Münchens Trainer Reiner Maurer stellte nach der 2:3-Niederlage in Bochum vor allem in seiner Abwehr um. Mit Bell und Uzoma, die die beiden verletzten Bülow und Ghvinianidze ersetzten, liefen zwei Neue in der Viererkette auf.
Osnabrücks Trainer Karsten Baumann brachte im Vergleich zur 1:3-Heimpleite gegen den MSV Duisburg drei Neue. Andersen ersetzte den Gelb-Rot-gesperrten Krük, während Adler und Hansen den Vorzug vor Schnetzler und Heidrich erhielten.
Nach kurzer Abtastphase ergriffen die "Löwen" die Initiative und investierten etwas mehr gegen überwiegend vorsichtig agierende Gäste. Beiden Teams fehlte es zu Beginn aber an zündenden Ideen, so dass Torraumszenen zunächst Mangelware blieben. Aus dem Spiel heraus klappte nicht viel, dafür sorgte eine Standard für das erste Tor der Partie: Bei einer Freistoßvariante legte Aigner im Strafraum von der rechten Fünferlinie per Kopf in die Mitte ab. Dort entwischte Rakic Barletta und Andersen, Berbig verschätzte sich zudem, so dass der Serbe aus kürzester Distanz einnicken durfte (11.).
Der 2. Spieltag
Die Osnabrücker zeigten sich nicht beeindruckt und drängten fortan auf den Ausgleich. Es fehlte aber an geeigneten Mitteln, um die souverän auftretenden Sechziger ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. 1860 indes bekam durch die nun risikoreichere Spielweise der Gäste mehr Räume zum Kontern, nutzte die eigenen Chancen aber nicht. Stahl köpfte zu hoch (21.), während Rakics eigensinniger Schlenzer aus der zweiten Reihe rechts vorbei ging (27.). Die Rechnung folgte auf dem Fuß! Bei einem der seltenen gelungenen Angriffe leitete Kotuljac blitzschnell in die Gasse zu Hansen, der nur noch Kiraly vor sich hatte, diesen umkurvte und letztlich locker zum Ausgleich einschob (28.).
Alles war wieder offen, doch lange währte die Freude des Aufsteigers nicht. In der 34. Minute kam Andersen im eigenen Strafraum gegen Bierofka zu spät. Den fälligen Foulelfmeter verwandelte Rakic sicher im linken unteren Eck (35.). Erneut steckte der VfL nicht auf und bemühte sich wieder um den Ausgleich, konnte sich vor der Pause aber nicht mehr entscheidend durchsetzen und musste daher mit dem Rückstand in die Kabine gehen.
Ludwig kommt ins Spiel und macht den Sack zu
Aus dem Tritt: Münchens Lauth entwischt Tyrala (re.). picture-alliance
Ohne personelle Änderungen ging es nach dem Seitenwechsel weiter, dafür mit einigen guten Möglichkeiten der "Löwen". So musste Berbig sowohl gegen Bierofkas direkten Freistoß (48.) als auch gegen Bells Kopfball (49.) eingreifen. Kurz darauf klärte Nickenig im eigenen Sechzehner in letzter Sekunde (51.). Vom Aufsteiger kam offensiv hingegen herzlich wenig, allerdings stimmte die kämpferische Einstellung. Die Begegnung wurde zusehends zerfahrener, zahlreiche kleinere Fouls ließen den Spielfluss etwas abhandenkommen.
Karsten Baumann setzte nun alles auf eine Karte und brachte mit Diabang für Andersen einen Stürmer anstelle eines Verteidigers. Die besseren Möglichkeiten hatten allerdings weiterhin die Münchner (Lauth, 71., Stahl, 75.). In der 79. Minute fiel jedoch die Vorentscheidung: Nach einem Zweikampf an der linken Außenlinie ging Tyrala zu Boden, 1860 spielte weiter und leitete den Konter über Rakic ein. Der Serbe passte von links diagonal in den Sechzehner zum mittlerweile eingewechselten Ludwig, der aus sechs Metern vom rechten Fünfereck vollendete. Die Osnabrücker Bank forderte, den Treffer nicht anzuerkennen, weil man ein Foul Tyrala gesehen hatte. Der Protest half nichts, Referee Christian Fischer gab das Tor.
Der VfL läutete dennoch die Schlussoffensive ein, musste sich dabei aber eine mangelhafte Chancenverwertung ankreiden lassen. Diabang scheiterte aus kürzester Distanz an Kiraly (85.), während Lejans Freistoß aus 17 Metern halbrechter Position an den linken Pfosten knallte (87.).
Am Samstag, den 11. September sind die Münchner "Löwen" beim MSV Duisburg gefordert. Tags zuvor empfängt der VfL Osnabrück Erzgebirge Aue zum Aufsteiger-Duell.