St.Pauli-Trainer Andre Schubert stellte seine Startformation im Vergleich zum 4:1-Sieg in Cottbus auf zwei Positionen um: Bruns bekam den Vorzug vor Schindler und Sliskovic ersetzte kurz vor dem Anpfiff den an der Wade verletzten Torjäger Ebbers.
Sein Gegenüber, Norbert Meier, schickte nach dem 1:1 in Braunschweig Bodzek für Dum von Beginn an aufs Feld.
Bartels' Hackentrick leitet die Führung ein
Von wegen abtasten: Beide Teams legten gleich mit dem Anpfiff los und versuchten die gegnerischen Abwehrreihen zu beschäftigen. Doch beide Viererketten standen sicher und solide. Torraumszenen waren in der Anfangsviertelstunde deshalb Mangelware.
Die erste nennenswerte Chance führte direkt zum 1:0 für St. Pauli: Der aufgerückte Schachten spielte flach in den Strafraum auf Bartels, der per Hacke auf Kruse zurücklegte. Sein zentral platzierter Schuss aus 16 Metern rutschte Gäste-Torwart Ratajczak aber unglücklich durch die Finger und dann ins Tor (15.).
In der Folge zogen sich die Hamburger etwas weiter zurück und lauerten auf Kontermöglichkeiten. Düsseldorf rückte zwar weiter auf, fand aber kein Durchkommen. Die Spielqualität litt dadurch merklich, dafür gestaltete sich die Zweikampfführung immer ruppiger.
Kurz vor dem Pausenpfiff kam die Fortuna dennoch zum Ausgleich: Lambertz sprintete mit der Kugel am Fuß an Thorandt vorbei und hämmerte den Ball aus 18 Metern in den Winkel (45.+1).
Beistert tanzt und trifft
Der 11. Spieltag
Spielfluss schien auch zu Beginn der zweiten Hälfte nicht gegeben. Eine Standard-Situation von St. Pauli wirkte dann aber als Weckruf: Schachten kam am Elfmeterpunkt an den Ball und spitzelte das Leder an den Pfosten. Der Treffer hätte aber ohnehin nicht gezählt, da der Linksverteidiger im Abseits stand (57.). In den Gedanken offenbar noch bei dieser Chance, war die Hamburger Hintermannschaft ungeordnet, als Rösler im Gegenzug Lambertz freispielte. Der Mittelfeld-Mann nahm die Kugel mit der Brust mit, entwischte seinen Bewachern und schoss zur Gäste-Führung ein (57.).
Wenig später zappelte der Ball erneut im Netz, aber es zählte nicht: Bröker staubte aus einer Abseitsposition ab (60.). Auch fünf Minuten später hätte St. Pauli Glück, als Beister im Alleingang an Tschauner scheiterte (65.). Die Gelb-Rote Karte für Thorandt beeinflusste das Spielgeschehen noch mehr zu Gunsten der Gäste, die fortan großen Druck aufbauen konnten.
Einmal mehr war es Beister, der den Unterschied ausmachte, gleich drei Gegenspieler austanzte und die Führung auf 3:1 ausbaute (75.). Darauf drohte den Hanseaten eine böse Schlappe: Erst klatschte ein Beister-Lupfer auf die Latte (77.), Dum verzog nur knapp (79.) und Rösler traf aus fünf Metern nur den Pfosten (88.).
Fünfmal Aluminium
Zwei Männer, drei Tore: Düsseldorfs Andreas Lambertz (li.) und Maximilian Beister machten den Unterschied im Spitzenspiel. getty images
Die Gastgeber konnten sich kaum noch befreien, setzten aber trotzdem noch Nadelstiche: Schindler wuchtete einen Kopfball an den Pfosten (83.) und auch Bolls Versuch aus 16 Metern ließ den Querbalken erzittern (90.). So baute Düsseldorf seine unglaubliche Serie auf 18 saisonübergreifende Spiele ohne Niederlage aus, St. Pauli kassierte die zweite Heimniederlage in Folge.
Die Hamburger haben am nächsten Sonntag (13.30 Uhr) die Chance auf Wiedergutmachung. Dann ist der FSV Frankfurt zu Gast am Millerntor. Bereits am Freitag (18 Uhr) spielt die Fortuna zu Hause gegen Hansa Rostock.