur Halbzeit ein ausgeglichenes Spiel blieb - weitere Torchancen Fehlanzeige.
Der 2. Spieltag
Dresdens Coach Loose wechselte in der Halbzeitpause zweimal - Jungnickel und Jungwirth für Leistner und Solga -, doch die Impulse gingen zunächst von Rostock aus, das dafür auch belohnt wurde. Ziegenbein legte sich den Ball zum direkten Freistoß aus 24 Metern zurecht und traf genau ins Torwart-Eck zum 1:0 für die Ostseestädter. Dresdens Keeper Eilhoff hatte mit einem Lupfer spekuliert und sah somit schlecht aus.
Nach dem Tor leistete sich der Torschütze einige Provokationen, so dass es eine Rudelbildung gab. Dabei lief der Dresdner Bregerie einen Rostocker über den Haufen, der dabei auch Schiedsrichter Zwayer mit zu Boden riss. Als alle wieder auf den Beinen waren, gab es Gelb für Ziegenbein wegen übertriebenen Torjubels und Gelb für Bregerie. Danach ging es friedlich weiter.
Die Dresdner waren nach dem Rückstand gefordert, das Visier zu öffnen, doch zunächst zeigte der Gegentreffer Wirkung. Die Sachsen verloren viele Bälle schon im Aufbau, aber ein zweites Tor für die Rostocker wäre auch zuviel des Guten gewesen.
Zehn Minuten nach dem 0:1 hatte sich Dresden gefangen und begann die Aufholjagd. Diese verlief zunächst nicht sonderlich konstruktiv, doch mit wesentlich mehr Aggressivität in den Zweikämpfen drückte die Loose-Elf den FC Hansa immer tiefer rein. Als der Ball aus dem Gewühl heraus zu Fort sprang, fackelte der Dynamo-Stürmer nicht lange und schoss aus spitzem Winkel aufs Tor. Der starke Innenverteidiger Wiemann wollte klären, doch sein Abwehrversuch, der neben das Tor gegangen wäre, sprang Torwart Müller ans Bein und von dort trudelte das Leder zum Ausgleich in die Maschen (76.).
Mit diesem Tor wachte das Dresdner Stadion auf und die Zuschauer peitschten ihre Mannschaft nach vorne. Doch auch die Rostocker wollten nicht mit einem Punkt zufrieden sein. Insbesondere der eingewechselte Schied hatte in der packenden Schlussphase mehrfach den zweiten Rostocker Treffer auf dem Fuß, doch er scheiterte einmal kläglich und ein weiteres Mal klärte Schuppan auf der Linie (84.). In den letzten Sekunden packte Dynamo die Brechstange aus, aber die Hanseaten schaukelten den einen Zähler in der Nachspielzeit nach Hause.
Am 3. Spieltag muss Dresden bei der SpVgg Greuther Fürth ran, Rostock empfängt den VfL Bochum. Zuvor steht aber am kommenden Wochenende die 1. Runde im DFB-Pokal an. Dresden spielt am Samstag gegen Bayer Leverkusen, Rostock am gleichen Tag - ebenfalls zuhause - gegen den VfL Bochum.