Kein Durchkommen gegen die Cottbuser Abwehr. Hier scheitert Pantelic an Mitreski. dpa
Nach dem 2:1-Sieg am vergangenen Spieltag in Aachen veränderte Energie-Coach Petrik Sander seine Startelf nur auf einer Position. Auf der rechten Defensiv-Seite kam Szelesi für Schöckel ins Team. Keinen Wechsel in seiner Startelf nahm Hertha-Trainer Falko Götz im Vergleich zum 2:0-Sieg im Pokal bei den Stuttgarter Kickers vor.
Hertha versuchte von Beginn an Druck nach vorne zu entwickeln, biss sich jedoch an der solide stehenden Cottbuser Abwehr zunächst die Zähne aus. Die Lausitzer lauerten zu Beginn auf Fehler des Gegners und ließen den Berlinern kaum Entfaltungsmöglichkeiten. Es entwickelte sich ein kampfbetontes Spiel in dem sich beide Teams nichts schenkten. Nur Torchancen blieben Mangelware.
Die große Möglichkeit, den Führungstreffer zu erzielen, tat sich für Cottbus aber in der 20. Minute auf. Nach einer Ecke schubste Boateng Kukielka im Strafraum, so dass der Cottbuser nicht zum Kopfball kam. Schiedsrichter Wagner wertete dies als Foul und entschied sofort auf Strafstoß. Munteanu vergab allerdings die Elfmeter-Chance, indem er den Ball mit voller Wucht Zentimeter über den Querbalken drosch.
Der 9. Spieltag
Trotz der vergebenen Elfmeter-Chance zeigte sich Cottbus keineswegs geschockt. Die Lausitzer intensivierten danach ihre Offensiv-Bemühungen und kamen nun zu Chancen. Zunächst scheiterte Gunkel mit einem satten Schuss von der Strafraumgrenze an der vielbeinigen Hertha-Abwehr (28.). Dann beförderte Kioyo den Ball nach einer Ecke freistehend über das von Fiedler gehütete Hertha-Tor.
Ab der 28. Minute musste Hertha BSC eine weitere Schwächung verkraften. Bastürk hatte sich offenbar eine Verletzung am Knöchel zugezogen. Der Türke signalisierte zur Bank, dass es nicht weitergeht. Neuendorf ersetzte ihn.
Doch Cottbus konnte die sich bietenden Chancen bis zum Seitenwechsel nicht nutzen, so dass die Lausitzer letztendlich froh sein konnten, mit dem torlosen Unentschieden in die Pause zu gehen. Kurz vor der Pause hatte nämlich die Hertha einen Konter gestartet. Boateng schickte auf der rechten Seite Cairo auf die Reise. Der bediente mit einem Querpass Pantelic, der völlig frei vor Piplica auftauchte. Doch der Torwart der Lausitzer konnte mit einer Riesen-Parade das Unentschieden in die Pause retten.
Zu Beginn der zweiten Hälfte nahm das Engagement in den Zweikämpfen noch einmal zu. Keines der beiden Teams konnte im Spiel nach vorne Akzente setzen. Jede Offensiv-Aktion wurde in harten Zweikämpfen im Keim erstickt. Dies führte zu einer Fülle von Freistoß-Situationen, die aber auf beiden Seiten zunächst teilweise kläglich vergeben wurden.
Doch von diesen Fehlschlägen ließen sich die Cottbuser nicht entmutigen und erzielten durch einen Freistoß von Gunkel in der 66. Minute den Führungstreffer. Der Schütze drehte den Ball aus gut 25 Metern mit dem rechten Fuß um die Hertha-Mauer herum in die rechte untere Ecke. Fiedler im Tor sah den Ball zwar spät, machte allerdings keine gute Figur bei diesem Tor.
In der Folgezeit versuchte Hertha alles nach vorne zu werfen, agierte aber zu ungestüm und nervös um die sattelfeste Energie-Abwehr in Probleme zu bringen. Zudem schwächten sich die ideenlosen Berliner auch noch selbst. In der 78. Minute schickte Schiedsrichter Lutz Wagner Okoronkwo nach einer Tätlichkeit an Szelesi mit der Roten Karte vorzeitig zum Duschen (78.).
Um alle Zweifel am Erfolg der Lausitzer auszuräumen, konterte Cottbus die wie erstarrt wirkenden Berliner in der Schlußphase aus. In der 83. Minute erzielte bei einem dieser Konter Shao auf Zuspiel von Radu das 2:0 und damit die Entscheidung. Kurz zuvor war schon Hertha-Coach Götz von Schiedsrichter Lutz Wagner wegen ständigen Haderns auf die Tribüne geschickt worden.
Damit war Herthas Widerstand gebrochen und die Lausitzer schaukelten den Sieg locker nach Hause.
Nach diesem Sieg hat sich Energie Cottbus völlig überraschend in die Führungs-Gruppe der Bundesliga gespielt und tritt nun am nächsten Spieltag zum Spitzen-Spiel in Bremen an. Hertha hat den Anschluß nach vorne nach der Niederlage aber auch noch nicht ganz verloren. Ein Sieg gegen Nürnberg am 10. Spieltag scheint für die Berliner jetzt aber Pflicht, um den Anschluß nach oben zu halten.