Hatte allen Grund, sich zu ärgern. Ismael Bouzid vergab erst die Ausgleichschance und flog dann vom Platz. dpa
Aues Trainer Gerd Schädlich änderte die Elf, die beim spektakulären 4:5 in Freiburg begonnen hatte, auf zwei Positionen. Für Adamski kam Kapitän Emmerich und Geißler wurde durch Heller ersetzt. Schädlichs Gegenüber Wolfgang Wolf nahm eine personelle Veränderung im Vergleich zum 4:0-Sieg gegen Unterhaching vor. Benjamin Auer blieb auf der Bank, dafür stand Sven Müller in der Startformation. Müller rückte ins Mittelfeld und Ziemer übernahm Auers Platz im Sturm.
Aue erwischte den besseren Start. Von Beginn an machte die Schädlich-Elf Druck und zwang Kaiserslautern in die Defensive. Nach der ersten guten Möglichkeit von Juskowiak, der nach einer Kurth-Ecke per Kopf aus kurzer Distanz an Macho gescheitert war (10.), wurden die Erzgebirger nur eine Minute später für ihre Angriffsbemühungen belohnt. Heller setzte sich auf der rechten Seite durch und brachte den Ball hoch in den Strafraum. Der agile Juskowiak verlängerte mit dem Kopf auf den mitgelaufenen Dostalek, der Macho aus zehn Metern zum 1:0 überwand (11.).
Nach einer guten Viertelstunde zog sich Aue überraschend zurück und überließ den Gästen aus der Pfalz das Mittelfeld. Die "Roten Teufel" kamen nun in der Tat besser ins Spiel und erarbeiteten sich ihrerseits Möglichkeiten. Die beste hatte Bouzid, nachdem Hajnal einen Freistoß hoch in den Strafraum getreten hatte. Bouzid kam aus fünf Metern völlig ungedeckt zum Kopfball, zielte aber weit neben das Tor. Bouzid sollte auch nach dieser Szene eine Schlüsselrolle spielen. Nachdem auch die Schützlinge von Wolfgang Wolf nach gut 30 Minuten ihre Angriffsbemühungen reduziert hatten, plätscherte die Partie bis zur 42. Minute dahin, ehe Bouzid Rangelov an der Außenlinie fällte. Der Franzose war bereits verwarnt und bekam von Schiedsrichter Frank die Ampelkarte gezeigt. Aue nahm den Platzverweis als Weckruf und erhöhte noch vor der Pause wieder die Schlagzahl.
Der 24. Spieltag
Der zweite Durchgang hätte um ein Haar mit einem Paukenschlag begonnen, doch Lauterns Keeper Macho konnte das Leder Sekunden nach Wiederanpfiff gerade noch an den Pfosten lenken, nachdem der auffällige Heller einen weiten Flankenwechsel mutig volley nahm und hart aufs Tor brachte. In Überzahl hatten die Hausherren auch danach mehr vom Spiel, vermochten es zunächst aber nicht, die zeitweise unsicher wirkende Hintermannschaft der Pfälzer zu knacken. Die größte Möglichkeit zum 2:0 bot sich dem Schützen des 1:0 Dostalek, der mit seinem Kopfball aber an der Querlatte scheiterte (63.). Auf der Gegenseite war Kaiserslautern weitgehend harmlos. Gefahr konnten die Pfälzer lediglich durch Standards ausstrahlen.
In der Schlussphase setzten die dezimierten Gäste nicht alles auf eine Karte, drängten nicht mit letzter Konsequenz auf den Ausgleich und vermieden das Risiko, das 0:2 zu kassieren. Aue kontrollierte das Geschehen und schaukelte das 1:0 souverän über die Zeit.
Für Erzgebirge Aue bietet sich damit am kommenden Freitag die Möglichkeit, beim Kellerkind in Braunschweig weiter Punkte im Aufstiegsrennen zu sammeln. Kaiserslautern empfängt am Montag 1860 München.