3. Liga

Nach 120 Partien: Favorit, Torjäger und "Rüpel"

Eine Zwischenbilanz der 3. Liga

Nach 120 Partien: Favorit, Torjäger und "Rüpel"

Die Durchstarter: Dynamo Dresden legte den erfolgreichsten Start in der Geschichte der 3. Liga hin.

Die Durchstarter: Dynamo Dresden legte den erfolgreichsten Start in der Geschichte der 3. Liga hin. imago

Der Favorit

Das schon vor Saisonbeginn als einer der Topfavoriten gehandelte Dynamo Dresden wird den Erwartungen bisher gerecht. Mit 32 Punkten und neun Zählern Vorsprung thront das Team derzeit ganz oben in der Tabelle. Noch nie in der Geschichte der 3. Liga ist eine Mannschaft so erfolgreich in die Saison gestartet. Mit aller Kraft drängt das Team von Erfolgscoach Uwe Neuhaus nun in Richtung 2. Liga. Die Stärke der Dynamo liegt dabei vor allem in der Offensive: 31 Mal klingelte es bereits im gegnerischen Kasten - keine Mannschaft traf in dieser Spielzeit öfter.

Die Torjäger

Entscheidenden Anteil an der überragenden Dresdner Offensive haben vor allem Justin Eilers und Marvin Stefaniak. Eilers führt mit derzeit elf Treffern die Torschützenliste an. Dicht auf den Fersen ist ihm Magdeburgs Torgarant Christian Beck (neun Treffer). Stefaniak ist der König der Assists. Zwölf Vorlagen in zwölf Spielen unterstreichen eindrucksvoll seine derzeitige Formstärke. Nach 120 Ligaspielen in dieser Saison fielen übrigens bereits 298 Treffer. Das macht im Durchschnitt knapp 2,48 Tore pro Spiel. Die vergangene Saison war torreicher. Hier belief sich der Wert noch auf 2,66 Treffer.

Das Bollwerk

Torverhütung ist das Lieblingsthema der Würzburger Kickers. Das Rothosen-Bollwerk wurde in dieser Saison erst fünfmal geknackt. Nicht umsonst bezeichnete Fortuna-Coach Uwe Koschinat die Mannschaft als das "Little Chelsea zu seinen besten Zeiten". Dafür klemmt es bei den Würzburgern derweil im Abschluss. Mit nur acht Treffern stellen die Kickers zusammen mit Aue den ungefährlichsten Angriff der Liga.

Die "Rüpel"

Münsters Benjamin Schwarz

Sah diese Saison schon dreimal die Rote Karte: Münsters Benjamin Schwarz. imago

Würzburg steht zusammen mit den Stuttgarter Kickers und Energie Cottbus ganz unten in der kicker-Fairnesstabelle. Angeführt wird die Wertung von Mainz II. Den Ruf als "Rüpel" fing sich aber auch ein Münsteraner ein: Benjamin Schwarz wurde in dieser Saison bereits dreimal frühzeitig zum Duschen geschickt. Gegen Aalen flog er mit glatt Rot vom Platz. In dieser Partie war er jedoch nicht der einzige, vor ihm mussten schon zwei Aalener den Rasen vorzeitig verlassen. Mit drei Roten und vier Gelben Karten war die Begegnung Münster gegen Aalen die farbenfroheste der bisherigen Spielzeit.

zum Thema

Die Überraschung

Die Überraschungsmannschaft der Saison ist zweifelsohne Großaspach. Derzeit rangiert es auf Platz drei der Tabelle. 2. Liga bei der SGS? "Wir sehen uns nicht als Mitfavoriten auf den Aufstieg", hielt Trainer Rüdiger Rehm zuletzt den Ball flach. Etatmäßig könnte der Dorfverein den Aufstieg wohl stemmen. Ob der sportliche Höhenflug weiter geht, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.

Die Schießbude

Die Führungskräfte fehlen, die Routiniers sind außer Form und Woche für Woche hagelt es mehr Gegentore für Fortuna Köln. Für die "Schießbude der Liga" läuft es in dieser Spielzeit bisher alles andere als rund. 29 Mal mussten die Keeper André Poggenborg und Tim Boss den Ball aus den Maschen holen. Die Konsequenz: Der Aufsteiger ist derzeit das Schlusslicht der Liga. Zumindest die Zuschauer bekommen immer etwas geboten. Denn bei Beteiligung der Kölner sind in zwölf Spielen insgesamt 44 Tore gefallen.

Das Trainerkarussell

Osnabrück, Halle, Cottbus: Das Trio zog im Verlauf der jetzigen Spielzeit schon die Reißleine und trennte sich aufgrund von sportlichem Misserfolg vorzeitig von seinen Trainern. Osnabrücks Ex-Coach Maik Walpurgis musste als Erster dran glauben, er wurde durch Joe Enochs ersetzt. Der neue Coach startete mit drei Siegen am Stück, der Höhenflug hielt jedoch nicht lange. Seit fünf Spielen wartet Osnabrück nun schon auf den nächsten Erfolg. In Halle wurde Ende August Sven Köhler von seinen Aufgaben entbunden, Stefan Böger nahm daraufhin sein Amt ein. Dieser feierte einen erfolgreichen Einstand mit zehn Punkten aus vier Spielen und führte den Klub so ins obere Tabellenmittelfeld. "Land unter in der Lausitz" hieß es bei Cottbus zwischenzeitlich. Nach zwei Siegen zu Saisonbeginn wartet die Energie seit unglaublichen zehn Spieltagen auf einen weiteren Dreier. Bis jetzt brachte auch Klublegende Vasile Miriuta keine Besserung. Er übernahm das Amt von dem Mitte September entlassenen Stefan Krämer.

Die "Krawallmacher"

Rostocks Trikots gegen Dresden

Gewalt? Nicht mit uns! Die Rostocker wollten beim Heimspiel gegen Dresden ein Zeichen setzen. imago

Die Schlagzeilen um den VfL Osnabrück und Hansa Rostock reißen nicht ab. In Osnabrück hatten die Verantwortlichen aufgrund der Trainerentlassung, dem abgebrochenen Pokalspiel gegen RB Leipzig und dem Eklat um Spieler Christian Merkens alle Hände voll zu tun. Rostock steht dem Ganzen jedoch in nichts nach: Krawalle beim Heimspiel gegen Magdeburg und die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen den Vorstandsvorsitzenden Michael Dahlmann , der inzwischen zurückgetreten ist, sorgten abseits des Platzes für Aufsehen.

kon