Oft im Blickpunkt: Essens Younga-Mouhani. dpa
Bei Rot-Weiss Essen änderte Trainer Uwe Neuhaus seine Anfangsformation gegenüber dem 1:2 im Pokal gegen Frankfurt auf drei Positionen: Kläsener, Wehlage und Younga-Mouhani kehrten ins Team zurück, dafür mussten Stefan Lorenz, Michael Lorenz und Özbek weichen. Im Tor blieb Masuch, der damit zu seinem ersten Zweitligaeinsatz kam.
Beim KSC blieb Trainer Edmund Becker bei der Elf, die sich im Pokal beim VfL Bochum mit 2:3 geschlagen geben musste. Auch Freis, der unter der Woche an einer Angina erkrankt war, konnte zunächst spielen.
Die ersten zehn Minuten zeigten zwei offenbar etwas verunsicherte Mannschaften. Durch mehrere Fehlpässe wollte kein richtiger Spielfluss aufkommen.
Dies sollte sich aber schnell ändern: Erst war es Younga-Mouhani, der nach gut zehn Minuten gleich zwei Mal im Strafraum der Karlsruher für Gefahr sorgte, dann musste Masuch zwei Mal hintereinander sein Können aufbieten und zum einen eine Eckballsituation klären und anschließend dem herannahenden Freis das Leder vom Fuß stehlen (18.).
Nun wurde es ein offener Schlagabtausch, beide Teams hielten sich nicht lange im Mittelfeld auf, sondern spielten munter nach vorne. In der 23. Minute wurde es im Strafraum der Essener richtig brenzlig, als Masuch Freis von einer Einschusschance abhielt. Der Karlsruher ging zu Boden, doch Schiedsrichter Schriever sah keine elfmeterwürdige Situation.
Auch im weiteren Spielverlauf hatten beide Keeper genug Möglichkeiten, sich auszuzeichnen und ihr Team jeweils vor einem Rückstand zu bewahren. In der 30. Minute rettete für RWE zudem der rechte Pfosten, nachdem Federico im Strafraum alleine stand.
In der 33. Minute zappelte der Ball dann doch auch einmal im Netz: Younga-Mouhani spielte auf Löbe, der sich gegen Stoll durchsetzte und das Leder von halbrechts ins linke untere Eck zum 1:0 für Essen lenkte. Die Karlsruher reklamierten Stürmerfoul, doch das Tor zählte.
Der 9. Spieltag
Der Aufsteiger konnte sich jedoch nur sechs Minuten über den Vorsprung freuen: In der 39. Minute setzte sich Federico gegen gleich zwei Gegenspieler durch und spielte den Ball überlegt zu Porcello. Der vollendete flach von rechts ins lange untere Eck zum 1:1.
Auch nach der Pause schien es mit munterem Angriffsfußball weiter zu gehen: Unmittelbar nach Wiederanpfiff scheiterte zunächst Federico an Masuch und anschließend Wehlage an Miller. In der 51. Minute hätte Bieler fast das 2:1 für Essen erzielen können, doch seinen hohen Ball aus 17 Metern konnte Miller noch mit den Fingerspitzen über das Tor zur Ecke lenken.
Doch dann wurde die Partie härter, viele Fouls störten den Spielfluss. Schiedsrichter Schriever musste mehrmals den Gelben Karton ziehen, um die Gemüter zu beruhigen. Für einen Adrenalinschub bei den Karlsruhern sorgte eine Szene in der 58. Minute, als der Ball im Netz der Neuhaus-Elf zappelte. Federico hatte Franz bedient, der völlig frei stand - aber auch im Abseits. So zählte sein Tor nicht.
Anschließend war von beiden Seiten viel Kampf zu sehen, die zahlreichen zwingenden Chancen, die noch im ersten Durchgang zu bewundern waren, blieben jedoch nun aus - bis zur 90. Minute:
Dann gab der eingewechselte Orahovac den Ball zurück auf den heranlaufenden Porcello. Der fackelte nicht lange und hämmerte das Leder aus gut 30 Metern ins linke obere Eck.
So gelang den Gästen doch noch der etwas glückliche Siegtreffer. Der KSC übernimmt somit die Tabellenführung, Essen bleibt im unteren Mittelfeld der Tabelle. Auf die Karlsruher warten nun am Freitag die Paderborner, Essen muss am selben Tag nach München.