Formel 1

Nürburgring vor dem Aus?

Der GP von Deutschland: Ein letztes Mal in der Eifel?

Nürburgring vor dem Aus?

Werden die Formel-1-Boliden am kommenden Wochenende zum letzten Mal die Boxengasse am Nürburgring passieren?

Werden die Formel-1-Boliden am kommenden Wochenende zum letzten Mal die Boxengasse am Nürburgring passieren? imago

"Die zurzeit noch geltenden Konditionen erzeugen hohe und nicht mehr hinnehmbare Verluste", bestätigt Nürburgring-Geschäftsführer Jörg Lindner. "Deshalb kann es eine Fortsetzung der großen und legendärenTradition der Formel 1 auf dem Nürburgring nur geben, wenn ein künftiger Vertrag wirtschaftlich und politisch vertretbare Regelungen enthält."

Die rheinland-pfälzische Vize-Regierungschefin und Wirtschaftsministerin Eveline Lemke bestätigt: "Ob das Rennen am Wochenende das letzte sein wird, hängt damit maßgeblich von den Forderungen von Bernie Ecclestone ab."

Derzeit wechseln sich Nürburg- und Hockenheimring bei der Austragung eines Formel-1-Rennens in Deutschland jährlich ab. Auch in Hockenheim stand die Königsklasse schon einmal auf der Kippe. Seinerzeit lenkte Ecclestone ein, schaffte günstigere Konditionen für die Streckenbetreiber und sorgte so dafür, dass die Zukunft des Rennens in Nordbaden bis 2018 vertraglich gesichert werden konnte. Die Betreiber des Nürburgrings hoffen nun in ihrem Fall auf ähnliche Verhandlungsbereitschaft.

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Die Konkurrenz für das Eifelrennen wächst allerdings von Jahr zu Jahr. Immer neue Strecken drängen auf den Markt und wollen ein Stück vom großen Kuchen der Formel 1 abbekommen. In diesem Jahr feiert Indien seine Premiere, 2012 findet die Formel 1 erstmals in Texas statt und zwei Jahre später soll der russische Winter-Olympia-Ort Sotschi großen Motorsport erleben.

Deutschland zentraler Standort für die Königsklasse

Nach wie vor zählt Deutschland jedoch zu den Kernmärkten des Formel-1-Zirkus. Alleine in der Eifelregion werden laut Studien durch die Formel 1 zwischen 50 und 60 Millionen Euro erwirtschaftet. Ein Rennen der Motorsport-Königsklasse müsse man aber aus zweierlei Richtungen betrachten, sagt Lindner.

"Für uns als Rennstrecke bedeutet das Gastspiel der Formel 1 eine 14-tägige Blockierung der Rennstrecke. In den Jahren, in denen die Formel 1 nicht am Nürburgring Station macht, schaffen wir es ohne Probleme, diese 14 Tage auch mit anderen, attraktiven und vor allen finanziell lukrativen Veranstaltungen zu bespielen."

"Die Nachfrage ist meist höher als die Ressource Möglichkeiten bietet", erklärt der Geschäftsführer des Rings und macht damit klar, dass die Streckenbetreiber finanziell nicht von der Formel 1 abhängig sind.