Kurz nach dieser Szene musste Aachens Dum vom Feld. Rechts sieht man noch die Beine von Energies Baumgart dpa
Nach dem 3:2-Erfolg in Dortmund musste Petrik Sander, der Coach vom FC Energie Cottbus, einen Spieler ersetzen. Für Szelesi kam Shao in die Mannschaft, da Silva rückte zurück in die Viererkette. Aachens Trainer Michael Frontzeck tauschte seine Startformation auf zwei Positionen. Nach dem 2:1-Sieg gegen Mainz blieben Dum und Heidrich zunächst auf der Bank, während Fiel und Reghecampf auflaufen durften.
Das Abstiegsduell in Cottbus begann mit einem Paukenschlag des Cottbuser Torjägers Radu. Der lief bereits nach 2 Minuten alleine auf Aachens Keeper Straub zu, konnte aber die tolle Möglichkeit nicht nutzen. Auf der Gegenseite setzte Rösler ein erstes Ausrufezeichen, sein Volleyschuss aus 17 Metern strich knapp am Tor der Cottbusser vorbei (9.). Das waren aber bereits die Höhepunkte der ersten halben Stunde, in einer Begegnung, die vor allem vom Kampf und vom Einsatz der Beteiligten lebte. Aachen versuchte zaghaft, mit System vor den Kasten von Piplica zu gelangen. Energie lebte von der Leidenschaft der Spieler und vertraute auf lange Bälle in die Spitze und auf Standards.
Ein Geniestreich von Nationalspieler Schlaudraff bereitete dann die Gästeführung vor. Ein einziger Pass genügte, um die gesamte Cottbuser Abwehr zu düpieren und Rösler freizuspielen. Der ließ aus kürzester Distanz nichts anbrennen und schob Piplica den Ball durch die Beine (28.). Aachen kontrollierte jetzt das Spiel und blieb gefährlich. Im Mittelpunkt stand Schlaudraff, der zunächst aus spitzem Winkel an Piplica scheiterte (34.), kurz darauf aber von McKenna im Strafraum von den Beinen geholt wurde. Den fälligen Strafstoß vergab Schlaudraff mit einem wenig motiviertem Schuss in die linke Ecke. Piplica parierte (36.). Nur zwei Minuten später musste Aachen zu zehnt weiterspielen, nachdem Schiedsrichter Peter Gagelmann Dum die Rote Karte gezeigt hatte. Dum hatte eine Entscheidung des Referees mit einem angedeuteten "Wischer" kommentiert.
Der 25. Spieltag
Cottbus versuchte nun noch vor der Pause den Gleichstand herzustellen, die beste Chance dazu vergab Kioyo, der nach einer Flanke von Radu mit einem Kopfball nur ans Aluminium traf (42.).
Unverändert betraten die Mannschaften das Spielfeld zur zweiten Hälfte. Und die Rollen waren nun klar verteilt: Energie setzte alles daran, die Überzahl in Tore umzumünzen, während die Alemannia sich weit zurückzog und auf die Gelegenheit zum Kontern wartete. Und das sah dann auch meist gefährlicher aus, als das was die Gastgeber zu bieten hatten. Alleine Schlaudraff hätte im Verlauf der zweiten 45 Minuten mehrfach für die Entscheidung sorgen können, scheiterte aber entweder an eigenem Unvermögen (77.) oder an Torwart Piplica (55., 84.).
Ein harter Zweikampf zwischen Energies Kukielka und Aachens Ibisevic. dpa
Ansonsten kontrollierte Energie das Spiel, brachte die Aachener Abwehr aber viel zu selten in echte Verlegenheiten. Nur in der Schlussphase wachten die Hausherren noch einmal auf und kamen über die eingewechselten Skela und Gunkel zu guten Möglichkeiten, die aber der wache Straub vereiteln konnte (83., 84.). In der Nachspielzeit erzielte dann Pinto auf Vorlage von Schlaudraff den zweiten Treffer für die Alemannia und entschied das Spiel damit endgültig für die Gäste. Weder Piplica noch Baumgart konnten den entscheidenden Knock-Out noch verhindern (90. +1).
Am nächsten Spieltag treten die Cottbuser die kurze Reise nach Berlin an, um sich mit der Hertha im Olympiastadion zu messen. Die Aachener erwarten zu Hause den nächsten Abstiegskandidaten und treten gegen die Bielefelder Arminen an.