Formel 1

Die 13 schärfsten Kurven von Monte Carlo

GP von Monaco: Diese Richtungsänderungen haben es in sich

Die 13 schärfsten Kurven von Monte Carlo

Trügerisch schöne Kulisse: Nico Rosberg vor dem Casino.

Trügerisch schöne Kulisse: Nico Rosberg vor dem Casino. Getty Images

Seit 1929 wird der "Märchen-Grand-Prix" an der Côte d'Azur gefahren. Den ersten Sieg beim GP von Monaco fuhr der Brite William Grover-Williams auf Bugatti ein. Der spätere Geheimagent "Williams" war der James Bond der damaligen Zeit. Als Erster über 100 km/h Schnitt kam ein Deutscher: Manfred von Brauchitsch. Grund genug für eine Zeitreise im Zeitraffer - eine Runde in Monte Carlo.

Start/Ziel

Hier gibt es eine leichte Krümmung, Boxensignale sind für die Fahrer schwer zu erkennen. Linker Hand befindet sich die samtbezogene, verglaste Fürstenloge. Früher war diese offen - bis 1977 im Training ein Shadow-Heckflügel dort hineinflog. Gottlob war die Loge leer.

Sainte Dévote (2. Gang/110 km/h)

Die Schikane und kleine Kapelle erinnern an die Schutzheilige von Monaco. Haarige Stelle, wenn die Ideallinie nicht zentimetergenau stimmt. Auch Rekordweltmeister Michael Schumacher ist dort schon einmal ausgerutscht - und Bruder Ralf gegen die Absperrung gedonnert.

Beau Rivage (7./255)

Der Anstieg zum Casino verläuft leicht zick-zack. Rechts und links "zwitschern" die Leitplanken. Alain Prost, viermaliger Monte-Sieger: "Wenn einmal ein ganz böser Unfall passieren sollte, dann am ehesten in dieser Passage."

Massanet (3./145):

Die Linkskurve zum Casino ist nach einem französischen Komponisten benannt. Schwierig, man muss blind einlenken. Jochen Mass landete einmal in der Auslage des Juwelierladens.

Casino (3./125):

Bucklig und gefährlich, für viele die schwierigste Kurve der ganzen Formel 1. Unerschrockene wie Gerhard Berger und Keke Rosberg beobachteten dort das Training meist hinter dicken Bäumen: "Wenn du jemandem die Formel 1 erklären und zeigen willst, was auf der Strecke wirklich los ist - dann nur dort!"

Der Kurs in Monte Carlo

Der Kurs in Monte Carlo

Mirabeau (1./80):

Es ist die beste, vielleicht einzige Überholmöglichkeit. Dort kollidierten einmal Hans Stuck und James Hunt, dort presste sich Stefan Bellof im unvergesslichen Rennen 1984 innen an allen Gegnern vorbei - und wurde vom 22. Startplatz noch Dritter!

Loews (1./50): Die langsamste Kurve der Formel 1, sogar die Formel 3 ist dort schneller. Hier kollidierten 1998 Michael Schumacher und Alex Wurz.

Hafenkurve (2./120):

Einfahrt in den Tunnel. Dort verlor Ayrton Senna einmal kurz die Konzentration, krachte gegen die Leitplanken und ging direkt in sein Appartement, um zu schlafen. Die McLaren-Box wartete stundenlang auf ihn.

Nouvelle Chicane (2./75):

Angebremst aus absolutem Topspeed - Kimi Räikkönen wurde dort 2003 mit 300,9 km/h gestoppt. Es ist der Ort alarmierender Unfälle: Ferraris erster Weltmeister Alberto Ascari stürzte 1955 ins Meer, Lorenzo Bandini starb 1967, Karl Wendlinger überlebte 1994 einen Horror-Unfall - und Jenson Button crashte 2003 im Training so schwer, dass er im Rennen nicht starten konnte.

Tabac (3./160):

Dort ist es rutschig und dadurch schwierig, die Ideallinie zu finden.

Rosberg wiederholt den Heimsieg

Piscine-Schikanen (5./220 und 2./ 100):

Am Schwimmbad geht es haarscharf an den Leitplanken vorbei. Sogar Niki Lauda hatte dort seine "Streifschüsse".

La Rascasse (1./70):

In der Bremszone ist es schmierig und rutschig, weil dort das ganze Jahr über die Fischer ihre Netze über den Asphalt schleifen. Rascasse ist ein köstlich schmeckender Mittelmeerfisch, die Kurve eher eine "Rallye-Kurve".

Anthony Noghès (2./100):

Die rumpelige Zielkurve wurde nach dem ersten Präsidenten des Automobilclubs von Monaco benannt, der 1929 dieses "verrückte" Rennen durchgesetzt hatte. Das Nenngeld damals betrug 2000 Francs. Als Siegespreisgeld gab es bereits 100 000 Francs!