Osnabrücks Trainer Alexander Ukrow stellte seine Startelf im Vergleich zum 4:0-Erfolg gegen Alemannia Aachen auf einer Position um: Beermann (Muskelverletzung im Oberschenkel) wurde nicht rechtzeitig fit. Dafür rückte Neumann in die Innenverteidigung.
Dresdens Coach Peter Pacult musste nach dem 3:1-Sieg gegen Jahn Regensburg auf den Gelb-gesperrten Linksverteidiger Schuppan verzichten. Für ihn durfte Subasic beginnen.
Osnabrück druckvoll, aggressiv und variabel
Brenzlig: David Pisot (li.) und Manuel Riemann (re.) behindern sich gegenseitig. Tobias Müller kann davon aber nicht profitieren. Getty Images
"Wir wollen mutig spielen, uns offensiv ausrichten und versuchen, die Zuschauer so schnell wie möglich auf unsere Seite zu ziehen", hatte Ukrow als Marschroute für das Relegationshinspiel ausgegeben. Das versuchte seine Mannschaft sofort umzusetzen, ging selbsbewusst zu Werke und entwickelte vom Anpfiff weg eine druckvolle Drangphase. Klare Tormöglichkeiten blieben aber aus. So fand nach nervösem Beginn auch Dynamo in diese Partie und verzeichnete die erste Torchance: Ouali traf den Ball nicht richtig, in der Folge profitierte Müller von einem Missverständnis zwischen Torwart Riemann und Pisot, konnte das Spielgerät aus kurzer Distanz aber nicht über die Linie drücken (12.).
Ansonsten fand Dresden in der Offensive kaum statt. Die Sachsen bissen sich am aggresiven Pressing des VfL die Zähne aus und waren in der Defensive gebunden. Die Hausherren eroberten viele Bälle im Mittelfeld, wo Costa als Ballverteiler fungierte und die Flügelspieler Piossek und Manno immer wieder mit langen Bällen fütterte. So hatte Osnabrück zwar viel Ballbesitz, konnte aber keine wirklichen Möglichkeiten erarbeiten.
Viel Pech für Müller - Manno frech
Die beste Chance für den Drittligisten verzeichnete schließlich Zoller, der eine Krük-Flanke am Fünfmetereck knapp verpasste (27.). Im Gegenzug brannte es im VfL-Strafraum lichterloh: Ouali tauchte frei vor Riemann auf, doch der schnelle Piossek half defensiv aus und spitzelte das Leder weg. Der unglücklich agierende Müller kam daraufhin zum Abschluss, schoss aber den eigenen Mann an (27.). Danach kam für den Dresdner Angreifer auch noch Pech dazu: Müller musste nach einem Luftkampf mit Neumann wegen einer Kopfverletzung ausgewechselt werden. Für ihn kam Koch (31.).
In der Folge neutralisierten sich beide Mannschaften im Mittelfeld. Torlos sollte es dennoch nicht in die Kabinen gehen. Manno führte eine Ecke kurz aus, bekam den Ball von Thiel zurück und zog links neben dem Sechzehner einfach mal ab. Kirsten zeigte sich von dieser Variante völlig überrascht, stand falsch und musste zusehen, wie der Ball im kurzen Eck einschlug (43.).
Elfmeter-Killer Kirsten schlägt wieder zu
Tooor! Gaetano Manno bejubelt seinen frechen Führungstreffer. Getty Images
Pacult schien in der Pause die richtigen Worte gefunden zu haben, denn sein Team spielte nach dem Seitenwechsel aggressiv und offensiv nach vorne. Der VfL war nun komplett in die Defensive gedrängt, überstand das sächsiche Powerplay aber unbeschadet. Pacult reagierte, brachte Solga (54.) und erhoffte sich dadurch mehr Impulse aus dem Mittelfeld.
Zunächst waren die Gäste aber in der Abwehr gefordert. Nach einem langen Ball versprang Bregerie der Ball. Der Innenverteidiger musste gegen Piossek den Rückwärtsgang einlegen und bekam das Spielgerät im eigenen Sechzehner an die Hand. Schiedsrichter Günter Perl zeigte nach kurzem Überlegen auf den Punkt (56.). Das 2:0 lag in der Luft, doch Elfmeterkiller Kirsten, der in der laufenden Saison damit fünf von sieben Strafstößen parierte, schlug erneut zu und entschärfte Staffeldts halbhohen Schuss auf das rechte Eck erfolgreich (58.).
Koch köpft knapp daneben
Relegation
Im weiteren Verlauf standen die Hausherren deutlich tiefer und überließen die Spielgestaltung den Dresdnern. Zwar rannten die Dynamos an, fanden aber nur selten ein Durchkommen. Obwohl Osnabrück nur vereinzelt mit Kontern entlasten konnte, wurde der Druck nie wirklich hoch. Den Gästen unterliefen viele Fehlpässe im Mittelfeld. Zudem hing Stürmer Fort oft in der Luft. So tickte die Uhr gnadenlos gegen die Sachsen.
In der Schlussphase wurde es dann noch einmal heiß: Der eingewechselte Khlebosolov flankte vom rechten Flügel nach innen und fand Joker Koch, der aus zehn Metern haarscharf am linken Pfosten vorbeiköpfte (84.). Trotz der fünfminütigen Nachspielzeit - Riemann musste Mitte der zweiten Halbzeit wegen einer Gesichtsverletzung behandelt werden - sollte dies die beste Möglichkeit der Gäste bleiben. Dynamo spielte zu hektisch und konnte keine Torchance mehr verbuchen.
Das Relegations-Rückspiel steigt am kommenden Dienstag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) in Dresden.