Slowakisch-tschechisches Duell: Nürnbergs Mintal macht nach der Grätsche von Bielefelds Kucera den Abflug. dpa
Bei Bielefeld änderte Coach Ernst Middendorp seine Startelf im Vergleich zum 0:4 in Leverkusen auf fünf Positionen: Langkamp, Kamper, Böhme, Halfar und Wichniarek kamen für Bollmann, Tesche, Rau, Eigler und Zuma ins Team.
Bei Nürnberg, das am Donnerstag 0:2 gegen den FC Everton verlor, vertraute Trainer Hans Meyer auf exakt dieselbe Anfangsformation.
Der Club war in der Anfangsphase das deutlich dominierende Team. Kluge (2.), Misimovic (7.) und Wolf, dessen Kopfball in derselben Minute vom Pfosten und dem unmittelbar daneben stehenden Kauf ins Spielfeld zurückprallte, hatten gute Gelegenheiten zur frühen Gäste-Führung.
Von Bielefeld war zunächst überhaupt nichts zu sehen. Die spielerisch besseren und lauffreudigen Gäste störten das Aufbauspiel der Hausherren sehr effektiv, erzwangen oft schnelle Ballverluste der Heimelf, ohne bei ihren in der Folge zu durchsichtig angelegten Angriffszügen weitere Chancen herausarbeiten zu können. Auf der anderen Seite versuchten es die Ostwestfalen in dieser Phase ausschließlich mit langen Pässen aus der Abwehr, die aber kaum einmal den richtigen Adressaten fanden.
Die Franken standen in der Abwehr bis auf wenige Ausnahmen sehr sicher, lediglich Kamper aus der Distanz (24.) und Halfar vom linken Strafraumeck (34.) riefen den gut reagierenden Blazek in der besten Phase der Arminia auf den Plan.
Die Minuten vor dem Kabinengang gehörten dann wieder der Meyer-Elf. Zunächst lenkte Hain einen Freistoß-Knaller von Galasek unorthodox glücklich zur Ecke (40.), doch drei Minuten später war es soweit: Misimovic kam im Anschluss an eine Ecke zur Flanke, die Wolf vor Langkamp in sechs Metern Torentfernung erwischte und ins linke Eck einnickte.
Der 13. Spieltag
Nach dem Wechsel agierte Bielefeld engagierter und drängte die Nürnberger nun mehr und mehr in deren Hälfte, ohne freilich zu zwingenden Chancen zu kommen. Zu umständlich agierten die Middendorp-Schützlinge, so dass die Defensive der Gäste zunächst immer wieder klären konnte. Dennoch spielte der Club längst nicht mehr so souverän wie im ersten Durchgang. Mit Folgen: Kamper ging auf der rechten Seite nach einem Zusammenspiel des gerade eingewechselten Zuma auf und davon und flankte an den zweiten Pfosten. Dort war Kauf vor Reinhardt am Ball und köpfte gegen die Laufrichtung von Blazek aus acht Metern ins rechte Eck (63.).
Die Ostwestfalen hatten nun Rückenwind. Blazek verhinderte bei Wolfs Rettungsversuch mit Blitzreaktion ein Eigentor des Verteidigers (73.). Das 2:1 fiel dann aber doch: Zuma setzte sich rechts gegen Beauchamp durch und flankte in die Mitte. Wichniarek rauschte heran, war vor Reinhardt am Leder und netzte aus fünf Metern unter die Latte ein (76.).
Dem Pokalsieger war der Kräfteverschleiß vom UEFA-Cup-Auftritt deutlich anzumerken, dennoch hatte Mintal zweimal den Ausgleich auf dem Fuß (82., 84.). Den Schlusspunkt aber setzte Zuma, der nach seiner Einwechslung ein gutes Spiel ablieferte: Der Südafrikaner setzte sich von links außen in die Mitte ab, überspurtete Wolf und jagte das Sportgerät aus 16 Metern in den rechten Winkel (90.+1).
Nach der Länderspielpause muss Bielefeld am Samstag in Bochum antreten, während Nürnberg tags darauf Dortmund zu Gast hat.