VfL-Coach Marcel Koller brachte gegenüber dem 1:0 in Aue gleich fünf neue Akteure. Ein "Abschiedsspiel" vor heimischer Kulisse schenkte der Schweizer den verdienten Routiniers van Duijnhoven und Colding, außerdem rutschten van Hout, Czyszcon und Zdebel nach abgesessener Gelb-Sperre ins Team. Neben Torhüter Skov-Jensen blieben Pallas, Butscher, Rathgeber und Fabio Junior draußen. Karlsruhes Trainer Edmund Becker stellte seine Mannschaft trotz des 7:0 gegen Braunschweig auf zwei Positionen um. Dick und der zuletzt Gelb-gesperrte Eggimann durften beginnen, Kies und Stoll verloren ihre Plätze.
Vor schöner Kulisse im Bochumer Ruhrstadion wollte der KSC die minimalen Hoffnungen auf den Aufstieg am Leben erhalten. Entsprechend agierten die Gäste auch und waren beim Tabellenführer das engagiertere Team. Nicht unverdient ging die Becker-Elf Mitte der ersten Hälfte in Führung. Bochums Colding, erstmals in der Rückrunde von Beginn an auf dem Platz, ließ sich von Carnell ganz einfach überlaufen. Präzise flankte der Südafrikaner nach innen, wo van Duijnhoven den Ball unterlief und KSC-Angreifer Kapllani letztlich keine Mühe hatte, das Spielgerät per Kopf ins leere Tor zu befördern (23.). Mit zunehmender Spieldauer kamen die Hausherren aber besser ins Spiel. Bochum gestaltete das Spiel offen und verdiente sich den Ausgleich: Bedient von van Hout konnte Edu in den Sechzehner eindringen, ohne dass Gegenspieler Eichler den Brasilianer angriff. Mit einem Haken nach innen legte sich der Torjäger das Leder auf seinen stärkeren linken Fuß und traf sicher flach ins rechte Eck (38.) Auch in der zweiten Hälfte kämpfte der KSC um die Aufstiegschance. Insbesondere über die Angreifer Freis und Kapllani ergaben sich Chancen. Doch im letzten Heimspiel der Saison wollten sich die Bochumer gebührend verabschieden und hielten offensiv dagegen. Edu besaß die Möglichkeit, mit seinem zweiten Treffer Platz eins für die Westdeutschen zu festigen. Aber aus 14 Metern zentraler Position setzte der Brasilianer die Kugel deutlich über den Kasten. Die Gäste blieben dran, setzten mit der Hereinnahme von Dundee auf volle Offensive. Und das Risiko wurde belohnt. Schon kurz nach seiner Einwechslung stand das "Krokodil" goldrichtig, als er eine flache Hereingabe von Mutzel zur erneuten KSC-Führung über die Linie drückte (74.). Doch wie schon im ersten Durchgang schlugen die Hausherren zurück. Ein Freistoß segelte von der linken Seite in den Strafraum und landete beim freistehenden van Hout, der den Ball etwas unorthodox mit dem rechten Knie in die Maschen beförderte (76.). Bis in die Schlusssekunden blieb die Partie spannend, weil die Becker-Elf nicht aufsteckte. In der Nachspielzeit gelang dem Kapitän der letztlich entscheidende Treffer. Aus 18 Metern nahm Schwarz Maß und jagte den Ball links unten ins Tor (90.+1). Den Bochumern fehlte schließlich die Zeit, um noch einmal zurückzukommen. Mit tollem Kampf verdienten sich die Karlsruher den 3:2-Erfolg, durch den der Abstand auf Rang drei auf zwei Punkte verkürzt werden konnte. Bochum bemühte sich zwar, das Ergebnis geht aufgrund der sehr leidenschaftlichen Vorstellung der Gäste aber in Ordnung.