3. Liga

VfL Osnabrück: Klassenerhalt als Primärziel - Appiah erleidet Gehirnerschütterung

Nach erneuter Pleite gelten andere Ansprüche

Osnabrück: Klassenerhalt jetzt das Primärziel

Ernüchterung in Osnabrück: VfL-Kapitän Christian Groß ist nach der Erfurt-Niederlage sichtlich geknickt.

Ernüchterung in Osnabrück: VfL-Kapitän Christian Groß ist nach der Erfurt-Niederlage sichtlich geknickt. imago

Die Bilanz an der Bremer Brücke ist im neuen Jahr mehr als enttäuschend: zwei Siegen stehen fünf Niederlagen gegenüber. Besonders gegen tabellarisch schlechtere Team ließ der VfL oft überraschend Punkte liegen und rutschte so langsam aber unaufhaltsam vom zweiten auf den siebten Tabellenplatz ab.

Die Niederlage am Dienstagabend in Erfurt passte damit einfach ins momentane Bild. Das Team von Joe Enochs hatte das Auswärtsspiel beim Tabellen-15. eigentlich vielversprechend begonnen. Die Gäste starteten mit Schwung in die Partie und waren direkt bemüht, den Gegner unter Druck zu setzen. Trotz optischer Überlegenheit gelang es den Osnabrückern allerdings nicht, gefährlich vor dem Erfurter Kasten aufzutauchen. "Wir haben im letzten Drittel nicht so viele Ideen gehabt, zu oft gezögert", erklärte Gäste-Trainer Enochs nach der Partie im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Trainersteckbrief Enochs
Enochs

Enochs Joseph

Spielersteckbrief Appiah
Appiah

Appiah Marcel

Torchancen blieben so Mangelware, die gefährlichste Aktion gelang durch Kwasi Okyere Wriedts Pfostenschuss (31.). "Wir haben zu unpräzise gespielt und sind so halt zu wenig Torchancen gekommen", kritisierte der VfL-Coach, der vor allem die fehlende Unterstützung über die Außen beklagte. "Wir sind oft über die Seiten gekommen, waren aber nie in der Lage, die Eins-gegen-eins-Situationen aufzulösen und eine gefährliche Flanke zu bringen."

Stattdessen durften die Hausherren nach 40 Minuten jubeln. Daniel Brückner versenkte aus kurzer Distanz den Ball zum 0:1 in den Maschen und stellte so den bisherigen Spielverlauf auf den Kopf. Osnabrück stemmte sich in der zweiten Hälfte gegen die Niederlage, konnte aus seinem Ballbesitz aber keinen Profit schlagen. Die Gäste sahen sich nicht mehr in der Lage, eine Reaktion auf den Rückstand zu zeigen. Den Lila-Weißen fehlte es im Angriff schlichtweg an zündenden Impulsen.

VfL weiterhin "mitten in der Krise" - Appiah erleidet Gehirnerschütterung

So blieb der VfL auch im siebten aufeinanderfolgenden Auswärtsspiel in Erfurt ohne Sieg. "Nach der Art und Weise, wie wir gespielt haben, wie wir Erfurt teilweise beherrscht haben, ist das enttäuschend, gar keine Frage", so Enochs, der auch zugab, dass sein Team weiterhin mitten in der Krise stecke.

Letztendlich müssen wir jetzt erst mal schauen, dass wir 45 Punkte für den Klassenerhalt zusammenbekommen.

Osnabrücks Trainer Joe Enochs

"Ich schaue nur auf unsere Mannschaft und bin ganz realistisch: Mit 39 Punkten steigt man hier in dieser Liga am Ende der Saison ab. Wir wollen den Abstand zu den unteren Plätzen herstellen und versuchen unsere Spiele zuhause zu gewinnen", sagte der US-Amerikaner. Ob er dabei am kommenden Samstag beim nächsten Heimauftritt gegen den Chemnitzer FC auf Marcel Appiah zurückgreifen kann ist fraglich: Der Innenverteidiger erlitt in Erfurt bei einem frühen Zusammenprall mit Sebastian Tyrala eine leichte Gehirnerschütterung sowie einen Cut an der Lippe - bis zur Halbzeit hielt er noch durch, dann blieb er draußen. Noch ist unklar, ob Appiah bis Samstag wieder einsatzfähig ist.

Mit den oberen Plätzen beschäftigt sich der VfL laut Aussage seines Trainers nicht mehr: "Nach den letzten Nackenschlägen, habe ich mich damit abgefunden", konstatierte der 45-Jährige. "Natürlich haben wir Riesenmöglichkeiten, die Distanz auf die vorderen Plätze klein zu halten, aber letztendlich müssen wir jetzt erst mal schauen, dass wir 45 Punkte für den Klassenerhalt zusammenbekommen."

kon