DFB-Pokal

Eilers: "Sonst wäre ich verrückt geworden"

Liebe auf den zweiten Blick: Dresden und der DFB-Pokal

Eilers: "Sonst wäre ich verrückt geworden"

Mann des Abends: Justin Eilers.

Mann des Abends: Justin Eilers. picture alliance

Eilers befindet sich in der laufenden Saison vielleicht in der Form seines Lebens, trifft in der Liga am laufenden Band. Neun Tore in 15 Drittligapartien stehen für den 26-Jährigen bereits zu Buche. Und auch im Pokal passt es: In der ersten Runde traf er beim 2:1-Coup über Schalke einmal, nun gegen Bochum gleich zweimal. Zwei Spiele, drei Tore - das kann sich sehen lassen. Dennoch wäre Eilers gegen den Revierklub beinahe noch zum tragischen Helden mutiert, und zwar aufgrund seiner kläglich vergebenen Großchance in der 116. Minute, als er das leere Tor nicht traf. "Ich bin froh, dass es beim 2:1 geblieben ist, sonst wäre ich nach meiner vergebenen Chance zum 3:1 verrückt geworden", zeigte er sich nach Spielende ziemlich erleichtert.

Eilers hat bei den Dynamo-Fans bereits einen Stein im Brett, nicht nur wegen seiner Treffsicherheit, vielmehr wegen seiner Einsatzbereitschaft. So ließ sich der Angreifer für das Bochum-Spiel fitspritzen, da er wenige Tage zuvor mit einem Hexenschuss zu kämpfen hatte. Die Schmerzen nahm er aber gerne in Kauf. "Mein Rücken tut sehr weh, aber es lässt sich noch leben", sagte der Matchwinner.

Jeder, der sich heute eine Karte gekauft hat, wird es nicht bereut haben.

Benjamin Kirsten

Weitaus emotionaler war derweil Benjamin Kirsten. "Jeder, der sich heute eine Karte gekauft hat, wird es nicht bereut haben. Ich finde es unfassbar geil, wie die Mannschaft mit dem Rücken zur Wand die Partie noch gedreht hat", freute sich Dresdens Schlussmann diebisch über den Triumph, für den auch er verantwortlich zeichnete. So dürften die 28.053 Zuschauer seine Parade in der 117. Minute gegen Michael Gregoritsch so schnell nicht vergessen.

Dresden schaffte Historisches, steht erstmals seit 1994 wieder im Achtelfinale des DFB-Pokals und darf sich auf weitere Zusatzeinnahmen von 527.000 Euro freuen. Die Dresdner dürften mit dem Pokal nun endgültig ihren Frieden gefunden haben, nachdem sie in der vergangenen Saison für den Wettbewerb gesperrt waren. Fanausschreitungen beim Spiel in Hannover im Oktober 2012 hatten zu einem Ausschluss Dynamos aus dem Pokalwettbewerb 2013/14 geführt.

Nun aber startet die SGD durch und sorgt für positive Schlagzeilen. Am Mittwoch werden die Sachsen dann ihren kommenden Gegner erfahren. 1993/94 feierten die Sachsen in der Runde der letzten 16 ein 2:1 gegen den FC Bayern München, der auch diesmal ein möglicher Kontrahent werden könnte. Sicherlich ein Los, über das sich die Sachsen freuen würden. Damals war für Dynamo erst im Halbfinale Schluss, als die Dresdner gegen Bremen mit 0:2 verloren.

Bilder zur Partie Dynamo Dresden - VfL Bochum