Oberhausens Coach Jörn Andersen stellte seine Anfangsformation im Vergleich zum 1:1 in Aue wie folgt um: Costa spielte in der Vierer-Abwehrkette für Remacle und im Mittelfeld durfte Montero nach verbüßter Gelb-Rot-Sperre an Stelle von Rietpietsch ran. Greuther Fürths Trainer Eugen Hach hingegen stellte nach dem mageren 1:1 gegen Osnabrück personell wie taktisch um: Caillas kam nach überstandener Oberschenkelverletzung für Kümmerle auf dem linken Streifen und rechts offensiv spielte Eigler für Surmann, womit die Franken im 4-3-3-System antraten.
Die SpVgg startete besser in die Partie, kombinierte einigermaßen flüssig, doch im Angriff fehlte in der Anfangsphase die letzte Konsequenz. Die zeigte RWO schon mit dem ersten Torschuss: Nach einem weiten Befreiungsschlag fiel der Ball Radulovic auf den Rücken, Kampf schaltete am schnellsten und schlenzte die Kugel aus 17 Metern ins lange Eck. SpVgg-Keeper Neuhaus konnte nur hinterhersehen.
Der Rückstand sorgte im Spiel der Greuther Fürther für heilloses Durcheinander. Im Mittelfeld fehlte die ordnende Hand, in der Defensive ging es sowohl im Zentrum mit Kleine und Weber sowie auf den Außen mit Birk und Westermann drunter und drüber: Als Birk gegen Surmann verletzungsbedingt ersetzt werden musste, nahm das Unheil für die Hach-Elf seinen Lauf: Weber verlor das Laufduell gegen Simioni, der den Ball scharf nach innen flankte. Dort versuchte Surmann zu klären, doch auf dem nassen Boden rutschte ihm die Kugel über den Schlappen und von dort ins Netz.
Nach dem Wechsel ging der Partie, die auch schon im ersten Abschnitt einige Ruppigkeiten hatte, die Linie vollends abhanden. Nickeligkeiten bei fast allen Zweikämpfen, Gestocher im Mittelfeld und Unsicherheiten vor allem bei Greuther Fürths Abwehrverbund prägten die Szenerie. Die Franken waren nicht in der Lage, nach dem Rückstand den Schalter entsprechend umzulegen und zeigten sich bei den wenigen Chancen alles andere als kaltschnäuzig.
Auch darin war RWO an diesem Nachmittag eine ganze Klasse besser: Mit der ersten Gelegenheit im zweiten Abschnitt drosch Radulovic nach einer Ecke völlig frei stehend das Leder zum 3:0 in die Maschen. Reichels Elfmetertor in der Nachspielzeit war wenig mehr als Ergebniskosmetik.
RW Oberhausen sicherte sich völlig verdient drei Punkte, es waren die ersten für die Oberhausener in der laufenden Saison im einst so bollwerkhaften Niederrheinstadion. Damit zieht sich die Andersen-Mannschaft selbst ein wenig aus dem Sumpf. Diesem wieder etwas näher sind die Greuther Fürther, die eine indiskutable Leistung ablieferten und nunmehr seit dem 7:1-Festival gegen Aachen (5. Spieltag) auf einen Sieg warten.