Formel 1

"Hosen runter" in Down under: Ferrari-Pilot Sebastian Vettel wagt nach ersten Tests in Barcelona keine Prognose

Ferrari-Pilot wagt nach ersten Tests keine Prognose

Vettel: "Hosen runter" in Down under

"Das Auto funktioniert, wie gut ist die Frage": Ferrari-Pilot Sebastian Vettel.

"Das Auto funktioniert, wie gut ist die Frage": Ferrari-Pilot Sebastian Vettel. imago

Der erste Eindruck ist noch immer gut, Prognosen über die wahre Stärke seines Ferraris und den Speed des neuen Silberpfeils wollte Sebastian Vettel diesmal aber erst recht nicht abgeben. "Das Auto funktioniert, wie gut ist die Frage", sagte der 30 Jahre alte Heppenheimer am Donnerstagmittag auf dem Circuit de Catalunya. Antworten konnten diese ungemütlich-winterlichen Testtage nicht bringen. "Wenn es sehr kalt ist, ist es sehr schwer, die Reifen auf Temperatur zu bringen. Wenn man sich schwer tut, die Reifen ans Arbeiten zu bringen, rutscht man nur rum", sagte Vettel.

Entweder war es zu kalt, zu kalt und obendrein auch noch zu nass oder gar verschneit. Dass Vettel bis zu seinem Statement immer noch der Fahrer mit der schnellsten Runde an den Testtagen war - auch eher ein Muster ohne großen Wert. Er hatte die Bestzeit am Dienstag aufgestellt, am Montag war Daniel Ricciardo im Red Bull auf Platz eins gefahren. Am Mittwoch waren ernsthafte Rundenzeiten nicht möglich. Lediglich Fernando Alonso wagte sich in seinem McLaren auf die Strecke für zwei gezeitete Umläufe.

Vettel: "Es ist schade, wenn man den ganzen Tag verliert"

"Es ist schade, wenn man den ganzen Tag verliert", sagte Vettel. Zwei Grad werde man im Normalfall in dieser Saison auch nicht mehr erleben, meinte der 30 Jahre alte Hesse, der am Donnerstagnachmittag erstmals auch mit Titelverteidiger Lewis Hamilton auf der Strecke war. Bis zu seinem zweiten Einsatz im neuen Silberpfeil hatte der 32 Jahre alte und wie Vettel viermalige Weltmeister gerade mal 25 Runden im Mercedes W09 absolviert. Am Ende hat sich Hamilton die Bestzeit gesichert. Der Brite drehte zum Abschluss der viertägigen Probefahrten in 1:19,333 Minuten die schnellste Runde. Vettel (1:20,241 Minuten) landete bei weiter niedrigen Temperaturen in seinem Ferrari hinter McLaren-Pilot Stoffel Vandoorne (1:19,854 Minuten) auf dem dritten Rang.

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Die erste der zwei Testphasen ist darauf ausgerichtet, möglichst viele Kilometer zu sammeln. Die zweite Periode steht in der kommenden Woche vom 6. bis 9. März an, erneut auf dem Grand-Prix-Kurs bei Barcelona. "Ich hoffe, nächste Woche sind wir die Winterjacken los", meinte Vettel. Laut Vorhersagen sollen die Temperaturen merklich ansteigen auf 16 bis 17 Grad teilweise bei Sonnenschein.

"Fahren wir nach Australien, lassen die Hosen runter und schauen, wo wir sind"

Vettel geht aber davon aus, dass selbst danach immer noch Ungewissheit herrscht, wie sich die Kräfteverhältnisse in dieser langen Saison mit 21 Rennen gestalten. Hinweise darauf erwartet er erst in Melbourne, wo am 25. März zum ersten Mal die Roten Rennampeln in diesem Jahr ausgehen werden. "Fahren wir nach Australien, lassen die Hosen runter und schauen, wo wir sind", meinte Vettel.

Vor einem Jahr startete Vettel dort gleich mit einem Sieg. Nach einer starken ersten Saisonhälfte inklusive Führung während der Sommerpause krönte sich aber Hamilton im drittletzten Saisonrennen zum Weltmeister. Das soll diesmal nicht wieder passieren.

dpa